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Die Terranauten 040 - Ein Computer spielt verrückt

Die Terranauten 040 - Ein Computer spielt verrückt

Titel: Die Terranauten 040 - Ein Computer spielt verrückt
Autoren: Andreas Weiler
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PSI-Ortern ausgestattet war. Aber diese Geräte waren einfach zu teuer, um sie überall zu installieren.
    Wenn wir unterwegs sind, hatte Lyda Mar gesagt, dann achtet darauf, daß ihr euch niemals mehr als achtzig Zentimeter vom Boden erhebt. Wenn auch nur eine Haarspitze diese Grenze erreicht und überschreitet, dann leuchtet in der Kontrollstation der Grauen ein kleines rotes Licht auf. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn dieses rote Lichtchen nicht einige Graue sofort dazu veranlassen würde, die auslösende Ursache unter die Lupe zu nehmen. Die Region, in der sie sich befanden, wurde von einem elektromagnetischen Feld nahtlos überwacht. Nur auf kleine Tiere reagierte das Feld nicht, aber alles, was größer als achtzig Zentimeter war, geriet in seinen Bereich.
    Suzanne sah kurz zurück, konnte das milchige Weiß aber mit ihren Blicken nicht durchdringen. Sie schätzte grob, daß sie sich jetzt etwa achthundert Meter von dem Vorratslager entfernt hatten, dem ihr besonderes Interesse gegolten hatte. Der gedrungene Gebäudekomplex, den der Nebel unsichtbar gemacht hatte, enthielt wichtige Ausrüstungsmaterialien, darunter Waffen und Munition, für die hier auf Naria stationierten Grauen Garden. Überaus wichtig also – für die Grauen wie für deren Gegner. Konnten die auf Naria stationierten Kampfgruppen nicht mehr auf ihren Materialvorrat zurückgreifen, sollten sie plötzlich von ihrem Nachschub abgeschnitten werden, dann waren sie nur noch halb so gefährlich – ohne daß ein Mann getötet oder verletzt worden war. Jetzt enthielt der Bau noch zwei Bomben mehr, als von den Garden dort eingelagert waren.
    »Sicherheitszone II«, verkündete Prime mit deutlicher Zufriedenheit in der Stimme. Suzanne Oh schloß auf, hütete sich jetzt aber, ihren Kopf zu heben. Vangralen lachte unterdrückt. Lyda Mar und Suzanne sahen ihn fragend an.
    »Ach, ich stelle mir nur gerade vor, was für ein Gesicht eine gewisse Cecile Aman machen wird …« Er lachte erneut.
    Lyda nickte langsam; sie hatte rote Flecken im Gesicht, die von der Anspannung zeugten, unter der sie seit Stunden standen.
    »Sie wird böse sein«, gab sie leise zurück. »Sehr böse sogar.«
    Ennerk Prime hatte unterdessen einen konusförmigen Sensorfühler aus der Tasche seines Einteilers gezogen und starrte aus zusammengekniffenen Augen auf dir schwach fluoreszierende Skala. Mit ein paar Handgriffen wechselte er mehrmals die Empfangsintensität, dann schwenkte er das unscheinbar wirkende Gerät umher. Der Zeiger bewegte sich zitternd.
    »Aha«, brummte er nur und deutete mit dem Kopf voraus. »Die zweite Falle, drei oder vier Meter voraus.«
    »Was ist es?« fragte Vangralen, der jetzt wieder dicht neben Suzanne lag.
    »Ein Infrarot-Suchfeld«, antwortete Lyda gedehnt. Sie stammte von Naria, und ihr waren auch die genauen Informationen über das Vorratslager und die Sicherheitseinrichtungen zu verdanken. »Es reagiert bereits auf ein Zehntel der Wärmemenge, die du abstrahlst.«
    »Hm.« Onnegart Vangralen war sichtlich beeindruckt und suchte mit seinen Blicken skeptisch die Umgebung ab.
    »Wir sind reingekommen«, brummte Prime grimmig, »also kommen wir auch wieder heraus.«
    »Das mag sein, aber vor ein paar Stunden hat dieses Feld noch nicht existiert.«
    »Die Beschaffenheit der Sicherheitszonen wird turnusmäßig verändert«, sagte Lyda zum wiederholten Male. »Jetzt ist es eben da.«
    »Aha«, machte Prime erneut. »Der Fall ist klar.«
    Er verstaute den Sensorfühler wieder in seiner Tasche, holte dafür ein anderes Gerät hervor, das einem schwarzen Metallkasten nicht unähnlich sah, aber über ein kompliziertes elektronisches Innenleben verfügte. Ein leises Summen ertönte, danach ein helles »Ping«.
    »Wir müssen uns beeilen«, stieß der ältere Treiber hervor. »Dreißig Sekunden, um Sicherheitszone II zu überwinden. Im Infrarot-Suchfeld gibt es jetzt eine kleine ›Störung‹.«
    Während er das sagte, robbte er bereits mit einer Geschwindigkeit vorwärts, die seine Gefährten erstaunte. Sie folgten ihm, so rasch sie konnten, vermochten sich aber eines unguten Gefühls nicht zu erwehren, als sie über ihren Köpfen das energetische Feld spürten, dessen Kräfte die Nackenhaare aufzurichten schien. Sie achteten nicht darauf, daß sie sich die Haut an spitzen Steinen aufschrammten, daß die Lungen zu schmerzen begannen und ihnen der Schweiß aus allen Poren brach. Dutzende von Metern hinter der unsichtbaren Gefahr hielten sie atemlos
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