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Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Titel: Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr
Autoren: Robert Quint
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in das Kehlkopfmikrofon. »Ich bin ein Freund. Ich habe wichtige Informationen für Chan de Nouille. Ich muß mit ihr oder einem der Cosmoräle sprechen. Es geht um Leben und Tod.«
    Und das im wahrsten Sinne des Wortes, dachte er.
    Links tauchten plötzlich drei nur schattenhaft wahrnehmbare Gestalten auf. Dann der mächtige Diskusrumpf eines Gleiters.
    Der Gleiter sank tiefer. Eine Luke öffnete sich, und die plötzliche Helligkeit blendete Junk.
    »Einsteigen«, erklang der barsche Befehl.
    Junk setzte sich in Bewegung, griff nach der kurzen Leichtmetalleiter und schwang sich in die Schleuse des Gleiters.
    Die Luke schloß sich und Luft wurde in die Schleusenkammer gepumpt.
    Ein Dröhnen. Der Gleiter nahm Fahrt auf.
    Dann öffnete sich das Innenschott.
    Junk sah der Queen mit vor Müdigkeit geröteten Augen entgegen.
    In den Händen hielt die Queen einen Stunner. Die Mündung war auf den Treiber gerichtet.
    »Was …« begann er verwirrt, aber er hatte keine Zeit, den Satz zu beenden.
    Der Stunner knisterte und Lähmung griff nach Junk. Steif und schwer stürzte er polternd zu Boden.
    Sein Bewußtsein war nicht ausgeschaltet, aber er konnte kein Glied mehr bewegen.
    Warum hat sie das getan? fragte sich Junk verzweifelt. Warum nur?
    Die Queen beugte sich über ihn. Junk sah direkt in ihre Augen. Und ihre Augen … Ein eisiger, ein fremder Blick. Wie bei Ynes. Wie bei den beiden Queens, bevor sie den Clon angegriffen hatten.
    Yggdrasil hilf! durchfuhr es Junk voll Entsetzen. Das ist nicht möglich! Zu spät … Ich bin zu spät gekommen.
    Die Queen verschwand. Reglos lag der Treiber da und wartete, während seine Gedanken rasten und sich die Kalte Fäulnis weiter in seine Körperzellen hineinfraß.
    Nach Ewigkeiten, wie ihm schien, durchlief ein Ruck den Gleiter. Kurz darauf wurde Junk von zwei Queens auf eine Trage gehoben und festgeschnallt und aus der Schleuse geschafft.
    Es war hell, und die Decke über ihm war hoch. Ein Hangar.
    Weitere Queens.
    Queens, deren Augen einen fremden Ausdruck besaßen.
    Suggestiv übernommen, dachte Junk. Trotz ihrer Programmierung. Wahrscheinlich haben die Clons direkt nach der Ankunft in der Kosmomedizinischen Klinik mit der psionischen Beeinflussung begonnen.
    Die Trage schaukelte.
    Ein Korridor. Eine Aufzugskabine. Der Lift glitt sanft nach unten.
    Die Queens, die Junk begleiteten, sagten kein Wort. Und sie hatten seinem Raumhelm nicht geöffnet. Wußten sie, daß er infiziert war?
    Natürlich … Die Clons mußten sie informiert haben.
    Aber was hatte man mit ihm vor?
    Der Lift stoppte. Wieder ein Korridor. Stahl und Protop. Die Vierecke der Fluoreszensplatten.
    Die Queens hielten ein. Ein Surren ertönte. Ein Schott, das zur Seite glitt.
    Von den Außenmikrofonen wurde Stimmengewirr übertragen. Junk versuchte telepathisch zu lauschen, und verblüfft und furchtsam stellte er fest, daß seine PSI-Kräfte versagten.
    Anders als in der Kosmomedizinischen Klinik, die von der psionischen Barriere der Clons abgeschirmt worden war.
    Ein Sarym-Projektor, erkannte Junk.
    Neue Hoffnung keimte in ihm auf. Wenn dieser Sektor unter dem schützenden Einfluß eines Sarym-Projektors lag, dann bedeutete dies, daß er von den Clons nicht beeinflußt werden konnte.
    Vielleicht gab es hier Graue, die noch Herr ihrer selbst waren.
    Die Queens trugen ihn in einen großen Raum. Zahllose Bildschirme. Schaltwände und Computerterminals. Queens und Graugardisten, die hin und her eilten und ihren geheimnisvollen Beschäftigungen folgten.
    Eine schlanke Gestalt trat heran und nickte den übernommenen Queens arglos zu.
    Eine Frau mit schwarzen Ringellocken und einem klatschmohnroten Mund. Bekleidet mit einer silbergrauen Uniform.
    »Sie können gehen«, sagte der Cosmoral zu den Queens. »Wir werden ihn hier verhören. Alles ist vorbereitet.«
    Die Queens verschwanden.
    »Ich bin Cosmoral Ansyn Crow«, sagte die Graue. Sie betrachtete Junk mit klinischer Neugierde. »Ein neuer Agent Valdecs also …«
    Myriam, was hat man ihr über mich gesagt? dachte Junk entsetzt.
    Er wollte sprechen, aber sein Körper gehorchte ihm nicht.
    Neben Crow erschien eine weitere Frau und zwei starrgesichtige Gardisten. Die andere Frau war blaß und flachbrüstig und ihr Antlitz erinnerte an die Physiognomie eines Raubvogels.
    »Leiten Sie das Verhör, Cosmoral Oolga?« fragte Crow die Silberuniformierte.
    »Gewiß«, nickte Oolga. Ihre wachen Augen fixierten Junk. Dann gab sie den beiden Gardisten einen Wink.
    Nein! schrie es
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