Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Titel: Die Terranauten 038 - Nardas Kampf
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
zusammen.
    »Da ist der erste!« rief sie und deutete auf einen dunklen Punkt, der aus der Sonne auf sie herabstieß.
    Die Triebwerke röhrten auf, als der Deneb-Geborene die Energiezufuhr über das vorgesehene Maximum hinaus erhöhte. Er riß das Steuer herum, und die Insassen wurden hart in die Gurte geschleudert.
    Doch der Pilot des sie verfolgenden Polizeigleiters schien nicht umsonst hinter den Kontrollen zu sitzen. Narda tastete psionisch zu ihm hinüber. Jetzt war es ohnehin gleichgültig, ob sie ihre PSI-Fähigkeiten einsetzten.
    »Graue!« preßte sie erschrocken hervor. »Es sind Graue …«
    »Das hat uns noch gefehlt«, entgegnete Errehan, und er erinnerte sich unwillkürlich an Taschkanur, wo er und die anderen Mitglieder der SONNENWIND-Loge von Gardisten überwältigt worden waren. Diese Kämpfer würden kaum davor zurückschrecken, die Bordwaffen einzusetzen, auch dann, wenn damit Unschuldige gefährdet wurden.
    Rollo knurrte einen Fluch und bewegte das Steuer ruckartig nach rechts. Die Stabilisatoren kreischten, und sie entgingen der Kollision mit einer Gebäudewand nur um Haaresbreite. Vor ihnen tauchten die Öffnungen eines breiten Tunnels auf, und der Deneb-Geborene steuerte genau darauf zu.
    Ein fahles Leuchten raste dicht unter ihnen hinweg, und Narda sah aus geweiteten Augen, wie ein Mann auf einem Rollband davon eingehüllt wurde und sofort zu Boden stürzte.
    »Schockstrahlen«, sagte Errehan. »Wenigstens wollen sie uns nicht umbringen – sofort jedenfalls nicht.«
    Er hatte plötzlich einen schalen Geschmack auf der Zunge, als er daran dachte, daß sie auf Taschkanur nur knapp der Lobotomie entgangen waren. Er dachte an die ausgemergelten Gesichter der Stummen Treiber vom Raumhafen, und er schauderte.
    »Wir müssen raus!« keuchte Rollo. »Sonst gefährden wir andere.«
    Abrupt ging er auf Gegenschub, und wieder wurden die Treiber hart in die Gurte geschleudert. Ein paar Sekunden später kam ihr Gefährt schlingernd zum Stehen. Neugierig näher kommende Passanten rannten nach allen Seiten davon, als sie die Sirenen des nahenden zweiten Polizeigleiters hörten, und suchten Deckung.
    Kar Dougster riß die Einstiegsluke auf und sprang hinaus. Die anderen folgten ihm, zögerten nur einen Sekundenbruchteil und stürmten dann auf die Tunnelöffnungen zu. Wieder zuckte ein fahler Blitz an ihnen vorbei, aber auch diesmal verfehlte der Schuß sie. Einen Atemzug später hatten sie den Tunnel erreicht.
    »Ein unterirdisch angelegte Einkaufsstraße«, rief Rollo. Holografie-Projektionen blinkten ihnen entgegen. Leise, psychologisch ausgefeilte Musik drang an ihre Ohren.
    »Los, weiter!«
    Sie liefen wieder los. Wie aus weiter Ferne drang das Dröhnen starker Triebwerke zu ihnen herüber, und als Narda sich kurz umdrehte, sah sie, wie drei Gardisten aus dem Gleiter stiegen, gekleidet in die typischen grauen, aus einzelnen Protop-Facetten zusammengesetzten Kampfuniformen.
    Sie setzten ihr Tempo herab, obwohl sich alles in ihnen dagegen wehrte. Mit stoßweise gehendem Atem mischten sie sich unter die vielen Passanten.
    »Wir haben Glück, ungeheuer viel Glück«, sagte Errehan und bemühte sich, wieder zu Atem zu kommen. »Stellt euch nur einmal vor, die Geschäfte wären geschlossen …«
    Narda nickte.
    Zehn Minuten später hatten sie wieder das Freie erreicht. Von den Grauen war weit und breit nichts mehr zu sehen. Sie hatten sie abgeschüttelt.
    Aber bis zum Servis Gulben Horg war es noch ein weiter Weg. Und die Grauen wußten jetzt, daß sich freie Treiber auf Yamarahan aufhielten. Sie würden eine Fahndung einleiten, die Polizeistreifen verstärken, Kontrollen durchführen …
     
    *
     
    Rogan Perkam überflog zum wiederholten Male die einzelnen Zeilen des nicht sehr umfangreichen Textes. Er legte seine Stirn in Falten und brummte etwas Unverständliches. Dann lehnte er sich zurück. Das glänzende Symbol auf seiner Jacke wies ihn als Vertreter des Kaiser-Konzerns aus, der auch hier auf Yamarahan eine Niederlassung hatte. Das Symbol bedeutete Macht. Zwar gab es auch auf dem zweiten Planeten des Lumir-Systems eine von den Humos gewählte Regierung, doch was war diese Regierung, wenn ihre Macht mit der des sternenweiten Kaiser-Konzerns kollidierte? Besonders jetzt, in einer Zeit, in der der Besitzer von Kaiser gleichzeitig das Konzil beherrschte.
    »Was halten Sie davon?« fragte Perkam und sah seinen Sekretär an. Der schürzte die Lippen.
    »Die Hintergründe dieser ominösen Nachricht scheinen in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher