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Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Titel: Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven
Autoren: Andreas Weiler
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weiß wie Schnee, das Gesicht blaß, und die tief in den Höhlen liegenden Augen blicken besorgt – hebt die eine Hand.)
    »Wodurch sind die Lebenswächter aus ihrem äonenlangen Schlaf geweckt worden? Was veranlaßte sie zu der mehrfachen Metamorphose? Ist die von ihnen ausgehende Gefahr durch den mutigen Einsatz einiger Terranauten und Lenker wirklich beseitigt worden? Können wir ganz sicher sein, daß es nicht noch ein viertes oder fünftes oder gar noch mehr Larvenstadien gibt? Woher stammen sie? Das sind nur einige der Fragen, auf die wir derzeit noch keine Antwort wissen.
    Wir haben in den vergangenen Jahren viel erreicht. Doch alle unsere Erfolge können binnen kurzer Zeit zunichte gemacht werden, wenn es zu einem Krieg zwischen unseren Welten und den Techno-Planeten kommt …«
    Datenspeicher (7/9) – Konferenz des Grünen Symposiums vom 14.12.2515 … … … … … … AUSZUG 14
    Knapp zwei Monate später begann die Wirbel-Krise.

1.
Das Signal
    Es war vollkommen still auf der Logenplattform. Arold Fost stand vor einer der Konsolen, beobachtete das Blinzeln und Flackern der farbigen Sensoren und Dioden und hob dann den Kopf. Jenseits der transparenten Kuppel aus Hartprotop gleißte der Hundertsonnenwirbel – ein knapp zehn Lichtjahre durchmessender Raumsektor, der vor einigen Jahrmillionen von einer Supernovaexplosion verheert worden war. Rund neunzig Prozent der Masse des auseinandergeplatzten Steins hatten sich im All verteilt und mit den Gas- und Staubwolken vermischt, deren Konzentration in diesem Bereich aufgrund des intensiven Gravitationspotentials der anderen Sterne besonders hoch war. Das Plasma wurde von den Strahlungsemissionen der Sonnen aufgeheizt, und die Emanationsstürme waren so heftig, daß sie selbst ein bestens abgeschirmtes Raumschiff binnen weniger Sekunden zerplatzen lassen konnten. In den gewaltigen Turbulenzen blitzte und irrlichterte es, und wie spöttisch blickten safrangelbe und kobaltblaue Pupillen durch den Staub: die Hundertsonnen.
    »Wie lange empfangen wir das Signal schon?« fragte Boris Garlog schmatzend, balancierte die Keramikschüssel auf der einen fleischigen Hand und stopfte sich erneut eine Gabel mit Bandnudeln in den Mund.
    »Seit zwei Stunden«, erwiderte der gut sechzig Jahre alte Navigator ruhig.
    »Ich finde die ganze Sache verdächtig«, sagte York Tamada leise und kniff die Augen zusammen. »Höchst verdächtig.«
    Garlog mampfte und rollte mit den Augen.
    »Es ist noch immer verzerrt und schwach.« Arold Fost deutete auf einen Monitor, über dessen Schirmfläche sich eine grünschillernde Kurve bewegte. Dann beugte er sich vor und berührte eine Sensorfläche. Es knackte in einem Lautsprecher, und die Treiber hörten eine ihnen fremde Stimme.
    »Dies ist ein Notruf. Ich wiederhole: Dies ist ein Notruf. An alle. Brauche dringend Hilfe. Schiff ist …« Es knirschte und knisterte. »An alle …«
    »Verdächtig«, flüsterte Tamada. »Ja, höchst verdächtig.«
    »Die Stimme klingt …« Garlog ließ die Gabel sinken und neigte den Kopf zur Seite. Das Licht des Wirbels spiegelte sich auf seinem völlig haarlosen Schädel wider. »Monoton, fast gleichmütig …«
    Arold Fost nickte und führte eine weitere Schaltung durch. Der Bordcomputer blendete einige Datenangaben in die Projektionsschicht vor dem Hartprotop über ihnen und aktivierte gleichzeitig den Zoomeffekt in einem bestimmten Abschnitt. Vor den gleißenden Schlieren der Gasturbulenzen und glühenden Staubwolken zeichneten sich zwei Schatten ab: Der eine war kugelförmig und stationär – die automatische Boje, die von allen Frachtern zwecks einer astronavigatorischen Orientierung angeflogen wurde – die entsprechenden Signale bildeten ein komplexes grafisches Muster auf der Bildfläche eines anderen Monitors –, und ein länglicher und kantiger Schemen, der einige hunderttausend Kilometer von der Bake entfernt war und sich langsam um die eigene Achse drehte.
    »Es ist eine Falle«, sagte York Tamada. Der Treiber raufte sich das ohnehin schon zerzauste Haar.
    »Und bestimmt wartet im Innern des fremden Schiffes dort der Klabautermann auf uns«, sagte Boris Garlog spöttisch.
    »Sprich Seinen Namen nicht aus.« Tamada starrte ihn erschrocken an. »Das bringt Unheil.«
    Garlog lachte lautlos – sein sich mächtig vorwölbender Bauch hüpfte dabei so heftig auf und nieder, als wolle er sich verselbständigen –, schüttelte mit dem Kopf und spießte einige weitere Nudeln auf.
    Der Zoomeffekt
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