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Die Terranauten 040 - Ein Computer spielt verrückt

Die Terranauten 040 - Ein Computer spielt verrückt

Titel: Die Terranauten 040 - Ein Computer spielt verrückt
Autoren: Andreas Weiler
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Ringo-Raumer, der am Rande des ausgedehnten Komplexes des Militär-Raumhafens von Naria stand und von dem sich gerade ein Wartungsfahrzeug entfernte. Offenbar wurden gerade die letzten Startvorbereitungen getroffen, und die Frage, wer die Passagiere waren, war einfach zu beantworten.
    »Ich vermute, wir werden diesen entzückenden Planeten bald verlassen«, sagte Vangralen in einem Anflug von Galgenhumor. Ein gewisses Maß an Erleichterung konnte er dabei aber auch nicht verbergen; eine Exekution schien vorerst nicht stattzufinden.
    Der Gleiter landete in unmittelbarer Nähe der Eingangsschleuse; das dumpfe Rumpeln der Triebwerke wurde zu einem leisen Singen. Der Pilot blieb sitzen, der zweite Graue öffnete die Luke, stieg aus und winkte dann mit seinem Strahler.
    »Aussteigen!«
    Sie spürten, wie das Fesselfeld um sie herum verschwand, und kletterten aus dem Fahrzeug hinaus. Aus der Schleuse des Ringos trat ein hochgewachsener, schlanker Mann in mittleren Jahren, der offenbar schon auf sie gewartet hatte und ebenfalls in die Uniform der Grauen gekleidet war. Er musterte sie neugierig und sah dann ihren Bewacher an.
    »Sind sie das?« fragte er und deutete mit dem Kopf in ihre Richtung.
    »Richtig, Hauptmann Zeran«, entgegnete der Graue steif. Er zog eine Magnetfolie hervor und ließ sich darauf die Übergabe der vier Gefangenen bestätigen. Zwei weitere Uniformierte, die Zeran mit Tardas und Etchgan ansprach, führten die Terranauten inzwischen in die Schleuse.
    Der Hauptmann sah noch zu, wie der Gleiter wieder startete, dann drehte er sich um und trat ebenfalls ins Innere des Ringos. Hinter ihm schlug das doppelwandige Schott dumpf in die Dichtungen.
    »Dann wären wir also komplett«, stellte er fast fröhlich fest, und es entlockte Vangralen beinahe ein Lächeln, als er bemerkte, daß offenbar auch Graue zu menschlichen Regungen fähig waren. Trotzdem spürte Vangralen, daß mit dem Gardisten etwas nicht stimmte. Das Innenschott öffnete sich, und Zeran zeigte einladend ins Innere des Zubringerschiffes. »Bitte, nach Ihnen.«
    »Was bedeutet das alles?« fragte Susanne ein wenig heiser. »Wohin bringen Sie uns?«
    Hauptmann Zeran stemmte die Arme in seine Hüften und grinste.
    »Oh, hat Ihnen das noch niemand gesagt?« Er schüttelte den Kopf. »Wie unaufmerksam.«
    Lackaffe! dachte Vangralen. Und dann merkte er es. Dieser Hauptmann besaß eine starke eigene PSI-Aura.
    »Zuerst einmal in den Orbit«, fuhr Zeran übertrieben freundlich fort. »Dort werden wir umsteigen in ein etwas schnelleres Schiff als diesen müden Kasten hier. Tja, und dann werden wir eine längere Reise machen.«
    »Wohin?«
    Das Grinsen des Grauen wuchs noch mehr in die Breite. »Sie sind verdammt neugierig, was? Nun ja, wir verschaffen Ihnen sozusagen einen ausgedehnten Urlaub auf einem Planeten, auf dem Sie völlig ungestört sind. Völlig, verstehen Sie?«
    »Urlaub?«
    »So könnte man das nennen, ja. Und er dauert Ihr ganzes Leben, stellen Sie sich das vor.« Er verdrehte scheinbar träumerisch die Augen.
    »Ein Gefängnisplanet«, knurrte Prime gedehnt und kniff die Augen zusammen. Er warf Vangralen einen schnellen Blick zu.
    »Sie haben es erfaßt«, entgegnete Zeran mit völlig veränderter Stimme. Er hatte seinen Spaß gehabt, und das genügte ihm anscheinend. Das Grinsen verschwand aus seinen Zügen, dann forderte er die Terranauten mit einem Schwenker seiner Waffe auf, die Schleuse zu verlassen und ins Innere zu treten. Was er nicht sehen konnte, war, wie alle Befürchtungen, die die Terranauten in den letzten Stunden gehabt hatten, plötzlich wie fortgeblasen waren. Im Gesicht Onnegart Vangralens machte sich sogar für einen Sekundenbruchteil deutliche Zufriedenheit breit, bis sich seine Züge wieder unter seiner bewußten Kontrolle verhärteten. Während er weiter ins Innere des Ringos trat und schließlich in einem Kontursessel Platz nahm, erinnerte er sich an ein Gespräch, das noch nicht allzu lange zurücklag …
     
    *
     
    Sie saßen zu sechst auf einer Terrasse direkt neben der Glasprotopwand der Schutzkuppel von Shakra. Die Kuppel war gerade überflutet, und vor ihren Augen tummelte sich, nur durch einen halben Zentimeter Protop von ihnen getrennt, das Wasserleben Aquas. Vangralen, Prime, Mar und Oh sprachen zum letzten Mal mit David terGorden und Narda ihren Einsatz durch.
    »Es bleibt ein kaum kalkulierbares Risiko«, sagte David terGorden zum wiederholten Mal. Der Terranautenführer mit dem auffälligen, blonden
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