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Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Titel: Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit
Autoren: Arno Zoller
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war.
    David.
    Sie mußte David warnen. Zuviel hing von der Prüfung ab, der sich der Terranaut unterzog. Allein jedoch konnte er gegen Stella und die Garden nicht bestehen. Er brauchte Hilfe … Hilfe …
    Die Flucht war so einfach, sagte eine Stimme in ihr. So merkwürdig einfach. Warum?
    Spielt keine Rolle, sagte eine andere Stimme. Hauptsache ist, David wird gewarnt. Alles andere ist unwichtig … Unwichtig.
    Das Wasser war kühl, erfrischte Körper und Geist. Thorna atmete tief durch und glitt dann in die schäumenden Fluten hinein. Die Strömung war stark, und sie machte nicht den Versuch, dagegen anzukämpfen. Dazu hätten ihre Kräfte ohnehin nicht ausgereicht. Mit der Strömung auf das andere Ufer zu …
    Und bis zum Drachenland war es noch weit.
    Thorna schluckte Wasser und hustete. Für ein paar Sekunden verlor sie die Orientierung, ruderte wild mit Armen und Beinen, schluckte noch mehr Wasser.
    Ich … ertrinke …
    Dann klärte sich ihr Blick wieder. Bis zum gegenüberliegenden Ufer waren es bestimmt noch mehr als sechzig Meter. Thorna breitete Arme und Beine aus, zog sie wieder zusammen, breitete sie erneut aus. Das gurgelnde Wasser zerrte wie mit tausend Tentakeln an ihrem Körper. Die vollgesogene Kleidung war ein Gewicht, das sie in die Tiefe zu zerren drohte.
    Nicht schlappmachen. Weiter!
    Sie sah den dunklen Schatten erst, als er unmittelbar vor ihr wie aus dem Nichts entstand. Es war ein dicker, mehrfach verzweigter Ast, der von den Fluten mitgezerrt wurde und genau in ihre Richtung trieb.
    Thorna versuchte auszuweichen, als der Schatten immer näher trieb. Aber ihre Kräfte waren im Vergleich mit denen des Flusses ein Nichts. Der Ast wuchs vor ihr in die Höhe, schaukelte auf den gischtenden Wellenkämmen, neigte sich mal in diese, dann in jene Richtung.
    Ein heftiger Stoß traf Thorna dicht unter dem Nacken. Ein zweites Mal tauchte sie unter die Wasseroberfläche. Schmerz pochte in ihrem Hirn und verschleierte das Bild vor ihren Augen. Das Wasser wurde zu einem Element, das den ganzen Kosmos ausfüllte, das keine andere Macht neben sich duldete, schon gar nicht die eines erschöpften Mädchens.
    Prustend kam sie wieder an die Oberfläche. Ihre Bewegungen waren nicht länger koordiniert. Ein dunkler Schlund öffnete sich direkt unter ihr, ein Abgrund, der alles in sich hinabzusaugen drohte. Ihr Verstand umwölkte sich.
    Nein, ich darf jetzt nicht bewußtlos werden. Nicht jetzt!
    In einer letzten, verzweifelten Anstrengung ruderte sie wild mit den Armen. Die linke Hand stieß auf ein Hindernis. Ein Reflex: näher an das Feste und Stabile heran. Als sie auf dem breiten, plankenähnlichen Gebilde lag, erloschen ihre Sinne …
     
    *
     
    »Hier spricht Queen Stella by Starlight. Stoppen Sie, und erwarten Sie ein Prisenkommando. Ich wiederhole …«
    Die Stimme der Queen drang aus dem Kommunikator. Die Terranauten kümmerten sich nicht darum. Sie hatten eine Loge gebildet.
    Queen Stellas Stimme kreischte noch dreimal auf. Die Konzentration der Treiber war vollkommen. Sie durften sich nicht stören lassen. Nur noch ein paar Augenblicke, und sie befanden sich in Weltraum II. Dort konnten ihnen die Grauen nichts mehr anhaben. Die drei Kampfringes kamen immer näher.
    Der Autopilot der TASCA war auf einen Taumelkurs programmiert, der derart willkürlich war, daß sich die Waffenleitzentralen der Verfolger auf die noch relativ große Entfernung nicht darauf einstellen konnten.
    Die Photonenbrenner der TASCA arbeiteten mit Vollschub. Doch die Triebwerke der Ringos waren stärker, viel stärker. Die Entfernung zwischen den Fliehenden und den Verfolgern wurde immer geringer. Bald würden die Grauen auf Kernschußweite heran sein.
    Die Terranauten saßen im Logenraum in einem Kreis auf dem Boden aus Weichprotop.
    »Konzentration!« sagte Asen-Ger eindringlich.
    Sie schlossen die Augen. Nichtsehend »sahen« sie die Schale mit der Mistel Yggdrasils vor sich, das in sich verwobene Triadische Monochord, das ein mehr als dreidimensionaler Körper zu sein schien. Die Mistel ruhte in einer Nährlösung. Die sich entwickelnde PSI-Strahlung der Loge ließ sie aufglühen in einem kalten, nicht verbrennenden Feuer.
    Die Ringos eröffneten das Feuer. In der Nähe der TASCA schien der Raum selbst zu erstrahlen, als die ersten Ferntorpedos detonierten. Noch bestand keine unmittelbare Gefahr. Noch nicht!
    Der Ring der Kraft entstand. Die PSI-Energie baute sich auf, und die sieben Treiber wurden zu einer Einheit. Alles
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