Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Titel: Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
dieser Höhe schneidend und kalt war, wurde von dem Feld abgewehrt.
    Der hagere Mann verschränkte die Arme.
    Bald, so sagte er sich, wird auf der ganzen Erde wieder Ruhe und Ordnung herrschen. Die Zeit des Chaos ist vorbei. Hier im Sonnensystem – und in nicht allzu ferner Zukunft auch draußen im Reich.
    Schritte erklangen hinter ihm.
    Frost und Zarkophin, deren Flotte um die Erde kreiste – zusammen mit den Starcruisern Lunaports.
    »Wir sollten«, sagte Frost in das Schweigen hinein, »so bald wie möglich zu Phase vier übergehen. Sie wissen, daß es noch genug Probleme gibt.«
    Max von Valdec nickte.
    Tief atmete er die Abendluft ein.
    Sie roch gut. Sie war unverwechselbar. Es war die Luft der Erde, die er so lange entbehrt hatte während seines Exils aufs Lancia und der langwierigen Vorbereitungen nach dem Start ins All.
    Valdec drehte sich herum, und ihm schwindelte ein wenig.
    Kein Grund zur Besorgnis, dachte er. Eine Nachwirkung des Omikron-Serums, das mich davor bewahrte, an der Kalten Fäulnis zu erkranken, mit der wir die Prospektoren auf CC-238 infiziert haben.
    Ein komplizierter Plan. Aufwendig. Mit zahlreichen Risiken behaftet.
    Doch die Clons haben auf jener Kolonialwelt gute Arbeit geleistet, als sie die Mitglieder der Humo-Regierung anwiesen, das nächste Treiberschiff nach CC-238 zu locken.
    Eine weitere Gestalt trat aus der nahen Liftröhre.
    Fett. Teuer und farbenprächtig gekleidet. Das Gesicht rot wie ein reifer Apfel.
    »Ich muß Ihnen meine Anerkennung aussprechen, Manag Chelskij«, sagte Valdec zu dem Fetten. »Für die gelungene Organisation des Zweiten Frühlings, die Invasionsvorbereitungen und vor allem für die Dossiers, die Sie über die Mitglieder der F.F.D.E. und der Arbiter-Gewerkschaften gesammelt haben.
    Die Daten werden uns bei der Phase vier eine wichtige Hilfe sein.«
    Ludomir Chelskij neigte dankend den Kopf.
    »Phase vier?« echote er dann. »Ich bin leider nicht informiert …«
    In der Ferne, über den Ruinen von Alt-Berlin, wo die Überreste des Brandenburger Tores von zahlreichen Scheinwerfern illuminiert wurden, kreiste ein Gleiter-Geschwader.
    »Phase vier«, erklärte Valdec, »besiegelt die Machtübernahme auf der Erde. Dafür sind mehrere Schritte vorgesehen.«
    Er legte Frost eine Hand auf die Schulter.
    »Erstens: Sicherheitsmanag Frost übernimmt die Verfolgung und Ausschaltung der Opposition – F.F.D.E., Gewerkschaften, Autonome Gebiete und so weiter. Vorrangig sind die Suche nach Tyll, Lucci und den regionalen Arbiter-Führern.
    Zweitens: Die irdischen Restkonzerne – und dies ist Ihre Aufgabe, Chelskij – werden aufgelöst und von Kaiser übernommen. Ich ernenne Sie hiermit zum Wirtschaftsmanag Kaisers, Chelskij. Erledigen Sie die organisatorischen Dinge und schalten Sie sämtliche Manags der Restkonzerne aus, die nicht zuverlässig sind.«
    »Natürlich, Lordoberst«, beeilte sich Chelskij zu versichern. »Ihr Vertrauen ehrt mich mehr als alles andere.«
    Max von Valdec verzog die Lippen zu einem humorlosen Lächeln.
    »Dann enttäuschen Sie mein Vertrauen nicht.« Er drehte sich Zarkophin zu.
    »Drittens: Die Umrüstung der noch im System befindlichen Garden-Schiffe auf den modifizierten Kaiserkraftantrieb und der Inbetriebnahme der Werften auf der Krim.
    Bedauerlicherweise gelang dem Großteil der alten Garden-Flotte die Flucht aus dem System. Ich nehme an, Chan de Nouille hat zu früh Verdacht geschöpft.«
    Valdec schwieg einen Moment. Er dachte an die beiden Cosmoräle und die Grauen hinter dem Sarym-Schirm der Lunaporter Zentrale.
    Es war eine gute Idee gewesen, dem infizierten Treiber die Flucht aus der Klinik zu ermöglichen und ihn in die Zentrale einzuschleusen.
    Alle werden sie an der Kalten Fäulnis elend zugrundegehen. Eingesperrt hinter den Stahlschotts und bewacht von den Clons und den suggestiv übernommenen Grauen.
    »Viertens«, fuhr er fort, »werde ich persönlich die Kontrakonditionierung der Grauen Garden beaufsichtigen. Die Grauen werden auf mich und Kaiser programmiert und fungieren in Zukunft als Kaiser-Garden. Damit wird für alle Zukunft eine erneute Rebellion der Soldatenkaste ausgeschlossen.«
    Chelskij schnitt ein zufriedenes Gesicht.
    »Der fünfte Schritt obliegt einer tüchtigen Queen«, sagte Max von Valdec. »Der Queen Lea. Sie wird die Große Graue und die untergetauchten Schatten suchen und finden und eliminieren.
    Chan de Nouille, Cosmoral Calinnen und der Großteil des Garden-Geheimdienstes – das wissen wir genau
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher