Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Titel: Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit
Autoren: Arno Zoller
Vom Netzwerk:
Augen gerötet.
    David lief der Schweiß in Strömen von der Stirn. Um sie herum tobten die Gewalten. Nayala an seiner Seite zitterte. Sufnor gab ein leises »Kraak!« von sich, das Ausdruck seines Unmuts war.
    »Wir … Wir schaffen es nicht allein«, kam es zögernd über die Lippen Nayalas. »Wir vier …Schwach …«
    Der Yggdrasil-Schößling schien lichtjahrweit entfernt zu sein. Er schwankte, als kämpfte er gegen einen Windstoß an. Aber vielleicht war das nur Illusion. Es war schwer, zwischen Wirklichkeit und Pseudorealität zu unterscheiden. Schrecklich schwer.
    »Wir müssen durchhalten«, brachte David müde hervor.
    Das Bild vor ihren Augen verschleierte sich. Die Felswände des Tals verschwanden, lösten sich auf, als hätten sie nur in ihren Gedanken existiert.
    Dahinter waren gelandete Gleiter. Graugardisten in Schützengräben. Schwere Waffen, die in Stellung gebracht wurden. Laserkanonen. Raketenwerfer.
    Nayala taumelte und brach zusammen. David wankte zur Seite, half ihr wieder in die Höhe. Der psionische Schild, der das Tal schützte, wurde an einigen Stellen brüchig und durchlässig. David wußte, daß auf den Überwachungsgeräten der Grauen jetzt rote Sensoren aufglühten. Er spürte die hektische Aktivität, die sich daran anschloß.
    »Schnell, Nayala«, stöhnte er. »Wir müssen die Abschirmung wieder stabilisieren. Wenn die Queen die Lage ausnutzt …«
    Sufnor trippelte näher und krächzte besorgt. Nayala schwankte, strich sich das schwarze Haar aus der Stirn und nickte.
    »Die Clanmütter«, sagte sie, »wenn ich nur die Clanmütter zu Hilfe rufen könnte. Aber dazu müßten wir den Schirm vernachlässigen.«
    David nickte. »Allein könnte ich ihn nicht halten. Und Vandel und Trut sind am Ende ihrer Kräfte.«
    So wie wir, fügte er in Gedanken hinzu. Er blickte auf die neue Yggdrasil.
    Wenn du mir nur helfen könntest. Die Yggdrasil der Erde hat mir beigestanden …
    Er erhielt keine Antwort und vereinigte seine ihm verbliebene psionische Kraft mit der Nayalas, füllte die Lücken des Schildes aus, verstärkte ihn, leistete Widerstand.
    Eine halbe Stunde vielleicht noch. Länger nicht.
    Sie hatten keine Chance mehr.
     
    *
     
    »Stella!« kreischte Tonn Sprott. Seine Stimme brach ab, als sich eine neue PSI-Welle über sie ergoß. Er hielt es nicht aus. Er hielt es einfach nicht aus! »Wir müssen zurück. Zurück! So hören Sie doch …«
    Aber Stella by Starlight beachtete ihn nicht.
    Sie sah die von dunklen Schleiern verhangenen Berge, die über einen halben Kilometer vor ihnen aufragten. Sie sah die farbigen Nebel, mit denen die im Kessel versuchten, die Belagerer zu täuschen und abzulenken.
    Tonn Sprott, Deputy-Manag für die beim Fischeraufstand vertriebene Konzernspitze der Barnum Seafood Inc., wandte sich verzweifelt ab. Der kleine Mann mit der buschigen Mähne war krank vor Angst und Verzweiflung. Ihm war schlecht, und er wollte so schnell wie möglich fort von diesem unheimlichen und gewalttätigen Ort. Auf diesen Gardisten Feng Litau war auch kein Verlaß. Der beschäftigte sich damit, daß er von seinen Leuten befestigte Stellungen in den harten Boden graben und brennen ließ. Die Queen bereitete sich auf einen Krieg vor. Sprott verstand sie gut in ihrem Wahnsinn. Halb tot, wie sie war, voller Schmerzen und Haß, dachte sie daran, daß sie es jenen heimzahlen wollte, die ihren Planeten besucht hatten, um dort … – Was zu tun? Sprott wußte es nicht, wollte es nicht wissen. Adzharis stand plötzlich im Mittelpunkt der gegensätzlichen Interessen, die das Sternenreich zerrissen. Auf der einen Seite die Treiber, die Terranauten, auf der anderen Seite das Konzil und Valdec, der beide bekämpfte. Im Zentrum die wahnsinnige Queen. Und er selbst, Tonn Sprott, ein kleiner, ängstlicher Mann, dem der große Erfolg in den Konzernen versagt geblieben war und dem man hier ein Himmelfahrtskommando übertragen hatte, nachdem es den anderen Manags auf Adzharis zu heiß wurde.
    Die Queen schrie auf, und der Deputy-Manag fühlte, wie er erstarrte.
    »Angriff, Feng Litau! Greifen Sie an! Schlagen Sie eine Bresche in den Berg!«
    Litau bestätigte den Befehl und brachte die großen Laserkanonen des Ringos in Bereitschaft.
    Ein grelles Zischen stand in der Luft, dann glühten die Spitzen der Berge vor ihnen geisterhaft auf. Steine polterten herab, ein Lavastrom bewegte sich über die Schroffen und Zacken nach unten, suchte sich seine Bahn wie ein Wildbach der Hölle.
    »Sie wird uns
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher