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Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Titel: Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr
Autoren: Robert Quint
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Supertreiber gestoßen. Die Agentinnen wollten ihm zur Hilfe eilen. Danach haben wir nichts mehr von ihnen gehört.«
    Chan preßte die Lippen zusammen.
    Auf dem Bildschirm der Direktbeobachtung wurde die Erde immer größer. Hier und da konnte man sogar helle, sich rasch bewegende Punkte erkennen. Die Container, die im Parkorbit kreisten, seitdem es im Agrospace-Konzern zur Aussperrung der Arbiter und Schließung der Nahrungsmittel-Verteilernetze gekommen war.
    Möglicherweise, überlegte die Herrin der Garden, ist Hogberg ein Agent Valdecs. Die Konfrontation könnte in Valdecs Strategie passen. Ein Ablenkungsmanöver.
    Erneut beglückwünschte sie sich zu ihrer Umsicht, die fähigsten Psioniker der Schatten zu Wächter-Logen zusammenzufassen und sie nach Aktivitäten der Supertreiber Ausschau halten zu lassen.
    Nur so hatte sie überhaupt von den Geschehnisse in der Kosmomedizinischen Klinik erfahren.
    Aber zu spät, durchfuhr es Chan. Die Clons haben mit der suggestiven Übernahme der Lunaporter Garnison begonnen und …
    Calinnens Frage riß sie aus ihren Überlegungen.
    »Sie sind immer noch gegen einen Raketenangriff auf die Klinik?«
    »Ja«, nickte Chan. »Die Clons werden den Angriff mit ihren PSI-Kräften zweifellos zurückschlagen können. Dann wissen sie auch, daß wir sie entdeckt haben – das würde uns nur schaden.«
    Sie sah auf ihren Chronometer.
    »Die Absetzbewegung der 4. und 5. Flotte ist noch nicht abgeschlossen. Die Schiffe erreichen in frühestens zwei Stunden die Plutobahn. Erst dann können sie zum Transit ansetzen und die Fluchtbasen aufsuchen.«
    Zumindest der größte Teil der Schiffe der Systemverteidigung entgeht dem Diktator, fügte Chan in Gedanken hinzu. Auch wenn die Legionen von Lunaport verloren sind – die 4. und 5. Flotte und die Garnisonen auf den Welten innerhalb der 800-Lichtjahr-Zone stellen eine nicht zu unterschätzende Macht dar. Eine Macht, mit der man in Zukunft rechnen muß.
    Die rothaarige Frau preßte die Lippen zusammen.
    Die Wächter-Logen hatten zu spät Alarm gegeben. Jetzt war es ihr nicht mehr möglich, an Bord der zur Flucht bestimmten Schiffe zu gehen.
    Auf Lunaport war man über ihre Position informiert.
    Und gewiß würden die Clons mißtrauisch werden, wenn sie die Sitzung des Wiederaufbau-Gremiums in dieser brisanten politischen Situation vertagte und in Richtung äußere Planeten flog.
    Erst auf der Erde konnte sie die Voraussetzungen für ihre spätere Flucht schaffen. Das Konspirative Netz erwartete sie. Sie und die Schatten.
    »Wie weit ist die Dezentralisierung inzwischen fortgeschritten?« wandte sie sich an Calinnen.
    Die Multisensorische Maske der MS-Führerin glühte ein wenig heller.
    »Sechzig Prozent der Spezialagenten«, antwortete der Cosmoral mit der elektronisch verzerrten Stimme, »haben die Maschen des Konspirativen Netzes aufgesucht und die Identität gewechselt. Binnen drei Stunden ist der Prozeß endgültig abgeschlossen.«
    Chan de Nouille atmete auf.
    Valdec wird sich wundem, dachte sie. Trotz seiner Clons wird seine Machtübernahme nicht reibungslos vonstatten gehen. Die Spezialagenten sind sämtlich mit Potentialverstärkern ausgerüstet. Die Clons werden sie nur schwer psionisch orten können.
    Der Ringo tauchte in die Atmosphäre ein.
    Das Prallfeld spannte sich wie eine halbtransparente Seifenblase um das Raumschiff und verhinderte, daß die Hülle von der Reibungshitze angegriffen wurde.
    Ionisierte Luftmoleküle flackerten wie ein Feuerwerk.
    »Wir landen in zwanzig Minuten auf dem interplanetaren Raumhafen von Genf«, ertönte es von dem Steuerpult.
    Auch die Pilotin war ein Schatten. Kein einziger normaler Graugardist hielt sich an Bord des Ringos auf.
    Chan spürte, wie das Aufputschmittel allmählich zu wirken begann. Ihre Müdigkeit verflog und sie fühlte sich mit einemmal frisch und ausgeruht.
    Sie dachte an die genetische Schwester.
    Trauer glomm unter der Barriere ihrer Konditionierung auf und entfachte diffuses Unbehagen.
    Verdrossen schüttelte die Graue den Kopf.
    Das Problem würde sich erst später stellen. Jetzt mußte sie sich auf die bevorstehende Sitzung des Wiederaufbau-Gremiums konzentrieren.
    Fast amüsierte es sie, als sie daran dachte, daß weder Lucci, der Vertreter der F.F.D.E., noch die Arbiter-Delegierte Cristin Dorf etwas von den Dingen ahnten, die sich derzeit auf Luna abspielten.
    Und Ludomir Chelskij, der Repräsentant der Manags?
    Chan kniff die Augen zusammen. Der fette Generalmanag von
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