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Die Terranauten 040 - Ein Computer spielt verrückt

Die Terranauten 040 - Ein Computer spielt verrückt

Titel: Die Terranauten 040 - Ein Computer spielt verrückt
Autoren: Andreas Weiler
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mit seinen PSI-Sinnen durch das Feld nach der Queen – und fuhr wie von glühenden Nadeln gestochen zurück. Ein Sarym-Schirm schützte die Graue – eines dieser verfluchten neuen Anti-PSI-Felder, deren Geheimnis ihr Einsatz unter anderem galt.
    Die Queen beugte sich ein wenig vor. »Ich bin Cecile Aman, wie Sie sicher bereits wissen.« Sie legte eine kurze Pause ein. »Bei Ihnen handelt es sich um Ennerk Prime, erstmals uns bekannt geworden auf Yenderson, dann erfolgreiche Flucht. Suzanne Oh, geflohen von Volonder. Onnegart Vangralen, Ihnen gelang sogar die Flucht von Siam Sin. Und Lyda Mar hier von Naria. Sie haben sich also auch den Rebellen angeschlossen.« Sie schüttelte wie eine enttäuschte Mutter mißbilligend den Kopf.
    »Daß Sie den Anschlag verübt haben, ist klar«, fuhr die Queen im Plaudertonfall fort. »Was ich von Ihnen noch wissen möchte, ist: Wo ist David terGorden?«
    Onnegart Vangralen hatte plötzlich das Gefühl, als hätte ihm jemand ein Messer in die Brust gestoßen. Unbewußt bemerkte er, daß die Graue sie mehr als aufmerksam beobachtete, und er setzte seine ganze Kraft dazu ein, sich nichts anmerken zu lassen. Nur langsam beruhigte sich sein Pulsschlag wieder. Aman konnte einfach nichts wissen, das war unmöglich. Oder …?
    »David terGorden?« wiederholte Prime langsam und schien ganz offensichtlich verwirrt. »Ich verstehe nicht ganz …«
    »Ich bin sicher, Sie verstehen recht gut.« Ihr Tonfall war noch immer unverbindlich, aber eine gewisse Kühle war jetzt nicht mehr zu überhören. »Was wollten Sie mit diesem Anschlag erreichen? Nur den Nachschub der Grauen von Naria für einige Wochen lahmlegen? Hat der Bund sie geschickt? Wohl kaum. Naria ist keine Randwelt. Wir sind hier gut befestigt und abgesichert.«
    »Ich …«, begann Prime, der sich jetzt selbst zum Wortführer der Gruppe gemacht hatte. »Wir …«
    »Warum ist in Ihren Gehirnen ein Hypnoblock verankert? Welches geheime Wissen tragen Sie mit sich herum?«
    Die Fragen kamen wie aus der Pistole geschossen. Prime war nun sichtlich aus der Fassung gebracht.
    Vangralen stieß in Gedanken einen derben Fluch aus. Das entscheidende Stadium …
    »Sie befinden sich nicht erst seit ein paar Minuten in unserer Gewalt. Seit das Schockfeld Sie erwischt hat, sind bereits Stunden vergangen. Glauben Sie, wir hätten tatenlos gewartet, bis Sie wieder zu Verstand kommen?«
    Sie erlaubte sich ein kurzes, humorloses Lachen. Es klang nicht eigentlich bösartig, nur gefährlich.
    »Ich … Ich weiß nichts von einem Hypnoblock«, brachte Suzanne Oh unruhig hervor und sah abwechselnd die Queen und ihre Gefährten an. Den Kopf konnte sie nicht bewegen, aber ihre Augen huschten hin und her.
    »Was bedeutet das alles?«
    Ihre Stimme kippte mitten im Satz um, klang dabei fast hysterisch. Vangralen stieß in Gedanken ein Stoßgebet aus, vernachlässigte darüber aber nicht seine geistige Abschirmung.
    »Es bedeutet«, sagte Cecile Aman leise, »daß Sie auf keine der bekannten Psycho-Drogen reagieren.«
    Also sind wir schon einem Tiefenverhör unterzogen worden, dachte Vangralen, und merkwürdigerweise beruhigte ihn das etwas. Die Queen hatte nichts erfahren, was sie nicht schon wußte.
    »Verdammt!« knurrte Ennerk Prime. Sein cholerisches Temperament verdrängte jetzt langsam die Angst, die sie alle empfanden. »Wir wissen nichts von einem Hypnoblock. Und wir haben keine Ahnung, wo dieser David terGorden steckt. Hören Sie endlich mit diesem Spielchen auf. Sie haben uns erwischt, gut. Und daß Sie ihren Spaß haben wollen, verstehe ich. Aber bringen Sie es endlich zu einem Ende!«
    Die Graue zeigte sich nicht im mindesten überrascht oder beeindruckt. Sie lehnte sich wieder zurück und verschränkte die Arme, ließ die energetisch Gefesselten aber nicht aus den Augen.
    »Und das soll ich Ihnen glauben?« fragte sie nach einer Weile. Fast wirkte sie amüsiert, aber Vangralen vermochte nicht zu sagen, ob diese Regung nur gespielt oder wirklich vorhanden war.
    »Ach, glauben Sie doch, was Sie wollen!« stieß Prime barsch hervor und sah sie mit offensichtlicher Wut an.
    Es vergingen ein paar Minuten, in denen niemand ein Wort sprach, dann nickte sich Aman selbst zu, betätigte einen Schalter und wartete, bis zwei Uniformierte die Tür zu ihrem Büro öffneten.
    »Abführen!« befahl sie, und Vangralen spürte im gleichen Augenblick, wie das Fesselfeld um seinen Körper verschwand. Er hätte viel darum gegeben, jetzt die Gedanken der Queen lesen
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