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Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Titel: Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit
Autoren: Arno Zoller
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Persönliche verschwand. Sie waren ein Organismus, ein Denken, eine Kraft.
    »Zielvorstellung!« flüsterte Asen-Ger, der wie in alten Zeiten als Logenmeister fungierte.
    Normalerweise wurden bei einem Treiberflug die Zieldaten über eine Computerbank eingegeben, aber in diesem Falle war das nicht notwendig. Die Daten des Sol-Systems waren jedem Treiber bekannt.
    Der Ring der PSI-Kraft verstärkte sich. Vor ihren geschlossenen Augen erschien das Bild der Erde, ein blauweißer Globus, der in der Schwärze um die strahlende Sol rotierte.
    Ein Glücksgefühl überkam sie, und die PSI-Kraft verstärkte sich. Das Energie-Potential wuchs.
    Die TASCA schüttelte sich nach einem Schuß, der gefährlich nahe gekommen war.
    »Konzentration!« forderte Asen-Ger erneut.
    Er prüfte, spürte die Wärme in sich aufsteigen, das sanfte Kribbeln auf seinem Rücken, das fast wie statische Elektrizität wirkte, die in seiner Wirbelsäule emporrieselte.
    Die Treiber der Loge strengten sich an. Ohne Panik, ohne Angst, denn das würde das Entstehen eines PSI-Feldes erschweren. Aber sie gaben ihr Bestes.
    Dann nickte der Logenmeister befriedigt.
    »Schubverstärkung«, sagte Asen-Ger leise. Die TASCA wurde schneller, als PSI-Kraft das Schiff vorwärts warf, den Schub der Photonenbrenner erhöhte.
    Dennoch konnten die Terranauten nicht aufatmen. Noch war die Gefahr nicht gebannt. Die Ringos hinter ihnen waren zwar nicht mehr in der Lage, die TASCA einzuholen, aber ihre Waffen konnten es. Und jetzt hatte das Treiberschiff einen geradlinigen Kurs.
    Die Laserwaffen blitzten auf.
    Die Logenmannschaft kann sich nur auf eines konzentrieren: entweder öffnen des Raum-Zeit-Gefüges und Eintauchen in Weltraum II oder Errichten eines Schutzfeldes um das Schiff, das die Angriffe abwehren konnte. Beides war eine Arbeit für zwei Logen.
    Asen-Ger spürte, daß nur noch wenig fehlte. Als Logenmeister hatte er nur die Aufgabe zu beobachten, ungleiche Kräfte zu vermitteln und die PSI-Energie zusammenzufassen, zu bündeln, damit Weltraum II im richtigen Moment in der richtigen Größe geöffnet werden konnte, um sich sofort wieder zu schließen. Diesmal jedoch mußte Asen-Ger auch den Platz eines Treibers einnehmen. Für sechs Treiber allein war das Schaffen des Tores zum Weltraum II zu anstrengend. Narda hatte zwar ein recht hohes PSI-Potential, aber die anderen hingegen nur ein durchschnittliches.
    Er bemerkte die Freude der Mitglieder seiner Loge. Er hatte einen Moment lang mit den anderen das Gefühl des unbedingten Zusammengehörens, ein Gefühl, das keiner verstehen konnte, der nicht PSI-Kräfte in sich hatte, ein Gefühl, das Euphorie, Ekstase und noch mehr beinhaltete.
    Das Tor zu Weltraum II öffnete sich für den Bruchteil einer Sekunde. Die TASCA schoß in einen grauen, wabernden Nebel. Hinter ihnen schloß sich wieder das Raum-Zeit-Gefüge. An der Stelle, an der sich eben noch die TASCA befunden hatte, leuchteten Sonnen auf: nukleare Sprengköpfe, die von den Verfolgern abgefeuert worden waren. Zu spät …
     
    *
     
    In der Einsamkeit.
    Hoch im Norden des einzigen Kontinents auf Adzharis befand sich ein Talkessel, der von den Hexen manchmal zu rituellen Handlungen benutzt wurde. Es war ein friedlicher, ja, lieblicher Ort. Die Berge um ihn herum stiegen steil an, bis in eine Höhe von einem halben Kilometer. Sie waren schwarz, zerklüftet und vulkanischen Ursprungs. Ihre Spalten und Risse, tief eingeschnitten von den Wassern des Regens und der Schneeschmelzen, waren von Ranken und Bäumen besetzt, und Moos überzog ganze – Felspartien. Es waren Moossorten, wie sie auch auf der Erde vorkamen, wie man sie auf Island fand, üppig weiß und grün, aber es waren auch Sorten, wie es sie in den Äquatorialgebieten der Erde gab, etwa in Indonesien, wo die Tempel Javas und Balis von roten Schwämmen überwuchert waren.
    In diesem Talkessel war es feucht. An vielen Stellen strömte Wasser die Felswände hinab, färbte ganze Steinplatten dunkel und sprang immer wieder in kleinen Wasserfällen, steilen Bächen und Katarakten hervor.
    Die Felsen endeten am Boden abrupt, und manchmal dachte David terGorden, das einzige menschliche Wesen innerhalb dieser Felswände, daß es sich um einen Krater handelte, um einen von fruchtbarer Erde und Lavabrocken zugeschwemmten Vulkan, in dessen Mitte ein klarer, im Sonnenlicht leuchtender See prangte. Der See wurde von kleinen Baumgruppen umgeben, die wie irdische Erlenwäldchen wirkten.
    Adzharis war der Erde sehr
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