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Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Titel: Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit
Autoren: Arno Zoller
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schnell!«
    Er trug die Uniform eines Hauptmannes. Die Wächter aber waren alle nur einfache Gardisten. Sie zögerten keinen Augenblick, schalteten die Sperre aus. Der Energievorhang fiel in sich zusammen.
    Auf diesen Augenblick hatten die Terranauten gewartet. Sie stürmten vor, und aus ihren Waffen lösten sich blasse Funken. Geschockt sanken die Wächter in sich zusammen.
    »Wir haben Glück gehabt«, brummte Farrell. »Nur drei.«
    »Weiter!«
    So schnell die Beine sie tragen konnten, stürmten sie über das Landefeld in Richtung TASCA. Nur noch wenige hundert Meter …
    Eine nahe Sirene stimmte ihr wimmerndes Lied an. Asen-Ger warf einen Blick über die Schulter. Eine ganze Kompanie von Graugardisten entströmte einem kaserneähnlichen Bau und hetzte ihnen nach. Aus den Lautsprechern des Towers gellten Befehle. Gleiter stiegen auf.
    Die TASCA war nicht verschlossen. Aber eine Wache aus vier Gardisten patrouillierte hier und blickte den sieben Gestalten, die ihnen zunächst wie Kameraden vorkommen mußten, verwirrt entgegen. Dann sprach einer in seinen Armbandcommuner.
    »Sie wissen Bescheid!« keuchte Colynn.
    »Konzentriert euch«, wies Narda ihre Begleiter an. »Los, bevor sie das Feuer auf uns eröffnen können.«
    Die Gardisten legten an. Die Terranauten stürmten ihnen weiter entgegen. Eine PSI-Flut wogte den Grauen entgegen, wurde nur unwesentlich von den Schutzhelmen abgelenkt, verursachte Chaos und Zerfall in den konditionierten Hirnen. Narda atmete unwillkürlich auf. Keine Sarym-Abschirmungen, gut. Sonst wären sie erledigt gewesen.
    Sie sprangen über die vier bewußtlosen Gestalten hinweg und hetzten die Rampe hinauf.
    »Habt ihr das gesehen?« brummte Fehrenbach. »Am Tower bringen sie schwere Geschütze in Stellung.«
    Farrell nickte und ließ sich in einen der Sessel vor den Kontrollpulten fallen. »Die werden uns wie ein Spiegelei braten, wenn wir es nicht vorziehen, von diesem ungastlichen Ort zu verschwinden.«
    Donnernd liefen die Triebwerke an. Die TASCA schüttelte sich, als erwache das Schiff aus einem langen Schlaf. Die Terranauten schnallten sich rasch an.
    Dann warf sich die TASCA in den Himmel. Ein oberschenkeldicker Laserstrahl verfehlte sie knapp. Die Druckwelle der explosionsartig verdrängten Luft warf das Schiff zur Seite. Asen-Ger umklammerte die Steuereinheit. Rote Sensoren flackerten auf den Kontrollen, Triebwerksüberlastung. Der Raumhafen blieb rasch unter ihnen zurück.
    »Puh«, machte Narda und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Im nächsten Augenblick zuckte sie zusammen, als ein seltsamer Gedanke in ihr Bewußtsein drang. Er drückte Angst, Unruhe und fast so etwas wie Resignation aus.
    Thorna!
    Asen-Ger und Farrell sahen das PSI-Mädchen fragend an, vernahmen das Rinnsal psionischer Impulse jedoch im gleichen Augenblick.
    Thorna … Hörst du uns? Du mußt David warnen … Er hat ja keine Ahnung … Stella wird ihn suchen, ihn aufspüren, ihn jagen. Flieh ins Land der Drachenhexen … Flieh … Flieh …
    Angst (Besorgnis?). Etwas abgemilderte Unruhe. Verständnis …?
    »Ob sie uns aufgenommen hat?« fragte Narda leise.
    »Ich weiß es nicht.« Asen-Ger machte einen skeptischen Eindruck. »Wir können nur hoffen, daß wir auf der Erde Unterstützung bekommen – und noch rechtzeitig genug wieder hier sind. Stella ist wahnsinnig, aber keineswegs dumm. Auf ihre Art und Weise ist sie sogar genial …«
    »Ich will euch bei euren tiefsinnigen Überlegungen ja nicht stören«, wandte Claude Farrell ein und paffte eine schwarze Rauchwolke in Richtung Kommandopult. »Aber wir kriegen gleich Besuch …«
    Auf den Ortungsschirmen blitzten drei Punkte auf. Die Identifikation wies sie als Kampfringos der Garden aus …
     
    *
     
    Der Fluß war mindestens hundert Meter breit. Das gurgelnde und schäumende Wasser bildete Wirbel und Strudel, die den Blick des Mädchens auf magische Weise einfingen. Thorna taumelte, fand aber unmittelbar darauf das Gleichgewicht wieder. Ihre Glieder waren schwer. Die Muskeln schmerzten. Die Augen brannten. Alles in ihr sehnte sich danach, einfach auf den grasbewachsenen Boden niederzusinken, nur für eine Sekunde die Augen zuzumachen.
    Nein. Ich darf nicht. Ich würde sofort einschlafen. Und bestimmt sind Gardisten hinter mir her. Muß weiter … Weiter …
    Die Stimme, die zu ihr gesprochen hatte, war verklungen. Sie wußte nicht, von wem sie stammte, sie wußte nur, daß sie eine Aufgabe hatte. Und daß sie mißbraucht worden
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