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Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Titel: Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr
Autoren: Robert Quint
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das getan habe.«
    »Ja«, sagte Frost, »für Valdec. Wir alle arbeiten für Valdec – und damit auch für uns.«
    Zarkophin räusperte sich und gab der Queen Myra ein Zeichen. »Transit in fünf Minuten. Benachrichtigen Sie die anderen Kommandeusen.«
    Er blickte wieder auf die Bildschirme.
    Fünf Milliarden Kilometer weiter, irgendwo in der Finsternis, drehte sich die Erde.
    Lange hatte er sie nicht mehr gesehen.
    Zu lange.
    Doch jetzt war das Warten beendet.
     
    *
     
    Wie ölige Regentropfen fielen die Landetruppen der Lunaporter Legionen vom Himmel über Genf.
    Manuel Lucci sah nicht hinauf.
    Hastig drängte er sich durch die Menschenmassen, die auf die Straßen geströmt waren und verständnislos der Landung der Invasionsarmee zuschauten.
    Noch wußte niemand, daß Valdec auf dem Mond hockte und seine Hände nach der Erde ausstreckte.
    Lucci fluchte.
    Er entspannte sich erst, als er das Automatenrestaurant erreichte. Es war fast leer. Wie alle anderen Speiselokale in Genf ein Opfer der verschärften Lebensmittelrationierung.
    Lucci dachte an Chelskij und fluchte erneut.
    Wie Schuppen war es ihm von den Augen gefallen.
    Chelskij gehörte zu Valdecs Leuten. Seine mäßigenden Appelle während des Kriegs der Kasten, seine Verständigungsbereitschaft, sein anfängliches Eingehen auf die Forderungen der Gewerkschaften …
    Täuschung.
    Mittel zum Zweck. Um Einfluß zu gewinnen im Wiederaufbau-Gremium.
    Wahrscheinlich, dachte Lucci, während er zwischen den leeren Tischreihen entlang schritt, war Chelskij einer der Finanziers der Terrorgruppe Zweiter Frühling.
    Der Name war wie ein Symbol.
    Für uns aber, sagte sich Lucci grimmig, wird es einen harten und langen Winter geben.
    Cristin Dorf hatte sich vor einer halben Stunde von ihm getrennt, um ebenfalls unterzutauchen und die anderen führenden Kader der Gewerkschaft von den bevorstehenden Verfolgungen zu informieren.
    Lucci blieb stehen.
    Neben einem Fühlautomaten lehnte ein griesgrämig dreinschauender Mann mittleren Alters an der Wand.
    »Compañero?« fragte Lucci leise.
    »Kommen Sie«, sagte der Mann.
    Gemeinsam verließen sie das Lokal durch den Hinterausgang. Auf dem Hof, der sich anschloß, parkte ein Gleiter. Durch die Kanzel war Torsteins besorgtes Gesicht zu erkennen.
    Als er Lucci entdeckte, stieg er aus.
    »Tyll hat mich angerufen«, begann er grußlos. »Ich weiß Bescheid.«
    Lucci wandte sich an den Griesgrämigen, der wie er Mitglied der Bewegung Freiheit für die Erde war.
    »Ist die Organisation benachrichtigt?« wollte er wissen.
    »Läuft per Schneeballsystem über Video«, entgegnete der Griesgrämige. »Zumindest solange, bis man Störsender einsetzt. Aber dann weiß eh jeder Bescheid.«
    »Tyll ist untergetaucht«, warf Torstein ein. »Unsere beiden Mädchen sind auf dem Weg nach Madrid.«
    »Wir werden ebenfalls untertauchen müssen«, nickte Manuel Lucci. »Wir brauchen neue ID-Karten, ein Versteck, eine legale Fassade.«
    »Wird derzeit arrangiert.« Der Griesgrämige winkte sie weiter, fort von dem Diskus, in einen niedrigen Anbau des Restaurants, der als Lager diente.
    In dem Schuppen war es dämmrig.
    Der Griesgrämige steuerte zielbewußt eine Ecke an und machte sich am Boden zu schaffen. Eine viereckige Öffnung wurde sichtbar.
    Lucci blickte hinein.
    Eine Leichtmetalleiter, die in eine finstere Tiefe führte.
    »Viel Glück«, sagte Torstein zum Abschied. »Ich melde mich über die üblichen Kanäle.«
    Der Griesgrämige trat ungeduldig zurück. »Worauf warten Sie, Koordinator? Daß Ihnen die Grauen einen Schubs geben?«
    Lucci sagte nichts.
    Er setzte einen Fuß auf die oberste Sprosse der Leiter und machte sich an den langen Abstieg.
    Über ihm wurde die Falltür wieder geschlossen.
    Es war dunkel und still und die Luft roch nach Moder.
    Für Lucci war es wie ein böses Omen.
     
    *
     
    Die Dämmerung war hereingebrochen.
    Tief unten auf den Plätzen und Straßen Neu-Berlins hasteten Menschen wie aufgeregte Ameisen. Zwischen ihnen, grauen Käfern gleich, feuerten die Kaiser-Garden und die Legionen von Lunaport auf die fliehenden Demonstranten.
    Die Lichter der Protopgebäude und Bürohochhäuser in der City Berlins waren bereits aufgeflammt. Die Stadt wirkte von so hoch oben friedlich, betrachtete man ihre bunte, funkelnde Skyline.
    Ruhe und Ordnung, dachte der hagere Mann, der dicht an der Brüstung des stahlblauen Turmes stand und an den Fingerspitzen den sanft kribbelnden Druck des Prallfeldes spürte.
    Der Wind, der in
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