Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Titel: Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit
Autoren: Arno Zoller
Vom Netzwerk:
als sie alle in den Gleiter eingestiegen waren. »Das ist Glück im Unglück. Anziehen, schnell!«
    »Mir steht so etwas nicht«, gab Farrell zu bedenken, schlüpfte jedoch in eine der Uniformen hinein. Er begriff, daß ihnen das Tragen von Gardenuniformen möglicherweise genau das Überraschungsmoment verleihen konnte, das sie brauchten.
    Asen-Ger legte die Hand auf die Steuereinheit. Das Fahrzeug reagierte und hob ab. Noch immer blieb es hinter ihnen still. Sie hatten unverschämtes Glück.
    Im Westen erglühte der Horizont in einem blutroten Schein. Nicht mehr lange, und die Sonne würde aufgehen. Asen-Ger orientierte sich, steuerte den Gleiter den Zufahrtsweg hinunter in Richtung Stadt. Transit City lag ruhig da. Nur wenige Gleiter schwebten in den Flugkorridoren.
    »Das geht fast zu glatt«, meinte Narda düster. »Ich …«
    Auf der Konsole vor Asen-Ger blinkte ein rotes Licht. Er nickte. »Jetzt wissen die Kollegen Bescheid …«
    »Da kommen sie!« rief Zandra und deutete aus der transparenten Kuppel heraus. Von Westen her raste ihnen ein heller Punkt entgegen, der bald Konturen annahm und sich als ein Garden-Kampfgleiter herausstellte.
    Asen-Ger bewegte die Steuereinheit nach links. Der Bodengleiter beschrieb eine scharfe Kurve und donnerte auf die Protopfassade eines hohen Verwaltungsgebäudes zu. Nur flüchtig konnten sie hinter den Fenstern die sich ihnen zuwendenden Gesichter erkennen, auf denen sich Erschrecken zeigte. Im allerletzten Moment drehte Asen-Ger ab. Die Stabilisatoren kreischten überlastet.
    »Er kommt näher«, sagte Fehrenbach rauh.
    »Hat sich was mit dem Überraschungsmoment, in einem Gleiter der Grauen Garden zu sitzen und deren Uniformen zu tragen«, knurrte Farrell und kaute auf seiner erkalteten Zigarre. Nilsson knurrte ebenfalls, spuckte aus, sagte aber nichts, weil ihm das im Augenblick am »männlichsten« schien.
    »Sie werden hier wohl kaum auf uns feuern«, meinte Colynn. »Nicht inmitten der Stadt …«
    Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, da löste sich von dem Kampfgleiter der Grauen ein blenden heller Blitz. Irgendwo dicht vor ihnen verkochte die Protopschiene eines Laufbandes. Passanten sprangen kreischend zur Seite.
    »Da ist noch einer!« rief Narda. »Aus Südosten …«
    Asen-Ger nickte. »Sie haben lange gebraucht, aber jetzt werden die Burschen wach.«
    Ein weiterer Feuerblitz, diesmal noch etwas näher. Die Gardisten nahmen keine Rücksicht auf die nach allen Seiten davoneilenden Fußgänger. Die wenigen Fahrzeuge, die sich in den Flugkorridoren befanden, wurden von der Antikollisions-Automatik der grauen Kampfgleiter zur Seite gedrängt.
    »Dort ist er!«
    In der Ferne ragten die Türme des Raumhafens auf, düster im Licht des beginnenden Tages, von dünnen Nebelschleiern umgeben, die sich wie samtene Tücher über das Landefeld gelegt hatten. Der größte Turm war der Tower, an den sich eine ganze Anzahl weiterer, skurril und bizarr wirkender Gebäude drängte -Stella by Starlights Palast.
    »Ein Gleiterpulk aus Rot vier vier drei«, meldete Zandra eisig. »Fünf … Nein, sechs Kampfmaschinen.« Sie sah auf. »Wir müssen sofort aus diesem Gleiter raus. Die Grauen wissen, daß wir ihn gestohlen haben. Sie wissen aber nicht, daß wir ihre Uniformen tragen. Vielleicht kommen wir so durch …«
    Wir müssen, dachte Narda. Und wir werden es schaffen.
    Asen-Ger orientierte sich rasch und ließ den Gleiter durchsacken. Es kreischte, knirschte und heulte, als der Bug auf die Kristalle der Laufbänder aufprallte, ihre molekulare Struktur zerstörte und durch die Reibungshitze verdampfte. Irgendwo im Heckbereich donnerte etwas. Vielleicht einer der Stabilisatoren, der nun endgültig seinen Geist aufgegeben hatte.
    »Und raus mit euch.« Die Luke sprang auf. Asen-Ger hastete als erster hinaus, wartete, bis die anderen den Gleiter ebenfalls verlassen hatten, und stürmte mit ihnen dann in eine Seitenstraße hinein. Irgendwo in der Ferne heulte eine Sirene.
    »Schneller!«
    Zehn Minuten später befanden sie sich in unmittelbarer Nähe des Raumhafens. Stellas »Burg« war hell erleuchtet, die Landefelder hingegen lagen noch weitgehend im Dunkeln. Weit hinten waren die schemenhaften Umrisse der TASCA zu erkennen.
    »Graue!« zischte Narda und deutete unauffällig voraus.
    Die Gardisten standen unmittelbar hinter der energetischen Sperre des Hauptzugangs und blickten ihnen neugierig und ein wenig irritiert entgegen. Asen-Ger winkte aufgeregt in ihre Richtung.
    »Macht auf,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher