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Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Titel: Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen
Autoren: Conrad C. Steiner
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sollen angeblich auch für Raghan arbeiten.«
    Narbe sah ihn an. »So?«
    »Vielleicht kennst du sie«, wandte Arlene ein und nannte die Namen der Verschollenen.
    Narbe trat einen Schritt zurück. »Oh«, sagte er, »das tut mir leid.«
    »Was ist mit ihnen?« fragte David und packte den kleinen Mann am Ärmel. Er bildete sich plötzlich ein, ganz genau zu wissen, daß niemand von ihren Gefährten mehr am Leben war. »Sprich!« schrie er und schüttelte den anderen. »Sag uns, was mit ihnen los ist!«
    »Abdullah …« keuchte Narbe und versuchte, sich aus Davids Griff zu befreien. »Er ist vor sechs Tagen gestorben. Das Klima war zu hart für ihn, versteht ihr? Und die Frau … Sie liegt seit Wochen herum und phantasiert …«
    David ließ Narbe los und sagte: »Du wirst uns jetzt auf dem schnellsten Wege zu Raghans Niederlassung führen, verstehst du?« Etwas Drohendes lag in seiner Stimme. Es sah ganz so aus, als seien sie in letzter Minute gekommen, um das Allerschlimmste zu verhüten.
    »Du brauchst mich nicht so anzuschreien, Kumpel«, sagte der kleine Jäger. »Ich mag Raghan und seine Brut ebensowenig wie du und die anderen. Ich frage mich nur, wie du ihm an den Kragen willst.«
    »Das wird sich später zeigen«, sagte David und deutete mit dem Kopf in die Richtung, aus der er mit Arlene gekommen war. »Gehen wir.«
    Narbe führte sie ohne Widerspruch. Zwei Stunden später hatten sie Collyn und die anderen, die inzwischen eine Rast eingelegt hatten, wieder eingeholt. Narbe schnupperte erfreut, als er sah, daß Zandra eine Mahlzeit in einer der Pfannen briet und lud sich auf der Stelle zum Essen ein. Als der Abend zu dämmern begann, brachen sie wieder auf.
    Es war bereits finster, als sie Raghans Fort erreichten, das sich eng an einen zugeschneiten Felsenhügel schmiegte und völlig fensterlos zu sein schien. David ließ die Gruppe anhalten und musterte das aus großen Quadern erbaute Steinhaus. Es wirkte wie ein Würfel von fünfzehn Metern Kantenlänge. Das Tor bestand aus dem härtesten Holz, das er bisher auf Rorqual gesehen hatte und war zusätzlich mit Eisen beschlagen. »Es ist absolut zwecklos, da hineinkommen zu wollen«, sagte Narbe schulterzuckend. »Raghan wird schon wissen, warum er sich diesen Bunker gebaut hat.«
    Collyn deutete grinsend auf den einzigen Schornstein des Gebäudes. Dicker Rauch quoll von dort aus in den Himmel. »Und wie wäre es damit?«
    Narbe schüttelte den Kopf. »Keine Chance. Keine verdammte Chance. In dem Kamin befindet sich ein Eisengitter, das fest in die Kaminwände eingemauert ist. Wer sich darauf hinabläßt, wird langsam aber sicher geschmort oder erstickt. Es haben schon mehrere versucht, das Ding aus der Kaminwand zu kratzen, wenn die Kälte zu stark und der Hunger zu groß wurde – aber keiner hat es je geschafft.«
    Der Stollen befand sich auf der Rückseite des großen Felsenhügels, an dessen Westseite Raghan seine kleine Festung erbaut hatte. Im Moment war alles still in der Mine, denn die Arbeit ruhte. »Vom Keller der Festung aus führt ein Schacht in den Stollen hinein«, erklärte Narbe. »Aber er ist zu hoch, als daß man ihn vom Stollen aus erreichen könnte. Raghan zieht dadurch das Metall, das wir unter der Erde abbauen in einem Förderkorb hinauf. Hin und wieder läßt er dadurch auch etwas Essen und Feuerholz hinab.« Der kleine Jäger kicherte. »Offenbar hat er doch ein Interesse daran, unsere Arbeitskraft zu erhalten.«
    Rings um den Stolleneingang verstreut lagen vier kleine Holzhütten, deren Fenster von außen mit Brettern vernagelt waren. Dünner Rauch stieg aus einem einzigen Schornstein in die Höhe und deutete an, daß sich die gesamte Minenbelegschaft aus Sparsamkeitsgründen in ein einziges Haus zurückgezogen hatte. Als Narbe die Tür öffnete, drang das Stöhnen mehrerer Männer an Davids Ohren und jemand rief mit zitternder Stimme:
    »Narbe ist wieder da!«
    »Hast du was gefangen?«
    »Hast du uns was zu essen mitgebracht?«
    Die Luft im Inneren der Hütte war unbeschreiblich und es war kalt. Die Tür stand kaum drei Sekunden offen, als auch schon jemand rief: »Ich friere! Ich friere!«
    Etwa ein Dutzend dünner Holzscheite lag im Kamin. Das Feuer brannte nur schlecht, was hauptsächlich daran lag, daß die Scheite völlig durchnäßt waren. Eine Wolke von Qualm quoll David und seinen Gefährten entgegen und brachte ihre Augen zum tränen, als sie eintraten.
    »Mein Gott«, flüsterte Zandra.
    Daß die in den primitiven Holzkojen
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