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Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst

Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst

Titel: Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst
Autoren: Andreas Weiler
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funktionierten, ein Blick, der ihn unwillkürlich erzittern ließ. Die Formation der Flotte brach auseinander. Neunundvierzig Schiffe, die sich voneinander immer weiter entfernten …
    »Eine Entscheidung«, drängte Cosmoral Fay Gray. »Wir dürfen keine Zeit verlieren. Sonst …«
    Valdec nickte.
    »Die interne Verbindung?«
    »Funktioniert.« Sie nickte ebenfalls. »Noch.«
    »Lassen Sie das Feuer auf die BERLIN eröffnen. Umgehen Sie die Feuerleitcomputer. Setzen Sie Selbstlenkwaffen ein.«
    Die Queen schien auf genau diese Anordnung gewartet zu haben, drehte sich auf den Absätzen um und eilte an die Kommunikatoren.
    Sicherheitsmanag Glaucen zitterte.
    »Wir hätten es wissen müssen«, kam es undeutlich von seinen Lippen.
    Valdec ignorierte seine Worte und starrte auf die Bildschirme. Die GRAUE ARDA erzitterte unter der ersten Salve. Auf den Monitoren tauchten glänzende Projektile auf, die auf dünnen Flammenstrahlen ihrem Ziel entgegenrasten – der BERLIN.
     
    *
     
    Als sich das Bild auf den Außenbildschirmen änderte, starrten Narda, Onnegart, Ennerk und Altamont wie gebannt auf die Projektionsfelder. Narda wagte kaum zu atmen. Die beiden gewaltigen Rümpfe der Gardenschiffe, die sich der BERLIN genähert hatten, schimmerten dunkel im Licht der Sterne und des bizarren Wallens, das das Schwarze Loch einhüllte.
    »Narda, ob …?«
    Altamont O’Hale erstarrte, als die beiden gigantischen Kampfschiffe plötzlich ohne ersichtlichen Grund den Kurs änderten, auseinandertrieben und sich dabei wieder von der BERLIN entfernten.
    »Die Flotte! Seht nur …!«
    Bewegung war in die Formation gekommen. Die Gardenschiffe begannen mit Manövern, die keinen Grund zu ergeben schienen, trieben auseinander, drifteten davon.
    Narda warf die Arme empor und schrie ihren Triumph hinaus.
    »Wir haben es geschafft! Hört ihr? Wir haben es tatsächlich geschafft! Das Sucher-Bewußtsein hat die anderen Computer übernommen!«
    Auf den Kontrollpulten vor ihr flackerten Lichter, wie um ihre Worte zu bestätigen. Zu gern hätte das PSI-Mädchen jetzt versucht, einen Kontakt zu der rätselhaften Intelligenz herzustellen, aber es scheute davor zurück, seinen PSI-Sinn zu öffnen. Möglicherweise existierte der dunkle, gähnende Schlund, der dann Nardas Denken hinabzusaugen drohte, noch immer. Und außerdem wäre es ohnehin fraglich gewesen, ob ihr ein Kontakt gelungen wäre. Bisher hatten es nur Lyda geschafft und – mit Einschränkungen – David und Llewellyn.
    David …
    Sie wollte sich gerade von den Bildschirmen abwenden, um einen Blick auf die Anzeigen zu werfen, die über die Körperfunktionen Davids, Llewellyns und Lydas Auskunft gaben, als sie eine Bewegung auf dem Ortungsmonitor wahrnahm. Ihr Körper versteifte sich, und sie kniff die Augen zusammen. Die drei anderen Treiber sahen es im gleichen Augenblick.
    »Identifizierung«, sagte Narda. »Schnell.«
    Ennerk Prime schaltete eilig. Über einen flachen Monitor flimmerten Zahlen. Er schluckte, sah wieder auf.
    »Selbstlenk-Torpedos«, kam es erschrocken von seinen Lippen. »Mit Mehrfachsprengköpfen.«
    Narda hatte das Gefühl, als schnüre ihr etwas die Kehle zu. »O nein …«, flüsterte sie. »Wie viele?«
    »Mehr als zwanzig.« Vangralen schüttelte den Kopf. »Keine Chance, Narda.« Müde ließ er sich in seinen Sessel sinken.
    Sie stampfte mit dem rechten Fuß auf. »Nein! Noch ist es nicht vorbei!«
    Hilf! dachte sie. Wer immer du auch bist. Hilf!
    Ihre Hände berührten Sensoren – und die BERLIN reagierte. Die Geräte und Schaltelemente waren nicht länger blockiert. Die Photonenbrenner rumorten dumpf, und langsam – viel zu langsam – schob sich das Kaiserkraft-Kurierschiff aus dem bisherigen Kurs heraus.
    »Angleichungsmanöver«, stellte Altamont O’Hale fest. »Beschleunigung nimmt zu. Teilung in Grün-Zwei-Alpha.« Er sah auf. »Jetzt kommen die Dinger aus zwei Richtungen.«
    »Zeit?«
    »X minus fünfundfünfzig …, vierundfünfzig …«
    Sie winkte ab, starrte auf die Projektionsfelder. Eins war sicher: Mit den Photonentriebwerken, die ohnehin nur für Manövrierzwecke gedacht waren, kamen sie nicht schnell genug voran. Treiberkraft schied ebenfalls aus. Das Kaiserkraft-Triebwerk? Narda schüttelte den Kopf, als sie sich in Gedanken diese Frage selbst beantwortete. Nein, nicht in der Nähe des noch immer existierenden Risses zwischen den Kontinua. Das konnte Folgen haben, die sie sich nicht einmal vorzustellen vermochten. Sie saßen also fest
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