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Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Titel: Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen
Autoren: Conrad C. Steiner
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eisernen Treppe. Rechts und links von ihm gingen junge Männer mit schwarzen Umhängen. Sie behandelten ihn gut, aber an ihrer Ausstrahlung war etwas, das ihn beunruhigte. Ihre Gesichter waren nicht ehrlich. Hinter ihren Augen saß etwas, das ihn lauernd beobachtete. David betrat die oberste Treppenstufe und sah in die Tiefe. Es war, als blicke er in den tiefschwarzen Schlund eines Brunnens.
    Menschen streckten ihm die Arme entgegen. Viele Menschen. Sie waren gefangen.
    Jemand gab ihm einen Stoß und er fiel lautlos in das finstere Loch hinab.
     
    *
     
    Dumpfer Trommelwirbel weckte David terGorden aus tiefem Schlaf. Sein Kopf schmerzte. Er drehte sich zur Seite und versuchte, in der Dunkelheit die Gesichter seiner Mitgefangenen auszumachen. Farrell lag unmittelbar neben ihm. Die Frauen hatten sich aneinandergekuschelt und schliefen. Chalid und seine Gefährten sahen ihn mit offenen, aber leblosen Augen an. Sie hatten sich in einen Trancezustand versenkt, weil es für Angehörige ihres Volkes nichts schlimmeres gab, als das Leben eines Gefangenen zu führen. Nur Layla konnte sie daraus erwecken. Tat sie es nicht, würden Chalid und die anderen im Trancezustand verhungern.
    Mindestens dreißig Menschen hielten sich in diesem Raum mit den glatten Wänden auf. Und die wenigsten davon waren David bekannt. Rogier, der Mann, dem sie seit Wochen auf den Fersen gewesen waren und den sie schließlich auf der Insel im Roten Fluß gefunden hatten, war ebenfalls gefangengenommen worden. Er lag gefesselt zwischen seinen Leuten und unterhielt sich im Flüsterton mit ihnen. David war davon überzeugt, daß es zwischen dem mächtigen Fadenzieher und seinen Offizieren zu einem Disput gekommen war. Im Gegensatz zu ihrem Herrn hatten sie vor niemandem fliehen müssen; offenbar waren sie jetzt wütend darüber, daß sie seinen Befehlen gefolgt waren und die Insel betreten hatten. Der alte Markham hatte Rogier, wie David inzwischen erfahren hatte, hereingelegt. An Bord der Dunklen Dame war er wie ein Gast behandelt worden, obwohl niemand ihm und seinen Söhnen große Sympathien entgegenbrachte.
    Inzwischen wußte David auch, was Zandra, Rianna, Thorna und Layla in den vergangenen Wochen widerfahren war. Nach dem mißglückten Fluchtversuch im Hafen von Aliruth hatten Rogiers Männer die Frauen in dessen Palast gebracht. Der Herr der Stadt hatte recht schnell erkannt, daß mindestens zwei seiner neuen Sklavinnen nicht von diesem Planeten stammten. Er hatte ihnen eine Droge verabreicht, unter deren Einwirkung er alles erfahren hatte, was …
    Das war eben kein Traum gewesen! durchzuckte es David, und augenblicklich brach ihm der Schweiß aus. Ich war … Auch Markham weiß nun alles! Er zerrte an seinen Fesseln, aber das war nutzlos. Irgendwie hatte Markham es geschafft, ihn zum Reden zu bringen. Es gab keinen Zweifel. Der Nebel und die verzerrten Gesichter, das Brüllen des Sturms … Er mußte ebenfalls unter einer Droge gestanden haben.
    David biß sich auf die Unterlippe. Nun würde der alte Markham sich den Plan Rogiers zu eigen machen. Er würde eine Expedition ausrüsten und Asen-Gers Beiboot heben. Die Ausrüstung dazu hatte er schon: Rogier, dem es nicht verborgen geblieben war, daß David und seine Leute seine Dunkle Dame verfolgten, hatte von Anfang an vorgehabt, im Schutze der über dem Scharlachmeer liegenden roten Nebelmauer in die Nähe der Insel Devonary zu segeln und sich des Bootes zu bemächtigen. Anschließend brauchte er nur noch Asen-Ger und den Rest der Verschollenen ausfindig zu machen. Er wußte, daß sie sich möglicherweise im Norden des Kontinents aufhielten, denn nur dort gab es die dringend benötigten Metalle.
    Aber jetzt saß er wie David terGorden und die anderen in der Falle.
    Was würde man mit ihnen tun?
    David seufzte. Er rechnete mit dem Schlimmsten. Nicht für sich und die anderen Treiber, aber für Layla, Thorna und die Islahami. Wenn Markham mit dem um den Planeten kreisenden Schiff fliegen wollte, benötigte er die Hilfe der Treiber. Was aber würde mit den anderen geschehen? Die Nachkommen der Grauen Garden, die unter dem Befehl des Alten standen, machten nicht nur einen wilden Eindruck. Sie befanden sich auf einem niedrigen geistigen Niveau. Ihre Sprache beschränkte sich, soweit David das bisher aus eigener Erfahrung sagen konnte, hauptsächlich auf einsilbige Grunzlaute. Die wenigsten dieser behaarten Gestalten schienen richtig sprechen zu können. Wenn sie verstanden, was Markham oder andere
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