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Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit

Titel: Die Terranauten 060 - Duell in der Einsamkeit
Autoren: Arno Zoller
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mißbilligte – schließlich handelte sie gegen eine legitime Vollmacht –, dann würde er möglicherweise selbst diesen Posten verlieren.
    Er betrachtete die Queen. Sie war eine seltsame Frau, schön, kalt. Und verrückt … Tonn Sprotts Haltung straffte sich unwillkürlich, als Stella ihn durch die Sensibrille musterte.
    »Eine Verschwörung gegen das Konzil«, sagte sie gefährlich leise. »Hier, auf meinem Planeten. Glaubt Ihr, ich lasse das zu? Eine Verschwörung, an der David terGorden maßgeblich beteiligt ist. O nein, ich werde es nicht dulden, daß sich die Terranauten mit den Drachenhexen verbünden. Und hütet Eure Zunge, Sprott. Sonst muß ich annehmen, auch Ihr gehört zu dieser Verschwörerbande.«
    Sprott erschrak, hatte sich aber sofort wieder in der Gewalt. Stella war unberechenbar. Welche Gefahr war größer: die, die ihm von ihr drohte? Oder die, die von dem sicher bald eintreffenden Konzilsvertreter ausging? Er schluckte.
    »Queen.« Feng Litau neigte ehrerbietig den Kopf. »Wie sollen wir David terGorden ausfindig machen? Nicht einmal das gefangene Treibermädchen wußte seinen Aufenthaltsort.«
    Stella by Starlight lächelte. Es war ein kaltes, humorloses Lächeln.
    »Warum, meinen Sie, habe ich Ihnen den Befehl gegeben, diese Thorna laufenzulassen? Sie wird natürlich versuchen, den von ihr so vergötterten David vor mir zu warnen. Und genau das wird uns zu ihm führen.« Sie stiegen in die Gleiter. Brummend liefen die Triebwerke an.
    Tonn Sprott nickte langsam. Gegen seinen Willen mußte er die unberechenbare Frau vor sich bewundern. Sie war nicht nur verrückt, wahnsinnig und gefährlich – sie war auch auf ihre Weise genial. Erneut fragte er sich, warum sie ihn zu diesem zweifelhaften Unternehmen abkommandiert hatte. Aber selbst wenn sie einen Grund dafür hatte, er würde ihn kaum verstehen. Er verstand kaum eine Verhaltensweise dieser Frau. Und darum fühlte er sich in ihrer Nähe auch so unwohl.
    »Ist das Gerät abgestimmt?« erkundigte sich die Queen.
    Feng Litau deutete fragend auf das Zusatzgerät, das in die Hauptkonsole des Leitgleiters eingebaut worden war. Dann nickte er. »Ja. Es ist auf das spezielle Ausstrahlungsmuster Thomas justiert. Wir werden sie überall wiederfinden können.«
    »Gut. Dann starten Sie.«
    Die MHD-Generatoren dröhnten auf, als sich die Gleiter erhoben, höher stiegen und den Raumhafen bald hinter sich ließen.
    Weit voraus, irgendwo in der Wildnis, befand sich David terGorden und hütete eine Pflanze.
    Ich werde ihn finden, dachte Stella. O ja, ich werde ihn finden und vernichten …
     
    *
     
    Nach der Landung auf der Erde waren die Terranauten um Asen-Ger sofort nach Genf gebracht worden, wo sie vom Lordinspektor und kommissarischen Konzilsvorsitzenden Ignazius Tyll erwartet wurden. Sein Büro in der Konzilsverwaltung war spartanisch eingerichtet und paßte ebenso zu seinem Äußeren wie auch zu seinem Charakter.
    Tyll musterte den hochgewachsenen Asen-Ger mit einem Blick, der den Terranauten zu durchdringen schien. Es war, als versuche er ganz ohne PSI, die Gedanken des Terranauten-Führers zu lesen.
    »So, das ist die ganze Geschichte«, schloß Asen-Ger und lehnte sich zurück. »Jetzt wissen Sie alles.«
    »Was ist mit der Vollmacht, die Ihnen ausgestellt wurde?«
    Narda gab ein schnaubendes Geräusch von sich. »Sie kennen die Queen von Adzharis nicht, lieber Tyll. Sie spinnt. Und das ist noch eine gelinde Umschreibung ihres Zustandes. Kein Wunder, daß es mit dem Sternenreich der Menschheit bergabgeht – wenn es von solchen Leuten repräsentiert wird.«
    Übergangslos wurde das PSI-Mädchen wieder ernst.
    »Sie kennen die Lage, Lordinspektor. Wenn der Queen nicht Einhalt geboten wird, wird es keine Zweite Treiberraumfahrt geben. Sie wird David finden, da bin ich sicher. Und ebenso sicher ist, daß sie die vermeintliche Gefahr, die von ihm ausgeht, ausschalten wird. Wir haben nicht viel Zeit, Lordinspektor. Wir müssen sofort nach Adzharis umkehren. Gleich. Auf der Stelle.«
    Tylls Gesicht blieb ausdruckslos.
    »Warum«, fragte er, und es klang wie eine beiläufig gestellte Frage, »warum haben Sie den Schößling nicht zur Erde gebracht?«
    Farrell räusperte sich. »Die Abmachung, die wir mit dem Konzil geschlossen haben, verpflichtet uns nicht dazu, die neue Yggdrasil auf der Erde zu pflanzen.« Er lächelte gezwungen. »Sie verstehen sicher, warum. Die politische Lage … Wir müssen jedes Risiko ausschalten.«
    Tyll nickte langsam. »Ich
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