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Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil

Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil

Titel: Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil
Autoren: Arno Zoller
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hielt alles in der Hand, koordinierte, überwachte, war allgegenwärtig.
    Sie saßen im Kreis, und das Bild dessen, was da unten Tausende von Metern unter ihnen stattfand, stand in der Mitte der Loge.
    Sie sahen die Frauen, wie sie hinabsanken, und spürten sofort, wie sich die Monster näherten, die immer hungrig das Wasser nach Nahrung durchjagten.
    Das erste war wieder eine dieser Kreuzungen aus Fisch und Echse und Schalentier, ins Monströse vergrößert.
    Asen-Ger spornte die Loge an zu einer plötzlichen Höchstleistung, und das Monster, viele tausend Meter unter dem Meeresspiegel, prallte plötzlich gegen eine Wand, die sich im Meer erhoben hatte. Andere Wesen kamen dem ersten Monster zur Hilfe, aber es blieb dabei: Aus dem Wrack der Fangstation leuchtete ein Trichter hinab, der undurchdringlich war. Im Innern befanden sich drei Wesen, die immer tiefer sanken und mit ihren wachen Augen den Gleiter suchten, mit dem sie gekommen waren.
    Die Arbeit hatten die da oben gleichermaßen. Die Monster des Meeres konnten sich nicht damit abfinden, daß eine neue Stütze zum Boden des Meeres gekommen zu sein schien, aber eine, die sich nicht zerstören ließ. Und die Wesen, die entstanden waren aus der unbekannten Unberechenbarkeit des Mondes Chrama und der bekannten Unberechenbarkeit der Terraner, stießen immer wieder vergeblich gegen die scheinbar starre Säule an, in deren Mitte die winzigen Wesen nach unten schwebten.
    »Wir haben ihn!« schrie es plötzlich auf. Die Stimme war nicht auszumachen.
    »Welcher Zustand?« schrie Asen-Ger laut und doch unhörbar zurück.
    »Wir gehen durch die Luftschleusen, versuchen, das Ding zu heben!« kam die PSI-Stimme zurück.
    Nelos Architides kam in die Kontrollkanzel der Fangstation. Es schien ihm besserzugehen, aber die Runde am Boden seines Dienstraums war ihm überhaupt nicht geheuer. Es ging ihm da wie vielen psionisch unbegabten Menschen.
    »Sollten wir nicht lieber eine Stahltrosse hinunterlassen?« knurrte er und starrte auf die blauen Elmsfeuer, die aufgrund der Konzentration über Asen-Gers Kopf tanzten.
    Der Summacum sah kurz zur Seite. »Schaut lieber auf die Monitoren«, sagte er. »Wie auch immer die Sache ausgeht, wir haben nicht viel Zeit!«
    Auch wenn der Captain ein normaler Mensch mit allen seinen Schwächen war, konnte man trotzdem vernünftig mit ihm reden. Er richtete sogar eine Wand ein, die das Bild der Monitoren um ein Vielfaches vergrößerte, und die Loge konnte präziser arbeiten.
    »Wir werden schnell hinausmüssen«, gab Asen-Ger zu bedenken, als sich der Gleiter in der PSI-Röhre nach oben bewegte. »Sind Sie darauf eingerichtet, Ihr Schiff schnell zu verlassen?«
    »Natürlich, Mann, wir hängen alle am Leben!« knurrte der Captain.
    Es war ein triumphales Bild, als der Gleiter über der Bordwandung erschien, gesteuert von Narda. Die anderen beiden Frauen, Zandra und Thorna, hingen an den Arbeitsgriffen wie Galionsfiguren.
    Alles ging in wenigen Sekunden vorüber. Die Überlebenden sprangen auf das Deck, schlitterten und rutschten trotz der Magnetsohlen und warfen sich in die Luftschleuse des Gleiters.
    Der Gleiter erhob sich, die Schleusen klappten von außen zu. Wasser schwappte über das Deck der verlassenen Fangstation. Im gleichen Moment brach auch die PSI-gesteuerte Energiesäule zusammen, und die Mutationen der Meere strömten auf das Deck.
    Der Gleiter stieg immer schneller, und seine Insassen lächelten sich erleichtert zu, aber Asen-Ger sah stirnrunzelnd auf die blasse Scheibe des Mondes, der dicht neben der flammenden Scheibe der Sonne stand …
     
    *
     
    David blickte in ein riesiges, haariges Gesicht, in den schwarzen großen Knopf einer Nase, von der einen halben Meter weit dicke Borsten abgingen, und vor allem in Augen. Suppentassengroße grüne Augen mit schmalen schwarzen Schlitzen, die ihn unverwandt anstarrten.
    David starrte zurück, und die Schlitze erweiterten sich, und die Augen schlossen sich. Ein riesiger Rachen öffnete sich, und heißer Atem fauchte David an.
    Das Tier gähnte und wandte sich ab.
    David hatte Kopfschmerzen und das Gefühl, daß sein Körper grün und blau geschlagen sei. Langsam nur kamen die Ereignisse der letzten Nacht zurück.
    Mühsam richtete er sich trotz der Fesseln an den Händen auf und stellte fest, daß er sich noch im selben Tal befand, in »seinem« Tal. Er richtete sich weiter auf und starrte auf die monströse tote Masse, die »sein« Tal überfallen und es in ein Schlachthaus verwandelt
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