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Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst

Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst

Titel: Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst
Autoren: Andreas Weiler
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donnerten die Photonenbrenner erneut, und die BERLIN entfernte sich langsam von dem Schwarzen Loch mit den seltsamen Leuchterscheinungen, gefolgt von den übernommenen neunundvierzig Gardenschiffen. Sie hatten einen Sieg errungen, der sich allerdings als Pyrrhussieg herausgestellt hatte. Die Erde …
    Niemand von ihnen ahnte, daß in dem Augenblick, in dem sie in den Transit gehen würden, der Riß zwischen den Kontinua erneut aufbrechen würde. Nur eine hauchdünne Schicht trennte diesen galaktischen Sektor von einer umfassenden, energetischen Katastrophe.
     
    *
     
    Sie hatten den Schock darüber, in einer Zeitebene zu weilen, in der auf der Erde Höhlenmenschen Jagd auf Mammuts und Säbelzahntiger machten, kaum überwunden, als ein schnell intensiver werdendes Summen an ihre Ohren drang und sich eine bisher verborgene Tür öffnete. Eine seltsame Konstruktion schob sich in die Observatoriumshalle hinein, etwas, das einem schwebenden und summenden stählernen Igel ähnelte.
    »Ein Roboter«, sagte Llewellyn 709. »Jetzt wissen wir auch, wer uns aus der Wüste geholt hat.« Er sah David und Lyda an, starrte dann wieder zu der jetzt an einer Stelle verharrenden Maschine hinüber. »Diese sterbende Welt ist längst von seinen organischen Bewohnern verlassen. Sie sind durch den Kaiserkraft-Transmitter geflohen. Was sie zurückgelassen haben, sind ihre stählernen Helfer, die nur noch die eine Aufgabe zu erfüllen haben: den Prozeß des Aufblähens der Sonne aufzuzeichnen.«
    David nickte langsam. Es gab kaum eine andere Erklärung. Der Roboter schien noch immer auf etwas zu warten. Die Tür hatte sich nicht wieder hinter ihm geschlossen. Ein langer, mit einer verwirrenden Geometrie versehener Korridor lag vor ihnen.
    »Ich glaube, wir sollen ihm folgen«, sagte Lyda Mar leise. In ihren Augen lag plötzlich ein seltsamer Glanz. »Vielleicht …«
    Llewellyn nickte eilig. »Da kannst du recht haben, Mädchen. Alle organischen Intelligenzen haben diesen Planeten mit großer Wahrscheinlichkeit verlassen. Wir sind gewissermaßen die letzten. Vielleicht hat dieser Roboter noch eine andere Aufgabe. Daß er uns aus der Wüste gerettet hat, scheint mir wie ein Fingerzeig zu sein …«
    »Du meinst, er könnte auch noch die. Aufgabe haben, Nachzügler in Sicherheit zu schaffen?« David runzelte die Stirn, während er die Maschine beobachtete. »Aber das würde bedeuten, daß der Roboter nicht in der Lage ist, verschiedene Intelligenzwesen voneinander zu unterscheiden.«
    »Der Grund ist mir völlig gleichgültig«, versicherte der Riemenmann. »Hauptsache, wir verbrennen nicht in der zur Nova werdenden Sonne. Bei Myriam! Nun kommt schon!«
    Er setzte sich in Bewegung, näherte sich der Maschine, gefolgt von Lyda und David. Als sie nur noch wenige Meter von dem stählernen Igel entfernt waren, kam wieder Bewegung in den Metallberg. Ein intensives Summen, und der Roboter schwebte in den Korridor hinein.
    »Na also!« Llewellyn nickte zufrieden.
    Bisher hatten sie in dieser eigenartigen Stadt noch keinen Bereich passiert, in dem Tageslicht ins Innere dringen konnte. Sie wußten nicht, ob das mit der Nova-Gefahr zu erklären war oder aber ob die unbekannten Bewohner andere Bedürfnisse hatten als Menschen. Jedenfalls war die Stadt für sie wie ein Labyrinth aus verwinkelten, ineinander verwobenen Gängen und Korridoren, in denen sie sich rettungslos verirrt hätten, wäre nicht der stählerne Igel gewesen, der sie führte.
    Sie waren vielleicht eine halbe Stunde marschiert, als sie schließlich in eine große Halle traten, einen Raum, der Ähnlichkeit mit einer Kathedrale hatte, einen Raum, in dem sie zum ersten Mal seit Stunden wieder Tageslicht sahen, das durch gewaltige, jetzt zur Seite geschobene Kuppeln drang. Die Halle war leer – bis auf eine eigenartige Konstruktion, die auf einem rampenähnlichen Gestell ruhte.
    »Ein Raumschiff«, sagte Lyda. »Es muß ein Raumschiff sein.«
    Der Roboter schien sich nicht mehr um sie zu kümmern. Er verharrte vor dem Schiff und wartete, bis sich so etwas wie eine Schleuse öffnete. Das Summen wurde wieder intensiver.
    »Wir sollten einsteigen«, stellte David fest und schüttelte im gleichen Augenblick den Kopf. »Das Schiff wird uns hinauftragen in Richtung des Triadischen Monochords …«
    Seine Stimme klang düster, und seine beiden Begleiter nickten verstehend. Den Durchgang durch den Kaiserkraft-Transmitter würden sie nicht überleben. Sie wußten schließlich, daß gerade dieses
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