Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Titel: Die Terranauten 038 - Nardas Kampf
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
Mühe, seinen Widerwillen zu verbergen. Auch er war überrascht über die Veränderung, die in der letzten Zeit erfolgt war. Es war eine Veränderung, die sich zunächst nicht so sehr an der Oberfläche zeigte. Es waren vielmehr die Menschen, die sich gewandelt hatten. Sie schienen stiller geworden zu sein, suchten nach einem Ausweg, der nicht existierte. Alkohol, Rauschmittel …
    Er preßte die Lippen zusammen und tastete mit der rechten Hand in seine Tasche. Die Kühle der kleinen, unscheinbaren Kapsel war vertraut, und er nickte sich selbst kaum merklich zu. All das, was er bisher von Yamarahan gesehen hatte, bestärkte ihn in seinem Entschluß.
    Er erhob sich abrupt, murmelte eine kurze Entschuldigung und lenkte seine Schritte in Richtung Hygienetrakt. Rasch hatte er eine Kabine gefunden, die frei war. In der Luft lag der eindringliche Gestank von starken Desinfektionsmitteln, und er rümpfte die Nase, als er die Kapsel hervorholte.
    Es klickte leise, als er einen bestimmten Punkt berührte, und ein Teil des Metalls sprang auf.
    »Es tut mir leid um euch«, murmelte er leise, und er meinte es ernst. Aber hier ging es um mehr als um ein paar Treiber. Es mußte Widerstand geleistet werden, ja, aber von innen heraus, wirksam, nicht durch wirre Gedanken und verzweifelte Aktionen, die Valdec nur den Vorwand für weitere Restriktionsmaßnahmen geben würde.
    Vor seinem inneren Auge sah er die Blicke Nardas, mißtrauisch, zweifelnd. Er mußte ihr Mißtrauen ausräumen, sonst war die Durchführung seines Plans gefährdet.
    Mit leiser Stimme sprach er eine Nachricht in den elektronischen Speicher der Kapsel. Sein Zeitplan hatte genug Toleranzen; er glaubte fest daran, daß es gelang.
    Und wenn Narda keine Zweifel mehr hegte, stand ihm nichts mehr im Wege.
    Er mußte sich rehabilitieren, wieder Zugang finden in die Hierarchie des Sternenreiches. Ein loyaler Summacum, ein Mann mit seinem Verstand, wurde immer gebraucht.
    Und wie konnte er seine Loyalität dem Konzil und Valdec gegenüber besser beweisen, indem er die ausgebrochenen Treiber und David terGorden, den Narda so verbissen suchte, ans Messer lieferte?
     
    *
     
    »Los, in den Gleiter, schnell!« rief Narda und war nur eine Sekunde später im Innern. Noch immer heulte die nahe Sirene, und das Wimmern zerrte an den Nerven.
    Ihre Freunde zögerten nur einen Augenblick, dann sprangen auch sie durch die Einstiegsluke. Rollo ließ sich in den Pilotensessel fallen und aktivierte die Systeme. Dumpf brummten die Triebwerke auf.
    »Es geht los«, knurrte der Deneb-Geborene, dann gab er Vollschub. Der Gleiter machte einen Satz nach vom und richtete seine Nase steil in den Himmel. Der Beschleunigungsdruck preßte sie tief in die nachgebenden Polster.
    Narda stöhnte auf.
    »Alles in Ordnung?« fragte Kar Dougster schnell. Narda spürte die tiefe Zuneigung in seinen Gedanken und nickte.
    »Alles klar, Doug«, sagte sie. »Es ist nur … Ach, nichts.«
    Doch er spürte, was das PSI-Mädchen hatte sagen wollen. Sie waren Gehetzte, sternenweit gesuchte Verbrecher, nur weil sie eine Begabung hatten, die sie aus den Reihen der normalen Menschen hervorhob.
    »Gleiter 43, melden Sie sich«, tönte es aus dem Lautsprecher des Kommunikators. »Gleiter 43, hören Sie mich? Melden Sie sich, wenn Sie mich empfangen können …«
    Yoron Errehan schaltete das Gerät mit einer raschen Bewegung aus.
    Rollo legte den Gleiter in eine steile Kurve, und Narda kämpfte mit ihrem Mageninhalt. Sie sah, wie ein riesiges Protop-Gebäude mit rasender Geschwindigkeit näherkam, und gab einen erschrockenen Laut von sich. Erst in letzter Sekunde riß Rollo ihr Gefährt herum. Durch die transparente Frontfläche blickte sie in entsetzte Gesichter von Passanten.
    »Es kann nicht mehr lange dauern, bis sie wissen, daß wir in dem Gleiter sitzen«, meinte Greeny gezwungen ruhig. »Und dann ist der Teufel los.«
    Rollo ließ den Gleiter absacken und fing ihn erst wenige Meter über dem Boden wieder ab. Dicht unter ihnen bewegte sich ein rotes Beförderungsband. Menschen sprangen zur Seite, als sie den herannahenden Gleiter sahen.
    »Sie können hier keine Waffen einsetzen«, knurrte Rollo, der mit beiden Händen das Steuer umfaßt hatte. »Sie würden die Passanten gefährden.«
    »Da bin ich nicht so sicher«, murmelte Errehan. »Nach allem, was ich erlebt habe, seit wir mit der SONNENWIND zurückgekehrt sind, habe ich auch daran so meine Zweifel …«
    Narda blickte hinaus und blinzelte. Dann zuckte sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher