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Die Terranauten 086 - Die Gehetzte von Terra

Die Terranauten 086 - Die Gehetzte von Terra

Titel: Die Terranauten 086 - Die Gehetzte von Terra
Autoren: Robert Quint
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kommen, um mich abzuholen und in die geheime Basis zu bringen, werden sie diesen Ort leer vorfinden.
    Ein leichtes Ziehen in seinem Hinterkopf ließ ihn aufblicken.
    »Ich bin hypnotisch nicht beeinflußbar«, sagte Tyll leise. »Geben Sie sich keine Mühe.«
    Der Clon zuckte die Achseln. »In Berlin gibt es andere Möglichkeiten«, erinnerte er. »Sie werden reden, Tyll. Sie werden uns alles verraten, was Sie wissen.«
    Der Gleiter schwebte heran, hing silbern und kalt über dem unkrautüberwucherten Dach des halb verfallenen Neil-Armstrong-Buildings, und die Morgensonne spiegelte sich in seinem Rumpf.
    Eine Luke öffnete sich.
    Tyll wurde von den psychokinetischen Kräften des Supertreibers gepackt und in die Öffnung bugsiert. Als sich die Luke hinter ihm schloß, erhaschte er noch einen letzten Blick auf die gelbäugige Gestalt.
    Fast hatte er den Eindruck, daß der Clon unglücklich wirkte.
    Dann ein Knistern, ein Prickeln im Nervensystem, und Bewußtlosigkeit hüllte den dünnen Mann ein.
     
    *
     
    Die Jäger
    »Inzwischen sind alle infiziert«, ertönte die Stimme einer Queen aus dem Funkgerät. »Der Treiber Junk wurde von Cosmoral Oolga erschossen, bevor sie Selbstmord beging. Eine bemerkenswert unlogische Handlungsweise für eine Führungskraft der Grauen Garden.«
    Lordoberst Max von Valdec beugte sich unwillkürlich nach vorn.
    Auf einem der Monitore der Raumfähre übertrug der Lunaporter Sender das Geschehen in der Zentrale, die tief unten im Mondgestein verborgen lag.
    Die Grauen in dem blockierten Komplex versuchten einen erneuten Ausbruch. Verborgene Kameras filmten sie dabei. Gestalten, deren Gesichter von der Kalten Fäulnis zerfressen waren. Viele bewegten sich nur noch taumelnd.
    »Sie werden bald sterben«, fuhr die unsichtbare Kommentatorin nüchtern fort.
    »Haben Sie die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt?« erkundigte sich Valdec.
    »Ja«, antwortete die Queen. »Die Zentralbesatzung hat keine Chance. Der Ausbruch wird auch diesmal mißlingen.«
    Valdec runzelte die Stirn.
    Erneut beglückwünschte er sich zu dem genialen Schachzug, die in der Lunaporter Zentrale befindlichen hochrangigen Queens und Cosmoräle durch den Treiber Junk mit der Kalten Fäulnis infizieren zu lassen.
    Damit war die Cosmoralität zum größten Teil ausgeschaltet.
    Nur noch Calinnen, die Schatten- Führerin, und Chan de Nouille selbst waren noch flüchtig – zusammen mit einigen Dutzend Schatten. Eine Frage der Zeit, dachte Valdec selbstgefällig. Sie sind verloren. Die Erde ist in meiner Hand.
    Er räusperte sich.
    »Sorgen Sie dafür, Queen«, befahl er, »daß das Leiden dieser unglücklichen Personen verkürzt wird. Wir benötigen die Zentrale. Allerdings muß ich Sie noch einmal darauf hinweisen, daß die Desinfizierung mit größter Sorgfalt durchgeführt werden muß. Die Spezialisten der Kosmomedizinischen Klinik werden Ihnen dabei mit Rat und Tat zur Seite stehen.«
    »Gehört und bestätigt«, erklärte die Queen.
    Valdec unterbrach die Verbindung.
    Mit flammenden Photonenbrennern löste sich die Fähre aus dem Orbit um den Mond und nahm Kurs auf die Erde, die sich als blauweißer Ball gegen das Schwarz des Weltraums abzeichnete.
    Kurz dachte Valdec an die fünf anderen Treiber der MARTIN LUTHER KING, die in der Lunaklinik unter Arrest standen. Ein kurzes Lächeln teilte seine Lippen.
    Die Treiber, sagte er sich, würden ihm noch gute Dienste leisten. Später. Jetzt galt es, die Rattennester auf der Heimatwelt auszuräuchern.
    Über Video setzte er sich mit den lunaren Operationstrakten in Verbindung. Zwei lange Minuten verstrichen, ehe die Queen Myra auf dem Monitor erschien.
    Auf der linken Brustseite ihrer grauen Uniform fluoreszierte ein K.
    »Bericht«, sagte Valdec knapp.
    Myra neigte devot den Kopf.
    »Die Kontrakonditionierung schreitet gut voran«, erklärte die Queen ruhig. »Dreißig Prozent der auf Lunaport stationierten Legionen gehören inzwischen zur Kaiser-Garde. Allerdings … die Vorräte an Lab-21, der Konditionierungsdroge, gehen allmählich zur Neige.«
    Valdec winkte ab.
    »Setzen Sie sich mit Chelskij in Verbindung«, ordnete er an. »Terrestrial Chemical hat seit Wochen in den geheimen Produktionsstätten erhebliche Mengen der Droge hergestellt und gelagert. Genug, um die gesamten Grauen Garden auf Kaiser zu programmieren.«
    Und auf mich, fügte er in Gedanken hinzu.
    Myra wedelte mit einem Telefaxbogen. »Ich habe hier eine Anforderung von Sicherheitsmanag Frost vorliegen. Er
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