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Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Titel: Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber
Autoren: Andreas Weiler
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Zelle.
    »Es war eine Illusionsprojektion«, vermutete Prime leise. »Und wir haben es nicht bemerkt, alles ausgeplaudert.«
    »Glaubst du, daß dies hier …?«
    Der Sechzigjährige nickte nachdrücklich. »Ihr nicht? Ich bin ganz sicher, daß dies die Station ist, in der damals die Experimente mit Mar-Estos und heute noch Versuche mit den entführten Surinen angestellt werden.«
    Lyda nickte langsam, blaß und ernst. Sie konnten nicht wissen, ob ihre Gespräche hier überwacht wurden, aber es war im Augenblick auch gleichgültig.
    »Ich glaube, du hast recht. Und jetzt kennen wir auch den Grund, warum immer wieder Surinen verschwinden. Ihr erinnert euch doch noch an die Informationen, die uns Narda gebracht hat, Informationen darüber, daß nicht alle Treiber der PSI-zerstörenden Gehirnoperation unterzogen worden sind. Danach gibt es geheimnisvolle Transporte, mit denen besonders begabte Treiber fortgeschafft werden, solche, die ein Potential von über hundert PSI haben. Jetzt ist klar, warum, um was es sich bei der ominösen Alpha-Order handelt. Valdec hat nie seine Versuche aufgegeben, mit verabscheuungswürdigen Menschenversuchen Supertreiber zu züchten, die ihm ergeben sind. Dies ist ein solches Laboratorium. Und die hier Gefangenen, die Surinen, sind das Versuchsmaterial!«
    »Und die Surinen glauben, sie seien hier sicher vor Valdec und seinen Schergen!« brachte Credock undeutlich hervor. »Wenn sie auch nur den Hauch einer Ahnung hätten! Sarym ist ein einziges Experimentierlaboratorium!«
    Ennerk Prime sprang aus seinem Sessel. »Wir müssen raus hier, zurück zum Nordkontinent. Ihr wißt, daß die Überfahrt über den Ozean rund sechs Tage in Anspruch nimmt. Ziehen wir diese Zeit ab, haben wir nur noch wenige Stunden, die wir uns hier aufhalten können. Ist diese Frist verstrichen, haben wir keine Chance, rechtzeitig zur Rückkehr des Kurierschiffes den Ebberdyk-Computerkontakten zu können. Dann kann uns hier niemand mehr helfen. Die Position von Sarym ist unseren Freunden auf Rorqual unbekannt.« Der Untersetzte erschauerte. »Wenn ich daran denke, daß irgendwelche konzilshörigen Wissenschaftler an mir herumexperimentieren …«
    Lyda stellte sich vor, was hier, hinter den Wänden aus Metall und Protop, in diesen Augenblicken geschah, und sie fröstelte. Menschenversuche … Valdec schreckte vor nichts zurück.
    »Ja«, brachte Damon Credock hervor und erhob sich ebenfalls. »Wir müssen hier heraus, und zwar schnell. Erinnert ihr euch noch? Gerade als man uns die Koordinaten von Rorqual entlocken wollte, hat die Illusion an Kraft verloren. Ich bin mir nicht sicher, ob wir das nächste Mal wieder solches Glück haben werden. Zwar habt ihr wirksame Hypnoblöcke, aber glaubt mir, dieser Hermano Lotz – wenn es immer noch Lotz ist, der diese Station leitet, wie damals bei den Experimenten mit dem heutigen Riemenmann –, wird die nötigen Mittel haben, um eure Mentalblockade in nichts aufzulösen. Und dann wird er die Koordinaten Rorquals erhalten …«
    Lyda wollte etwas erwidern, doch in diesem Augenblick hörten sie sich nähernde Schritte von dem Gang her, der sich an die schmale und verriegelte Tür anschloß, die den einzigen Zugang zu ihrer Zelle bildete.
    »Man will uns abholen!« stieß Onnegart Vangralen hervor, dann versteifte sich plötzlich sein Körper. Verwundert legte er den Kopf auf die Seite und horchte in sich hinein. Da war etwas gewesen, etwas Vertrautes in seinem Denken, etwas, das er schon lange vermißt hatte …
     
    *
     
    »Llewellyn 709«, sagte Hermano Lotz leise und starrte auf den Computerausdruck in seinen Händen. Ja, er erinnerte sich. Damals, die alte Versuchsreihe, der unglückselige Unfall, der Masali zu einem Cyborg gemacht hatte, die Flucht von Mar-Estos, seine Gedächtnislücken. Es war ein fehlgeschlagenes Experiment gewesen, das Mar-Estos zu einem Monstrum gemacht hatte, das Tragen der goldenen Riemen, die seinen PSI-geladenen Körper abschirmten, lebensnotwendig machte. Heute verlief der Großteil der aktiven Forschung in eine ganz andere Richtung, und nicht zuletzt durch die Erfahrungen mit dem Riemenmann hatte man wertvolle Erkenntnisse gesammelt. Damals hatten sie Mar-Estos einer Forschungseinrichtung auf einem anderen Planeten überlassen, und bis heute hatte Hermano Lotz nicht gewußt, was aus ihm geworden war: ein wichtiges Mitglied der Terranauten, ein Supertreiber, der eine Primzahl in seinem Namen führte, Kennzeichen für das wertvolle genetische
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