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Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Titel: Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber
Autoren: Andreas Weiler
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Material dieses Zuchtexemplars.
    »Llewellyn 709«, wiederholte Dor Masali an seiner Seite, und fast glaubte Lotz, in der monotonen Stimme grenzenlosen Haß wahrgenommen zu haben. Er nickte. Bei einem der Experimente mit Mar-Estos war es zu einem unkontrollierten PSI-Ausbruch gekommen, bei dem Masali beinahe das Leben verloren hätte. Damals hatten sie noch nicht den Wert der Thingsteine von Stonehenge II gekannt, den schützenden Sarym-Schirm noch nicht entwickelt.
    »Die Informationen sind höchst bedeutungsvoll«, sagte der Stationskommandant. »Die Korallenstädte, die Auren, das PSI-Netz, die Knospen des Baumes. Ich bin sicher, daß Valdec sehr dankbar für diese Informationen sein wird. Und noch können wir die Bedeutung der Entdeckung der PSI-Auren gar nicht hoch genug einschätzen. Ich bin so gut wie sicher, daß wir diese Einrichtungen der Knospen sehr gut in die Testreihen hier integrieren können.«
    »Wir müssen entsprechende Forschungen einleiten«, sagte Dor Masali. »Aber dazu brauchen wir weitere Wissenschaftler, umfangreiches Testgerät.«
    Lotz lächelte. »Ich werde Valdec einen umfangreichen Bericht vorlegen«, sagte er. »Ich bin sicher, daß er dann seine Zustimmung gewähren wird.«
    »Und die Koordinaten von Rorqual?«
    Hermano Lotz erhob sich. »Ich werde sofort ein entsprechendes Verhör in die Wege leiten. Und jetzt wird keine Rücksicht mehr genommen.«
    Er öffnete die Tür seines privaten Wohntrakts, trat hinaus auf den Gang, gefolgt von der Lebenserhaltungseinheit Dor Masalis.
    Nicht weit entfernt, in einem anderen Bereich der Forschungsstation, wurden drei Testobjekte von der ständigen psionischen Sondierung alarmiert.
     
    *
     
    Isis 24 zuckte unwillkürlich zusammen, als Prometheus 93 Wut und Zorn ausstrahlte. Sie horchte, dann wußte sie ebenfalls, was geschehen war. Plötzlich machte sich Angst in ihr breit.
    »Zu früh, viel zu früh«, stöhnte Phönix.
    Prometheus sprang auf die Beine, war mit einigen raschen Schritten dicht an dem braunen, brackigen Wasser, das doch nichts als Illusion war.
    »Wir haben einen Fehler gemacht«, sagte er, und der scheinbar etwa dreißigjährige Mann spürte das ganze Spektrum von Empfindungen, das ein Mensch fühlen konnte.
    »Lotz ist ein loyaler Anhänger von Valdec. Wir hätten wissen müssen, daß er einen Bericht abfaßt, zumal die Entdeckung der Korallenstädte und der PSI-Auren für die Menschen von großer Bedeutung zu sein scheint.«
    Isis warf ihre roten Haare zurück und horchte in sich hinein. »Ein Verhör. Lotz hat sich zu einem Verhör der Terranauten entschlossen, um auch die Koordinaten von Rorqual zu erfahren. Das dürfen wir nicht zulassen!«
    Phönix wandte sich zu ihr um, und seine gelben Augen schienen zu strahlen.
    »Er wird Valdec ohnehin benachrichtigen«, stellte er fest. »Wir können nichts mehr tun. Der Konzilsvorsitzende wird daraufhin Sarym aufsuchen, bei dieser Gelegenheit auch die laufenden Testreihen kontrollieren. Wir haben dann nur Möglichkeit, entweder sofort einzugreifen und unser großes Vorhaben zu verwirklichen, oder aber noch weiter abzuwarten, uns selbst zu vervollkommnen. Aber es ist fraglich, wann Valdec dann wieder nach Sarym zurückkehren wird. Und wir können nicht ahnen, ob er unsere Testreihe möglicherweise abbricht, neue Akzente setzt, die uns in unseren Bemühungen zurückwerfen. Wenn er hier erscheint, ohne daß wir für die Auseinandersetzung bereit sind, ist das Risiko einfach zu groß. Wir wissen nicht, ob wir ihn mit den Fähigkeiten, die wir bis jetzt erlangt haben, kontrollieren können. Er könnte Verdacht schöpfen, gewarnt werden. Auch wird er nicht allein kommen, und wir dürfen unsere Energien nicht noch weiter aufsplittern. Es ist zu früh, viel zu früh.«
    Er spürte, wie sein Geist an Stabilität verlor, die Konzentration zerbrach. Das war einer der Faktoren, die unbedingt noch ausgemerzt werden mußten. Die Labilität, die sie manchmal erfaßte, wie eine Krankheit war, die sie noch nicht besiegt hatten.
    Die intensiven Impulse von Prometheus 93 gaben ihm Kraft.
    Und im Bruchteil von einer Sekunde erzielten diese Impulse Übereinstimmung. Sie konnten, sie durften nicht aufgeben. Zuviel stand auf dem Spiel.
    Prometheus sammelte ihre Energie, formte sie, richtete sie auf das Ziel aus, das sein Geist bestimmte.
    Der Computer. Speicherelemente, in denen ein beständiger Elektronenfluß träge dahinzurinnen schien. Codierte Informationen, die auf Abruf warteten. Informationen
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