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Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil

Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil

Titel: Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil
Autoren: Arno Zoller
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nicht«, sagte Fehrenbach ruhig. »Aber Ihr solltet ebensowenig vergessen, daß Eure Vorfahren sich auf der Erde, Verzeihung:
    Terra, auch ganz wohl gefühlt haben.« Er schwieg und wandte sich wieder seinen Kontrollen zu. Fehrenbach sagte stets wenig, traf dabei aber meist sehr präzise den Punkt.
    Nayala warf ihr langes schwarzes Haar in einer schwungvollen Bewegung um sich, daß es sekundenlang wie eine düstere Aureole wirkte.
    »Die Beziehung zwischen Terra und Adzharis kann nicht abgestritten werden. Deswegen sind wir hier.« Sie trat einen Schritt zur Seite. Ihre psionische Sonderbegabung hatte ihr signalisiert, daß bald ein weiterer Mensch die Steuerzentrale betreten wollte. Nach fünf Sekunden kam der Mensch. David terGorden.
    David war in ein schwarzes Baumwolltrikot gekleidet, dessen Material er synthetischen Stoffen vorzog. Die Farbe machte ihn noch größer und schlanker und betonte besonders stark sein langes blondes Haar und seine blauen Augen, beides selten in dieser Zeit, jedenfalls bei Menschen. In wenigen Sekunden erfaßte er die Stimmung in der Steuerzentrale.
    »Asen-Ger ist noch dabei, die Situation zu analysieren, damit wir für unsere Mission einen guten Start haben. Ihr wißt ja alle, worum es geht.«
    Alle nickten, selbst die stolze Hexe.
    Die TASCA hatte mit Sicherheit die brisanteste Fracht an Bord, die es im Augenblick im Sternenreich gab. Und wenn eine der Machtgruppen, die aus unterschiedlichen Erwägungen die TASCA und ihre Mannschaft gern in ihren Besitz bringen wollten, damit Erfolg haben würde, stand nicht nur die Zukunft der Menschheit auf dem Spiel. David terGorden hatte in den letzten Stunden in seiner Kabine lange über diese Fracht meditiert. Es handelte sich um den Samen für eine neue Yggdrasil, den er in dem Medaillon auf seiner Brust trug. Nur mit diesem Samen konnte eine neue Yggdrasil entstehen, und nur mit den Misteln einer neuen Yggdrasil waren die Rückkehr des menschlichen Sternenreiches zur Treiberraumfahrt und die Abkehr von der selbstmörderischen neuen Kaiserkraft-Technik möglich.
    Bisher hatte David immer angenommen, daß dieser Samen sein von seiner Mutter Myriam ihm prophezeites »Erbe der Macht« sei, aber der Kontakt zu dem Weltenbaum im Herzen Rorquals hatte andere Informationen gebracht. Davids Erbe schien eine kosmische Bedeutung zu haben, die weit über den Rahmen des terranischen Sternenreiches hinausging. Doch dieser Frage konnte er erst weiter nachgehen, wenn die Menschheit durch eine Rückkehr zur Treiberraumfahrt gerettet war. Die Zeit drängte. Schon fühlten sich andere Völker der Galaxis durch die Kaiserkraft bedroht und begannen, Abwehrmaßnahmen einzuleiten. Gleichzeitig schien das alte Kaiserkraft-Abwehrsystem, das Anti-Entropie-System der Weltenbäume, nicht mehr richtig zu funktionieren. Die Kaiserkraft-Raumfahrt mußte um jeden Preis so schnell wie möglich beendet werden.
    Insgesamt mußte David davon ausgehen, daß die Gemeinschaft der Weltenbäume und die mysteriösen »Lenker«, soweit sie überhaupt noch existierten, der Menschheit und ihren Problemen mit Unverständnis, ja, mit Ablehnung gegenüberstanden. Das hatte nicht zuletzt der Versuch des rorqualschen Weltenbaumes, Yggdrasils Samen in seine Gewalt zu bekommen, bewiesen. Es schien sogar, als hätten die Weltenbäume der sterbenden Yggdrasil eine weitere Unterstützung für die Terranauten verboten. Von dort war also keine Hilfe zu erwarten.
    Blieb die Frage, wo man den Samen für eine neue Yggdrasil säen und wessen Schutz man ihn anvertrauen sollte. Gesucht war eine Welt für Yggdrasil. Die Kontrolle über die neue Yggdrasil durfte nicht mißbraucht werden. Und es gab zu viele, die sie mißbraucht hätten: das Konzil, die Grauen Garden, der Bund der Freien Welten – sie alle würden die neuen Misteln nur in den Dienst ihrer eigenen Sache stellen, ohne die Interessen der ganzen Menschheit zu sehen. Deshalb schied Terra als Pflanzungsort aus.
    Die Lösung war so naheliegend, daß David sie beinahe übersehen hätte. Sie lag sozusagen direkt unter ihm: Adzharis. Asen-Ger schien diesen Schluß bereits vorhergesehen zu haben, denn das war einer seiner Gründe für die strikte Geheimhaltung seines Fluges hierher.
    Adzharis war absolut erdähnlich. Die Natur bot alle erdenklichen guten Voraussetzungen für ein Gedeihen des Baumes. Wenn es außerdem gelang, die Drachenhexen mit ihren mächtigen PSI-Kräften zu seinem Schutz – zu gewinnen …
    »Es geht um die Zukunft der
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