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Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Titel: Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit
Autoren: Arno Zoller
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spitz.
    »Das gefällt dir wohl nicht, wie?«
    Ignazius Tyll machte noch immer einen fassungslosen Eindruck.
    »Ich kann einfach nicht verstehen, wie …«
    »Er hat uns alle an der Nase herumgeführt!« rief Narda. Ihre Augen blitzten. Unsichtbare psionische Energien hüllten Grevenhart ein, hielten ihn fest. Er war blaß geworden. »Uns, Sie – und zuletzt sich ebenfalls.«
    David trat auf den Erstarrten zu, blieb einen Meter vor ihm stehen, musterte die Züge. Dann holte er aus. Er legte seine ganze Kraft in den Schlag, und die Faust traf Grevenhart genau am Kinn. Narda löste das Netz aus gewobener psionischer Energie auf, und der Verräter stürzte zu Boden.
    »Der Ringo! Der Ringo!«
    David wirbelte wieder herum.
    Der Ringo war ein Gebirge aus Panzerprotop, ein Schatten, der das Licht der Sonne verdunkelte.
    Plötzlich war es merkwürdig still.
    Nur das Knistern der erstarrenden Lavamassen und das leise Summen der MHD-Generatoren des über ihnen schwebenden Schiffes drang an ihre Ohren.
    Es war klar, daß sie mit den Bordwaffen der Gleiter, mit denen Asen-Ger und die anderen Terranauten gekommen waren, nichts gegen diesen Ringo ausrichten konnten.
    »Wir müssen etwas tun!« schrie Narda und ballte die Hände zu Fäusten. »Oder sollen wir uns einfach so abschlachten lassen?«
    Ihre Stimme war es, die David und die anderen wieder aus der Starre riß.
    Nayala sprang auf und breitete weit die Arme aus. Sie versuchte, mit ihren Hexenkräften ein Unwetter zu erschaffen, mit dem sie schon einmal Queen Stella und ihre Garden zur Landung gezwungen hatte.
    Aus dem Ringo löste sich ein dünner, blasser Strahl. Von einem Stunner getroffen, fiel die Hexe in sich zusammen. Die Lähmung würde Stunden dauern. Vandel kauerte sich über sie und erhob drohend eine Faust. Ein zweiter Strahl löste sich, und der junge Mann lag bewegungslos neben seiner Freundin.
    Der Widerstand der Loge erlosch. Die graue Riesenmauer fiel in sich zusammen. Wieder war der Rauch aus der Bresche sichtbar.
    Minutenlang geschah nichts.
    Asen-Ger und David drehten sich langsam um. Sie blickten auf den rauchenden Spalt, den die Waffen der wahnsinnigen Queen Stella geschlagen hatten. Die beiden Männer, die sich an den Schultern umfangen hatten, krümmten sich zusammen wie unter einer ungeheuren Anstrengung.
    Dann löste sich ein Leuchtball von jenseits der Bergspitzen, dann noch einer, und dann geschah alles furchtbar schnell.
    Das Schiff der Queen Yazmin wurde schwer getroffen, wankte, schoß nach oben, erhielt einen weiteren Treffer. Dann sprachen seine Bordgeschütze, und von jenseits der Berge gab es eine furchtbare Detonation. Die Berge zitterten.
    Über ihnen taumelte der Ringo, tödlich getroffen. Die Menschen im Talkessel rannten nach allen Seiten auseinander. Es regnete glühende Bruchstücke, verbeulte und zerrissene Blech- und Protopstücke.
    Dann trat Ruhe ein.
    Irgendwo meckerte eine Ziege. Vögel begannen zaghaft zu piepsen. Die weiße Taube flog erschreckt zu Nayala und preßte ihr Gefieder an das dichte schwarze Haar. Das Mädchen weinte, aber es konnte sich noch nicht bewegen. Trotzdem war es glücklich, wenn es auch nicht alles fassen konnte.
     
    *
     
    Patran Grevenhart starb in dem Augenblick, als über dem Talkessel der Ringo detonierte. Sein Körper zuckte, er schrie auf – dann war es vorbei.
    »Als das Schiff auseinanderflog«, sagte Narda leise, »habe ich einen merkwürdigen Impulsstrom wahrgenommen. Ihr auch?«
    Die anderen Treiber schüttelten die Köpfe. Sie senkte den Blick. »Es war ein merkwürdiger Mann. An Bord des Ringos war irgend etwas, mit dem er in Verbindung stand. Und als diese Verbindung zerbrach, starb er. Es war wie eine energetische Rückkopplung.«
    Sie verließen den Talkessel.
    Die Stellungen der Graugardisten von Queen Stella by Starlight waren von einigen größeren Bruchstücken des zerplatzten Ringos getroffen worden. Nur wenige hatten das Chaos überlebt. Tod und Vernichtung, wohin sie auch sahen.
    Stella selbst war nur noch ein zitterndes, unverständlich wimmerndes Wrack. Sie hatte endgültig den Verstand verloren.
    »Wie kann Valdec – wo immer er sich auch befindet – von den Vorgängen hier auf Adzharis erfahren haben?« fragte sich Asen-Ger leise. Narda, die neben ihm schritt, hörte die Worte dennoch.
    »Vielleicht durch diese seltsame Verbindung. Patran Grevenhart war auf der Erde. Und er war über den neuesten Stand der Dinge ständig auf dem laufenden.« Sie sah ihn an. »Hast du den
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