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Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Titel: Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven
Autoren: Andreas Weiler
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Katzengesicht. Sie werden es erleben.«
    »Ich wäre Ihnen sehr dankbar«, sagte Arold vorsichtig, »wenn Sie mir erklären könnten, was hier überhaupt los ist.«
    Der Mann mit den schwarzen Stummelzähnen sah ihn einige Sekunden lang nachdenklich und abschätzend an, musterte dann auch die Treiber und winkte. »Gleich«, versprach er und eilte weiter, durch niedrige Tunnel, vorbei an glitzernden Erzadern im Fels. Nach knapp zehn Metern erreichten sie eine Stahltür, die der Mann rasch öffnete und dann die sich daran anschließende Zimmerflucht betrat. Die ersten beiden Räume waren recht groß und so luxuriös eingerichtet, daß sich Arold an den Palast seiner Eltern erinnert fühlte. Dicke Teppiche dämpften das Geräusch ihrer Schritte; Kristalleuchter hingen von der mit echtem Mahagoni vertäfelten Decke, und die Möbel – einige kleinere Tische, schwere Sessel, Kommoden und niedrige Schränke – bestanden ebenfalls aus Holz und nicht etwa aus wesentlich billigerem Kunststoff. Bei den ›Fenstern‹ handelte es sich natürlich um holografische Projektionen, die einen illusionären Ausblick auf Wiesen- und Waldlandschaften gewährten. Im zweiten Zimmer sah Arold einen von kleinen Marmorsäulen gesäumten Massageteich, und von dem jadegrünen und aromatisierten Wasser ging ein sehr angenehmer Duft aus.
    »Ach«, klagte der Zerlumpte und gestikulierte ausladend, »das alles sind nur Erinnerungen – Erinnerungen an bessere Zeiten.«
    Die beiden letzten Räume der Zimmerflucht dienten als Lager, und in den Regalgestellen und Gerüsten lagen die verschiedensten Objekte, darunter auch Waffen. An der einen Wand war eine lange Instrumentenkonsole installiert, und darüber befanden sich Dutzende von Monitoren. Der Mann nahm rasch in einem Sessel Platz und ließ die Finger über Sensorflächen hinweghuschen. Es knisterte leise, und die Bildschirme erhellten sich und zeigten verschiedene Ansichten der Stadt und des daran angrenzenden Geländes. Ganze Häuserblöcke standen in Flammen, und immer wieder kam es zu neuen Explosionen. Qurqur-Patrouillen marschierten durch den strömenden Regen und feuerten auf die Ergplattformen. Die schwarzen Gleiter der Biopolizei sausten über die Dächer hinweg in Richtung der kleineren Stadt. Laser feuerten. Schockwerfer fauchten.
    Der Zerlumpte fluchte. »Ein Aufstand«, stieß er heiser hervor. »Ein regelrechter Aufstand. Idioten sind es. Allesamt.«
    Arold drehte sich kurz um. Milton und Isabelle hatten einige Meter entfernt Platz genommen. Micca stand neben der Tür, das Gesicht halb von der Wand mit der Konsole und den Monitoren abgewandt, und ihre Lippen bewegten sich, ohne daß Arold etwas verstehen konnte. Er vermutete, daß das Mädchen den Kristall hervorgeholt hatte und sich mit seiner Mutter unterhielt.
    »Elmar, Micca braucht Trost«, sagte er leise. »Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du …«
    »Aber ich bin ein Held«, sagte Elmar. »Und Helden trösten keine kleinen Mädchen. Hast du etwa vergessen, daß ich es war, der uns aus der Schwarzen Kammer befreite? Ich … Na gut. Die anderen haben mir geholfen. Auch Micca, das gebe ich ja zu. Aber …«
    »Helden«, sagte Arold langsam, »schmücken sich nicht mit fremden Lorbeeren. Das haben sie nämlich nicht nötig.«
    Elmar stampfte mit dem rechten Fuß auf, schob enttäuscht die Hände in die Hosentaschen und trat auf Micca zu.
    Arold drehte sich wieder zu dem zerlumpten Mann um.
    »Wieso«, fragte der schrill, »haben die Terranauten ausgerechnet Kinder geschickt? Und wann trifft endlich die Hauptstreitmacht der Bio-Welten hier ein?«
    »Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe«, sagte Arold ruhig, »aber ich glaube, es gibt eine ganze Menge zu erklären. Ich schlage Ihnen vor. Sie machen uns erstmal mit der Situation vertraut und sagen uns, was zum Teufel auf dieser Trichterwelt überhaupt los ist.«
     
    Und während auf den Bildschirmen zu beobachten war, wie die Zerstörung der beiden Städte – der Zerlumpte nannte sie später ›Getto‹ und ›Asyl‹ – immer weiter fortschritt, wie Hunderte von Menschen und Tausende von Han’Gannerin starben, wie die schwarzen Gleiter der Polizei diejenigen Bio-Sklaven verfolgten, die dem Inferno zunächst entkommen waren, wie Qurqur durch den Rauch, die Glut, den Regen und die Trümmer marschierten und immer wieder ihre Klauenwaffen einsetzten, erzählte der Mann mit den Zahnlücken seine Geschichte, die zum Teil auch die Oberons war.
    »Mein Name ist Affton Cinderella – ja, ich
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