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Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Titel: Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber
Autoren: Andreas Weiler
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stöhnte auf, wandte sich abrupt ab und erbrach sich.
    »Das ist das ›Material‹, mit dem die Wissenschaftler dieser Station arbeiten. Diese verdammten Schweine!«
    Wenn sie genauer hinsahen, dann erkannten sie, daß es kein Nebel war, sondern eine dicke, nur halbtransparente Flüssigkeit, in der die Körper von Menschen schwammen.
    »Hierher sind sie verschwunden«, murmelte Damon Credock kaum hörbar und sah aus zusammengekniffenen Augen auf den in dem tankähnlichen Gefäß schwebenden, grünhäutigen Körper eines Surinen. War er tot? Oder lebte er noch? Vielleicht glomm tatsächlich noch ein verborgener Lebensfunke in ihm, der nur darauf wartete, von den Konzilswissenschaftlern wieder angefacht zu werden. Was hatte dieser Mensch alles an Pein, Schmerz und Grauen erlebt? Kein Wunder, daß die wenigen Zurückgekehrten den Verstand verloren hatten.
    Sie schritten weiter an der gläsernen Front entlang, den Schrecken im Nacken. Es waren nicht nur Surinen, die hier »aufbewahrt« wurden. Es gab auch Männer und Frauen – sogar Kinder! – mit weißer, blauer und tiefschwarzer Haut. Es war ein seltsamer Anblick. Die Menschen, die auf den Welten des Sternenreiches lebten, hatten in der Regel alle die gleiche Hautfarbe, eine Art stumpfes Grau. Die bedauernswerten Wesen, die dort hinter den Scheiben schwebten, konnten also nicht von diesen Welten stammen. Nein, wahrscheinlicher war es, daß erst die Experimente und Versuche hier sie zu dem gemacht hatten, was sie jetzt waren.
    Sie sahen Deformierungen, wie sie sie sich schrecklicher nicht vorstellen konnten.
    Die Terranauten erschraken, als plötzlich das weit entfernte Heulen von Sirenen an ihre Ohren drang. Fast gleichzeitig damit machten sie eine noch viel erschreckendere Entdeckung.
    Lyda faßte sich an den Schädel und stieß einen spitzen Schrei aus. Die anderen spürten es ebenfalls.
    »Die PSI-Fähigkeiten. Wir verlieren wieder unsere PSI-Fähigkeiten!«
    Ein Zischen in ihrem Rücken, ein fauchender Energieblitz, der dicht über sie hinwegstrich. Eine Zehntelsekunde später lagen die Terranauten auf dem Boden, rollten sich herum.
    Aus der geöffneten Lifttür sprangen drei uniformierte Gestalten mit gezogenen Waffen. Vangralen preßte einen Fluch zwischen den Zähnen hervor und feuerte. Einer der Uniformierten sank zusammen und blieb regungslos liegen. Die anderen beiden sprangen zur Seite. Und wieder raste ein energetischer Blitz auf sie zu, zuckte dicht über sie hinweg und schlug krachend in einen der unzähligen, gläsernen Behälter. Dicke, Übelkeit erregende Flüssigkeit schwappte heraus, trug den deformierten Körper einer Versuchsperson mit sich.
    Und der Körper zuckte …
    Lyda schrie. Sie schrie sich die Lunge aus dem Leib, aber das Grauen blieb. Sie sprang auf, rannte – wohin, wußte sie nicht. Nur weg, nur weg.
    Hinter sich hörte sie die Rufe der Gefährten, aber sie achtete nicht darauf. Sie hörte das Zischen von abgefeuerten Strahlern, aber es schien aus einer anderen Welt zu kommen.
    Nur weg, nur weg.
    Irgendwann blieb sie keuchend stehen und drehte sich um. Noch immer zuckte der schreckliche Körper, und dicht daneben lagen Vangralen, Prime und Damon Credock. Irgend etwas in ihr versteifte sich, als sie sah, wie einer der beiden Sicherheitsbeamten auf sie anlegte.
    Aus! dachte sie.
    Der blasse Energiefinger warf sie zu Boden, löschte langsam ihr Denken aus. Einer ihrer letzten Gedanken galt Suzanne und Aschan. Was mochte aus ihnen geworden sein? Warteten sie in der zerstörten Korallenstadt des Südkontinents? Würden sie sich jemals wiedersehen?
    Dann waren nur noch Vergessen und Dunkelheit …
     
    *
     
    »Wir können davon ausgehen, daß sich der Riemenmann, dieser Llewellyn 709, sowie das Gros der Terranauten unter David terGorden auf Rorqual aufhalten, ihrer Operationsbasis«, sagte Hermano Lotz ruhig und öffnete den metallenen Schrank vor sich mit einem elektronischen Codeschlüssel.
    Die Lebenserhaltungseinheit des Cyborgs schwebte näher heran.
    »Ich stimme dir zu. Dein Plan ist perfekt. Ich kann keine Schwachstellen entdecken.«
    Lotz nickte und griff nach einem Behälter.
    »Dies ist ein ganz spezieller Virenstamm«, erklärte er leise. »Er ist erst kürzlich von uns entwickelt worden.«
    »Innerhalb der Omega-Reihe, nicht wahr?«
    »Genau.« Wieder nickte Lotz, während er den Behälter in eine Aussparung auf dem ausladenden Arbeitstisch hinabsenkte. Dann schritt er hinüber zu dem Computerterminal, ließ seine Finger
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