Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Titel: Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
aus.
    In den dunklen Wolken weit oben blitzte es. Das Nieseln verwandelte sich in einen Platzregen, und der Donner des beginnenden Gewitters hallte über das Getto. In dem unsteten und flackernden Licht konnte Arold deutlich sehen, wie sich zwischen den einfachen Unterkünften einer zweiten und kleineren Stadt, die von der ersten durch breite Gräben und Zäune getrennt war, Hunderte und Tausende von Geschöpfen bewegten, von denen sich nur wenige glichen. Er hatte nur einige wenige Sekunden Zeit, diesen sonderbaren Anblick in sich aufzunehmen. Der Mann vor der Konsole zwang den Gleiter in eine scharfe Kurve und setzte auf einer dem alten Navigator viel zu eng erscheinenden Straße zur Landung an. Die Maschine neigte sich abrupt zur Seite, als sie den Boden berührte. Die zweite Kufe brach ebenfalls. Funken stoben, als sich Metall aufgrund der Reibung erhitzte und wie sprödes Glas splitterte. Der Bug bohrte sich in den Kunststoff eines an der einen Straßenecke parkenden Lastentransporters, und der jähe Ruck hätte Arold fast aus dem Sitz geschleudert.
    Hinter ihm stöhnte leise Isabelle, und Elmar brummte: »Ein armseliger Pilot.«
    Der Mann mit der zerlumpten Kleidung sprang hinter den Kontrollen hervor, riß die Luke auf und ließ sich zu Boden fallen. Er winkte. »Kommen Sie endlich!« rief er schrill. »In einigen Minuten ist hier die Hölle los.«
    Arold folgte ihm.
    Es goß wie aus Kübeln, und binnen einiger Sekunden waren sie völlig durchnäßt. Milton mußte Isabelle nach wie vor stützten, als sie über den Gehsteig liefen und achtgaben, auf dem glitschigen Untergrund nicht auszurutschen. Infolge des Regens verblaßte der Widerschein der Feuer, und in dem Plätschern und Rauschen war das Heulen von Sirenen zu vernehmen. Vom Hochplateau aus stachen die Lichtnadeln starker Scheinwerfer durch den Dunst, und vor dem Gleißen zeichneten sich kurz die Umrisse schwarzer Kampfgleiter ab.
    »Schneller!« rief der zerlumpte Mann und pfiff durch die Zahnlücken. »Schneller, verdammt!«
    Und er fügte hinzu: »Wenn ich diesen Mistkerl von Bashdar in die Finger kriege, drehe ich ihm seinen verfluchten Katzenhals um!«
    Elmar hielt sich an der Seite Arolds und deutete in die Höhe. Die leuchtenden Scheiben einiger Ergplattformen glitten heran, und auf ihnen hockten einige Geschöpfe, die der Navigator zuvor zwischen den einfacheren Bauten der zweiten Stadt auf dem Trichtergrund gesehen hatte: Wesen mit Dutzenden von Armen, langen Augenstielen, Spitzrüsseln anstelle von Mündern, filigranen Schwingen, aus deren Enden dünne Armchen wuchsen. Kleine Kugeln fielen von den Plattformen herab, und wenn sie auf den Dächern der Häuser oder dem Kunststoffbelag der Straße zerplatzten, sprühte eine brennende Masse daraus hervor, deren Feuer selbst von dem immer stärker werdenden Regen nicht gelöscht werden konnten.
    Phosphor? Bodengleiter sausten an ihnen vorbei, und einige der Fahrzeuge wurden von der Masse in Brand gesteckt. Schreiende Männer und Frauen sprangen daraus hervor und ergriffen die Flucht vor den Angreifern.
    Der zerlumpte Mann stieß eine schief in den Angeln hängende Tür auf und betrat eines der kleineren Häuser. Er schenkte den Leuten, die sich im Flur furchtsam zusammendrängten, nicht die geringste Aufmerksamkeit, und Arold und die Treiber folgten ihm, als er in ein leeres Hinterzimmer stürmte, eine Couch aus Kunstleder beiseite rückte und die darunter zum Vorschein kommende Klappe im Boden hochzog. Die Sprossen einer metallenen Leiter wurden sichtbar, und der Mann ließ sich ohne zu zögern in den Schacht hinab.
    Milton warf Arold einen fragenden Blick zu, den der beantwortete, indem er kurz die Schultern hochzog und ebenfalls nach den Sprossen der Leiter griff.
    Die Wände der Kammer weiter unten bestanden aus behauenem und unverkleidetem Fels, und in Kopfhöhe hingen einige von Akkumulatoren betriebene Elektrolampen an stählernen Bolzen. Oben in der Stadt dröhnte nach wie vor der Donner von Explosionen, vermischte sich mit dem Grollen des Tiefengewitters und ließ feinen Staub von der Decke rieseln. Der zerlumpte Mann betätigte einen in einem Wandsegment verborgenen Schalter. Kleine Servomotoren summten und schoben schwere Riegel durch die Halteringe der geschlossenen Klappe.
    »Bashdar«, keifte er und starrte Arold groß an, so als wisse der ebensogut Bescheid wie er selbst, »ist ein verdammter Idiot, und diesmal werde ich ihm das auch sagen, jawohl. Ich schreie es ihm in sein verdammtes
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher