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Die Terranauten 086 - Die Gehetzte von Terra

Die Terranauten 086 - Die Gehetzte von Terra

Titel: Die Terranauten 086 - Die Gehetzte von Terra
Autoren: Robert Quint
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verlangt die umgehende Entsendung von zwei Legionen in die Regionen IND und CHIN.«
    »Die Hungerrevolten«, nickte Valdec.
    »Ich sehe im Moment keine Möglichkeit, Frosts Bitte nachzukommen«, fuhr Myra fort. »Die Kontrakonditionierung erfordert eine Ruhezeit von mindestens drei Tagen. Schicken wir die Gardisten ohne ausreichende psychologische Nachbehandlung in den Einsatz, sind neurotische Zusammenbrüche zu befürchten.«
    »Die Ruhezeit läßt sich nicht abkürzen?«
    »Nein«, schüttelte die Queen den Kopf. »Frühestens übermorgen kann ich eine weitere Legion freigeben.«
    Valdec überlegte.
    »Nun«, sagte er langsam, »Frost wird mit den zur Verfügung stehenden Kräften die Revolten eindämmen müssen. Sobald das Gros von Yazmins Containerflotte im Sonnensystem eintrifft, löst sich dieses Problem von selbst.«
    Die Queen öffnete den Mund, zögerte dann aber.
    »Ja?« schnappte Valdec.
    »Das medizinische Personal … Es ist erschöpft. Die Medi-Techniker arbeiten Tag und Nacht.«
    »Ersatz kann derzeit nicht gestellt werden«, wehrte der Lordoberst ab. »Die Techniker in den irdischen Großkliniken müssen zunächst noch gründlich überprüft werden. Wir können keine unzuverlässigen Leute mit derart heiklen Aufträgen betreuen.«
    »Können die Clons nicht …«
    »Nein«, unterbrach Valdec. »Die Clons arbeiten ebenfalls bis zur Erschöpfung. Die Jagd auf die untergetauchten Kader der F.F.D.E. und der Arbiter-Gewerkschaften genießt höchste Priorität.«
    »Ich verstehe.« Myras Antlitz blieb unbewegt.
    »Gut.« Valdec seufzte. »Intensivieren Sie Ihre Bemühungen, Queen. Und … Ehe ich es vergesse – hat es weitere Ausfälle gegeben?«
    Myra warf einen Blick auf ihre Unterlagen.
    »Bislang«, antwortete sie, »reagierten rund zweihundert Queens der oberen Führungsränge negativ auf die Kontrakonditionierung. Gemäß Ihrer Order haben wir sie eliminiert. Bei den normalen Gardisten und den mittleren Führungskräften traten keine Probleme auf.«
    »Ausgezeichnet«, lobte der Lordoberst. »Ich verlasse mich auf Sie. Erstatten Sie mir weiterhin regelmäßig Bericht.«
    »Gehört und bestätigt«, sagte die Queen Myra automatisch.
    Der Monitor wurde wieder schwarz.
    Valdec schob gedankenverloren einen Proteinriegel in den Mund und betrachtete kauend die Anzeigen der Ortungsinstrumente.
    Mehrere Dutzend Tasterreflexe zeichneten sich in der Kreisbahn um die Erde ab.
    Die Vorhut der Containerflotte, die unter dem Kommando von Cosmoral Yazmin stand. Container voller Nahrungsmittel, geraubt auf den Agrarplaneten des einstigen Sternenreiches.
    Volle Bäuche, dachte Max von Valdec zynisch. Die Hungerrevolten, der passive Widerstand, die unkontrollierbaren Ausbrüche von Gewalt auf allen Kontinenten – sobald die gesamte Flotte hier ist, wird es damit vorbei sein.
    Er drehte den Kopf und sah die Queen an, die neben ihm in der Raumfähre saß und mit einem tragbaren Terminal hantierte.
    »Hat Hugberg inzwischen das Sonderprogramm für die Verteilernetze ausgearbeitet?« fragte er leise.
    Die Queen – eine noch junge, schwarzhaarige Frau mit kalten Augen – nickte, ohne von ihrer Arbeit aufzusehen.
    »Der Manag erwartet Sie in Berlin, Lordoberst«, erwiderte sie. »Ein Teil der bisher eingetroffenen Container wurde bereits entladen. Die gelöschten Güter sind in die Netze integriert. In fünf Stunden läuft der Test in der Region CHIL an. Die RMN-Sender sind für die Übertragung bereit.«
    Ein zufriedenes Lächeln stahl sich auf Valdecs Züge.
    Die Region CHIL war ein Testfall für das viel größere Projekt, mit dem der Lordoberst seine Macht auf der Erde zu konsolidieren suchte.
    Die in den Lunaporter Dateien gespeicherten Informationen über die F.F.D.E. und die Arbiter-Gewerkschaften deuteten zweifelsfrei daraufhin, daß nur ein Teil der Relax und Arbiter aus politischer Überzeugung Valdec und auch die anderen Konzerne bekämpft hatte.
    Die Hauptmasse der Aufständischen bestand aus Unzufriedenen jeder Couleur.
    Vor allem die Relax – gewöhnt an ein sorgenfreies Dasein, großzügige Lebenskredite und luxuriöse Ausschweifungen – waren nur wegen der Versorgungsschwierigkeiten gegen die Herrschaft des Konzils.
    Wurden ihre Bedürfnisse befriedigt, würden sie jeglichen Widerstand einstellen.
    Und mit dem harten Kern der Rebellen würden die Kaiser-Garden und Clons fertig werden.
    Wenn Yazmins Containerschlepper endlich eintrafen …
    »Herr?«
    Die Queen – ihr Name war Funk, erinnerte sich
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