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Die Terranauten 040 - Ein Computer spielt verrückt

Die Terranauten 040 - Ein Computer spielt verrückt

Titel: Die Terranauten 040 - Ein Computer spielt verrückt
Autoren: Andreas Weiler
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zu können. Was, wenn die Garden nicht so reagierten, wie sie es vorausberechnet hatten?
    Vangralen konnte sich eines sehr unguten Gefühls nicht erwehren, und ein Blick in die Gesichter seiner Gefährten genügte, um ihm zu zeigen, daß es ihnen nicht anders erging.
     
    *
     
    Cecile Aman wartete ruhig ab, bis die Gefangenen aus ihrem Büro geführt worden waren, dann erhob sie sich und trat an das breite Fenster, die Arme auf den Rücken gelegt. Ihr Blick fiel auf die Anlagen des Militär-Raumhafens von Naria, über dem immer noch leichter Nebel lag, der sich erst in einigen Stunden vollkommen aufgelöst haben würde, gegen Ende des Nachmittags. Es war Lang-Herbst, eine Jahreszeit, die sie verabscheute, kalt, trostlos, neblig.
    Sie seufzte, beobachtete, wie ein Ringo-Raumer seine Triebwerke aktivierte und auf einem aus dieser Entfernung blaß wirkenden Flammenstrahl in den Himmel ritt. In der Ferne erkannte sie die Ruinen des ehemaligen Materiallagers. Ihre Garden waren nun für Wochen von jedem Nachschub abgeschnitten, daran war nichts mehr zu ändern. Eine entsprechende Nachricht an das Hauptquartier war bereits unterwegs, aber es gab zu wenige der neuen Kaiserschiffe, um Naria außerplanmäßig zu beliefern. Vier Terranauten hatten es geschafft, unbemerkt durch die Sicherheitszonen zu kommen, und das war eine fast bewundernswürdige Leistung.
    Das, was sie beschäftigte, war die Frage, warum sich die Attentäter ausgerechnet dazu entschlossen hatten, das Nachschublager in die Luft zu jagen. Es war unangenehm, ja, aber wirklich schlimm konnte der Mangel an Material erst dann werden, wenn ihre Grauen in einen länger anhaltenden Kampf verwickelt wurden. Und das war schlichtweg unmöglich. Naria war ökonomisch wichtig, ein Kolonialplanet im inneren Sektor des Reiches mit weit entwickelter Industrie. Der Planet verfügte über eine lückenlose Raumüberwachung, zwei Wachkreuzer und zehn Legionen Gardisten. Unter keinen Umständen würde das Konzil diese Welt preisgeben. Zur Zeit waren hier zehn Konzerne engagiert. Andererseits war die strategische Lage von Naria bedeutungslos. Die Welt lag relativ isoliert in einem sternarmen Raumsektor. Von hier aus ließen sich keine anderen Welten erobern. Und es gab auf Naria keine organisierte Widerstandsbewegung, der die Treiber hätten zu Hilfe kommen können.
    Die Zerstörung des Materiallagers hatte eigentlich nur dann einen tieferen Sinn, wenn ein Angriff auf die Grauen Garden von Naria geplant war. Ohne Nachschub waren sie kaum in der Lage, einem solchen Überfall auf Dauer standzuhalten. Hatten Prime, Vangralen, Oh und Mar also doch im Auftrag gehandelt? Steckten David terGorden und die Rebellen der Randwelten hinter diesem Anschlag? Aman erinnerte sich an den noch nicht lange zurückliegenden Fall des Planeten Ginger, und sie konnte es nicht verhindern, daß ihr dabei ein kalter Schauer den Rücken hinabrann. Aber Naria war strategisch bedeutungslos, für die Grauen fast ebenso wie für die Terranauten.
    Die Tatsache, daß die Gefangenen einem Tiefen-Verhör zu widerstehen vermochten, hatte sie nachdenklich werden lassen. Allerdings mußte nicht unbedingt ein Hypnoblock dafür verantwortlich sein, und die verwirrte Reaktion, die sie auf ihre Frage, die ins Blaue zielte, erhalten hatte, bestätigte sie in dieser Annahme. Sie hatte schon mehrmals erlebt, daß gerade Treiber unbewußt eine starke Sperre in ihren Hirnen errichteten, besonders in Streß- oder Gefahrensituationen.
    Cecile Aman wandte sich wieder von dem Fenster ab und ließ sich in die Polster ihres Sessels zurücksinken. Mit einem kurzen Tastendruck aktivierte sie das Computer-Terminal vor sich und tippte dann einen bestimmten Code in die Eingabe.
    »Betrifft die Gefangenen Prime, Vangralen, Oh und Mar.« Sie überlegte kurz, dann gab sie den Mikrofon-Eingang wieder frei. »Es ist jeder Zweifel ausgeschlossen, daß die Genannten für den Anschlag auf das Materiallager der Grauen Garden auf Naria verantwortlich sind. Hinweise darauf, daß dieser Anschlag Teil einer geplanten größeren Aktion ist, liegen nicht vor. Ebensowenig gibt es Anhaltspunkte dafür, daß die Genannten im Auftrag anderer Personen, etwa des verschwundenen David terGorden, gehandelt haben. Es handelt sich hier ganz offensichtlich um eine Einzelaktion von Terranauten, die auf Naria versprengt worden sind. Aufgrund des bei allen vier Treibern festgestellten überdurchschnittlichen PSI-Potentials wird Alpha-Order 27b wirksam: Die
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