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Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Titel: Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit
Autoren: Arno Zoller
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als er die Nachricht las. Queen Stella by Starlight hatte einen Fehler begangen, der nun ihm zugute kam.
    Er überlegte. Er hatte nicht mehr den geringsten Zweifel, daß sich David terGorden und damit der Yggdrasil-Schößling auf Adzharis befanden. Die Queen kannte die Hintergründe nicht. Woher also sollte sie wissen, daß überhaupt ein Yggdrasil-Schößling existierte, den es zu pflanzen galt?
    Grevenhart nickte.
    David terGorden und die anderen Terranauten waren auf Adzharis.
    Fast ganz von allein entwickelte sein Hirn einen Plan.
    Er nickte erneut.
    Diese Nachricht mußte an den kommissarischen Konzilsvorsitzenden Ignazius Tyll weitergeleitet werden. Tyll würde daraus die entsprechenden Folgerungen ziehen: David terGorden war durch die Aktionen der Queen Stella gefährdet. Damit auch die neue Yggdrasil – und damit wiederum die Zweite Treiberraumfahrt. Um dies zu verhindern, würde er unmittelbar nach Kenntnisnahme der Nachricht nach Adzharis aufbrechen.
    So weit, so gut.
    Grevenhart hatte vorgesorgt. Tyll würde nicht wie sein Vorgänger, Valdec, Konzilsvorschriften mißachten. Grevenhart hatte sogar den Eindruck, daß ein solches Verhalten dem Lordinspektor fast körperlichen Schmerz bereiten würde. Die Vorschriften aber besagten, daß der Konzilsvorsitzende – auch ein kommissarischer – bei Dienstreisen erster Priorität, die aus dem Innenbereich des Sternenreiches hinausführten, von mindestens einem weiteren Konzilsvertreter begleitet werden mußte. Grevenhart bezweifelte, ob auch nur einer der bisherigen Konzilsvorsitzenden überhaupt etwas von dieser Vorschrift gewußt hatte. Was Tyll anging, war jede Skepsis unbegründet.
    Grevenhart hatte lange Jahre in der Konzilsverwaltung gearbeitet, bevor er die Zeichen der Zeit erkannt und sich der konzilsinternen Opposition angeschlossen hatte. Dadurch besaß er das Vertrauen derjenigen, die jetzt an der Macht waren. Weiterhin hatte er in den vergangenen Wochen dafür gesorgt, daß die Dateien der Konzilsverwaltung einen gewissen Patran Grevenhart, kommissarischer Manag von Kaiser, als ausgesprochen zuverlässige und loyale Person auswiesen. Rief Tyll diese Datei ab, würde sein Name an erster Stelle stehen.
    Das war also auch in Ordnung, überlegte Grevenhart weiter. Was blieb noch zu tun?
    Der Yggdrasil-Schößling mußte zur Erde geschafft, die Verteilung der Misteln wieder von Biotroniks kontrolliert werden. Biotroniks legal in die Hand zu bekommen, würde nicht schwer sein, wenn er als einziger Überlebender von Adzharis zurückkehrte – mit dem Yggdrasil-Schößling. Zwei weitere Faktoren: David terGorden mußte als potentieller Erbe dieses Konzerns ausgeschaltet werden, Valdec als designierter Eigentümer von Kaiser.
    Wieder lächelte Grevenhart. Der Plan nahm weiter Konturen an.
    Dann nickte er sich zu und schloß wie zögernd die Augen.
    Hörst du mich, Bruder?
    Ja. Schmerz, der Grevenhart nicht mehr bekümmerte. Hast du Neuigkeiten?
    Und ob, Brüderchen. Neuigkeiten, für die sich Valdec bestimmt interessieren wird …
     
    *
     
    Dicht vor dem »Palais« der Queen parkten einige Langstreckengleiter, die Stella, ihre Begleiter und die entsprechende Ausrüstung aufnehmen sollten.
    In einem etwas weiter abseits stehenden Gleiter, der unförmiger und gedrungener wirkte, wartete eine ganze Kompanie Graugardisten auf den Beginn ihres Einsatzes.
    Stella by Starlight, Feng Litau und Tonn Sprott verließen den Tower des Raumhafens von Transit City und schritten auf die Fahrzeuge zu. Die Sensibrille verlieh der Queen ein seltsam bizarres Aussehen.
    Ein Aussehen, dachte Tonn Sprott, das ihrem Wesen durchaus angemessen ist.
    »Wollen Sie es sich nicht noch einmal überlegen, Queen?« fragte er leise. »Die Treiber hatten eine Konzilsvollmacht. Sie werden jetzt auf dem Weg zur Erde sein, um dort um Unterstützung zu bitten. Sie werden zurückkehren …«
    Seine Stimme zitterte leicht bei diesen Worten. Tonn Sprott war stellvertretender Manag der Barnum Seafood Inc., einem Industrieunternehmen, das die reichen Fanggründe von Adzharis ausbeutete und die Erde und den Innensektor des menschlichen Sternenreiches belieferte. Diese seine Position war durchaus nicht unerschütterlich. Zwar war er nicht einmal ein vollwertiger Manag – er unterstand sogar den Entscheidungen der Queen –, doch selbst diese Stellung verlieh ihm noch Macht genug. Wenn die Terranauten mit einem Vertreter des Konzils nach Adzharis zurückkehrten, der die eigenwillige Aktion der Queen
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