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Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Titel: Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber
Autoren: Andreas Weiler
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»Onnegart, schnell!«
    Der Stämmige folgte ihnen langsam, ohne dabei die Weißgekleideten aus den Augen zu lassen. Inmitten der verriegelten Tür waren jetzt glühende Flecken entstanden. Offenbar versuchten die Sicherheitsbeamten, die von innen verriegelte Tür mit Lasern aufzubrechen. Lyda schluckte, dann schloß sich der Liftzugang. Ennerk preßte die oberste Taste in die Fassung, die auf dem Bedienungspult zu finden war.
    »Erinnert ihr euch noch an das Sinken der schwimmenden Inseln?« fragte er hastig. »Daraus könnte man schließen, daß diese Station hier auf dem Meeresgrund errichtet worden ist, dicht vor der Küste des Südkontinents. Wir müssen also nach oben.«
    Der Boden unter ihren Füßen vibrierte. Der Lift mußte sich schnell bewegen, sehr schnell. Und das konnte nur bedeuten, daß diese geheime Forschungs- und Experimentierstation des Konzils gewaltige Ausmaße hatte. Aber das konnte kaum jemanden von ihnen verwundern. Schließlich wurde hier auf Sarym sicherlich schon so lange mit den hier gefangenen Treibern experimentiert, seit es Internierte gab, seit mehr als hundert Jahren also. Wahrscheinlich hatte Valdec diese Station von dem übernommen, der auch sein Vorgänger als Konzilsvorsitzender gewesen war.
    »Ich hoffe nicht«, sagte Credock leise auf die Worte Primes hin.
    »Warum?«
    »Wir könnten dann Hunderte von Metern unter der Meeresoberfläche sein. Und das hieße, daß wir nie lebend die Oberfläche erreichen könnten, ohne Ausrüstung, ohne Boot …«
     
    *
     
    Der Überwachungstechniker starrte auf die Kontrollen vor sich, zwinkerte einige Male, bis er begriff, daß er tatsächlich keinem Irrtum zum Opfer gefallen war. Die Anzeigen blieben.
    »Kommandant«, brachte er hervor, und Hermano Lotz, der einige Meter entfernt vor einem Pult stand, drehte sich um und hob fragend die Augenbrauen.
    »Der Computer«, sagte der junge Techniker leise und starrte noch immer konsterniert auf seine Kontrollen.
    »Die Überwachung zeigt eine rasch fortschreitende Fehlfunktion. Die Speichereinheiten Sieben, Neun …, jetzt auch Zehn.«
    »Was?«
    Lotz war mit einigen raschen Schritten an der Seite des jungen Mannes, der unsicher mit seinem Sessel ein wenig zur Seite rückte.
    Der mittelgroße Mann legte seine Hände auf die Sensoren, führte einige Prüfschaltungen aus. Die Anzeigen veränderten sich nicht.
    »Weitere Fehlfunktionen!«
    Lotz sah sich rasch nach Masali um, aber der Cyborg hielt sich irgendwo in einem Labor auf, im Augenblick nicht erreichbar.
    »Schalten Sie auf Bereitschaft um. Legen Sie alle Systeme still, die wir im Augenblick nicht benötigen.« Der Techniker führte die Anweisungen sofort aus. In diesem Augenblick ertönte aus einem anderen Bereich der Stationszentrale ein alarmierendes, auf- und abschwellendes Summen. Lotz kniff die Augen zusammen.
    »Ja?«
    Eine Frau in mittleren Jahren drehte sich zu ihm um, mit roten Flecken auf den Wangen, die von ihrer Aufregung zeugten.
    »Kommandant, die gefangenen Terranauten sind geflohen!«
    Lotz hatte das Gefühl, als setze für einen Augenblick sein Herzschlag aus, dann gewann er seine Fähigkeit zu kühler Überlegung zurück.
    »Geben Sie Alarm für die Sicherheitsabteilung. Vollalarm. Die Terranauten müssen unter allen Umständen daran gehindert werden, die Station zu verlassen.«
    »Jawohl, Kommandant.«
    Hermano Lotz ließ sich wieder in seinen Sessel sinken, schob die Frage danach, wie den Terranauten die Flucht aus ihrer Zelle geglückt war, vorerst beiseite. Viel wichtiger war die Fehlfunktion des Computers. Alle Daten, die er bisher von den Terranauten hatte gewinnen können, waren dabei verlorengegangen. Ein Zufall? Darauf die Flucht. Ebenfalls nur Zufall?
    Das Visiophon summte, und er betätigte den Aktivator. Ein unbestimmtes Gefühl sagte ihm, daß er einen wichtigen Faktor bisher übersehen hatte.
    Das Gesicht eines weißhaarigen Mannes erschien auf dem flachen Bildschirm. In den Augen des Summacums blitzte es, aber seine Züge deuteten auf Überraschung und ein gewisses Maß an Verwirrung hin.
    »Wir haben eine außergewöhnliche PSI-Aktivität im Sektor 113 festgestellt«, sagte der Weißhaarige.
    »Spezifizieren Sie!«
    »Sektor 113 ist der Illusionsbereich, in dem sich die derzeitigen Restobjekte der Isis- und Phönix-Reihe befinden.« Der Wissenschaftler wandte seinen Blick kurz von der Aufnahmeoptik des Visiophons ab. »Wir stellen gerade fest, daß sich offenbar nicht nur Isis 24 und Phönix 18 in diesem
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