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Die Terranauten 097 - Der Präventivschlag

Die Terranauten 097 - Der Präventivschlag

Titel: Die Terranauten 097 - Der Präventivschlag
Autoren: Robert Quint
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helfen mir, Fehler zu vermeiden.«
    Llewellyn bewegte benommen den goldenen Schädel.
    »Welche Bilder? Welche Fehler?« fragte er.
    »Bilder von kosmischen Zivilisationen. Wie die Menschen sie für möglich halten. Von Flotten und Geschützen, von Armeen und Kriegern, von Bomben, Blut und Tod …
    Ich bin der Realschalter.
    Ich knipse die Wirklichkeiten an und aus.«
    Stille. Blaues Licht. Der durchsichtige Würfel. Der schlafende, wartende David terGorden.
    Und fast leise, zaghaft fragte Llewellyn: »Für wen sind diese Bilder bestimmt? Für wen?«
    »Für Menschen. Für Menschen, die anders sind als du. Menschen mit verdrehten, finsteren Gedanken und Menschen mit zerschnittenem Verstand. Und vor allem … Vor allem für diesen einen Menschen, für den Antagonisten, der in allen Realitäten existiert, die ich kenne.
    Ich bin der Realschalter, und ich kenne viele Wirklichkeiten. Viele Mögliche Welten.
    Der Antagonist ist überall zu finden.
    Er ist ein Archetyp. Ein Fehler im Programm des Seins. Er trägt viele Namen. Er benutzt vielerlei Gestalten.
    In dieser Realität ist er ein Mensch und heißt Max von Valdec.«
     
    *
     
    Die Photonenbrenner der REGENT flammten auf.
    Sonnenhelle Partikelströme schossen aus den kraftfeldgeschützten Düsenöffnungen des gewaltigen Trichters und schleuderten ihn mit stetig wachsender Geschwindigkeit aus dem Einflußbereich der interplanetaren Gaswolke.
    Ein Feuerwerk schien im Prallfeld der REGENT zu explodieren.
    Lordkaiser Max von Valdec warf nur einen flüchtigen Blick auf die Skalen der Schaltkonsolen.
    Trotz des heftigen Flugmanövers und des Widerstands der dichten, heißen Gaswolke lag die Belastung des Prallfeldes nur bei knapp siebzehn Prozent.
    Keine Gefahr.
    Die Ortungssysteme des Kaiser-Flaggschiffes hatten sich auf den fernen Echoreflex fokussiert, der jetzt mit halber Lichtgeschwindigkeit die Bahn des äußersten Planeten passierte und Kurs auf die Sonne nahm.
    Valdec drehte den Kopf und nickte Cosmoral Yazmin zu.
    Die Oberkommandierende der irdischen Raumflotte reagierte mit der ihr eigenen Präzision.
    Sie gab den wartenden Starcruiser-Geschwadern das Freizeichen.
    Nur Sekunden später durchliefen leichte Erschütterungen den Riesentrichter.
    Die MHD-Katapulte warfen die winzigen Gefechtsschiffe gleich dutzendweise hinaus in den Weltraum.
    Das Gewimmel der Echoreflexe auf den Ortungsmonitoren wurde von Sekunde zu Sekunde dichter.
    Als ihre Zahl bei sechzig angelangt war, gingen sie synchron in den Kaiserkrafttransit über.
    Unvermittelt waren die Monitoren wie leergefegt.
    Kein Risiko, dachte Max von Valdec.
    Zwar deuteten die Messungen der Kontrolleuse Elia und ihrer sieben Gefährtinnen darauf hin, daß der vor kurzem materialisierte Raumjäger der langerwartete Bote war, doch in diesem Stadium der Entwicklung wollte der Lordkaiser jeden Fehler vermeiden.
    Inzwischen, sagte sich Valdec, mußten die Starcruiser den Kontratransitpunkt erreicht haben und mit dem Abfangmanöver beginnen.
    Ein potentieller Feind hatte keine Chance.
    »Vermutlich sind es Frost und die beiden Supertreiber«, brummte Valdec.
    Niemand antwortete.
    Die Kaisergardisten in der Zentrale waren mit dem komplizierten Flugmanöver und den Berechnungen des anstehenden Flugplanes beschäftigt.
    Falls Frost seine Mission erfüllt hatte, würde die gewaltige Armada in kürzester Frist aufbrechen.
    Einer Schlacht entgegen, die – und davon war der Lordkaiser überzeugt – das Schicksal der Menschheit entscheiden würde.
    Die REGENT wurde schneller.
    »Neue Meldungen der Kontrolleusen«, drang die Stimme eines Gardisten aus seinem Ohrempfänger. »Die Starcruiser haben eindringendes Flugobjekt abgefangen. Es sind Frost und Isis 3l.«
    Valdec entspannte sich.
    Flüchtig bedauerte er, daß der technologische Durchbruch bei der Entwicklung quasi-überlichtschneller Ortungssysteme erst in jüngster Vergangenheit geglückt war.
    Die Verschmelzung von hochgezüchteter Elektronik und psionischen Kräften konnte unter Umständen zu einem strategisch entscheidenden Faktor werden.
    Während die kontrakonditionierten ehemaligen Grauen Treiberinnen auf PSI-Basis ohne Zeitverlust die umliegenden Raumsektoren bis in eine Entfernung von mehreren Lichttagen abtasteten, schufen die weiterentwickelten elektronischen Systeme der Konzilskammern wirklichkeitsnahe Computersimulationen.
    Die menschlichen Gehirne mit ihren PSI-Zentren lieferten die Informationen, die Elektroniken rechneten sie in verständliche Daten
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