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Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Titel: Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers
Autoren: Conrad C. Steiner
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sein? Sie hatten uns doch drei Tage zugesichert!«
    »Meine Männer«, sagte Chalid. »Ich konnte sie nicht zurückhalten. Man wird klagen, wenn wir nicht vollzählig zurückkehren.«
    »Es tut mir leid um Ihre Leute«, sagte David aufrichtig, »aber jetzt ist es zu spät.« Er rief Samuel an Deck und befahl ihm, die Segel setzen zu lassen.
    »Welchen Kurs hat Rogiers Schiff genommen?« fragte er Farrell.
    »Ich kam gerade im Hafen an, als die Dunkle Dame ablegte. Rogiers Mannschaft ist hoffnungslos unterbesetzt. Er kann unmöglich unter vollen Segeln fahren. Sein Kurs? Mitten in den See hinein!«
    »Möglicherweise will er die Insel umrunden, um uns in die Irre zu führen«, sagte David. »Auf jeden Fall folgen wir ihm! Wenn er nicht schneller segeln kann als die Windsbraut, müßte es mit dem Teufel zugehen, wenn wir ihn nicht einholen!«
    »Aye, aye, Sir!« Farrell verschwand, um die nötigen Anweisungen zu erteilen.
    Bald darauf nahm die Windsbraut Fahrt auf. Je tiefer sie in den See vorstießen, desto kräftiger wurde der Wind. Die Takelage knarrte und nach einer Viertelstunde standen die Segel voll im Wind und blähten sich auf. Tambourg wurde kleiner hinter ihnen. Die Sonne begann sich dem Horizont entgegenzuneigen und der Himmel nahm eine purpurrote Färbung an. Der Wind zerwühlte Davids Haar, während er hinter dem Rudergänger stand und auf die vor ihnen liegende rote See starrte. Obwohl dieses Gebiet hier nebelfrei war, schwebten oberhalb des »Wasserspiegels« kleine Wölkchen dahin. Ein mittelgroßer Rochen tauchte an der Backbordseite auf. Seine weiße Haut leuchtete hell. Bald hatten sie auch das letzte Fischerboot hinter sich gelassen.
    Die Dunkle Dame, ein winziger Punkt am Horizont, schien direkt auf die wolkenverhangene Insel zuzusteuern, die inmitten des Sees lag. Hatte Rogier etwa vor, dort an Land zu gehen? Wenn das, was man sich über die auf der Landkarte mit einem Totenschädel markierte Insel erzählte, zutraf, mußte er entweder verrückt sein oder über gute Beziehungen verfügen. Vielleicht ist er auch lediglich gut bewaffnet, dachte David. Ihm fiel augenblicklich der Laser ein, mit dem die Frau namens Catherine ihn bedroht hatte. Besaß Rogier noch mehr davon? Wenn ja – wie waren sie in seinen Besitz gelangt?
    Thorna hatte berichtet, die Passagiere des havarierten Schiffes, mit dem sie nach Rorqual gekommen war, seien panikartig in alle Himmelsrichtungen auseinandergelaufen. Wenn dies nicht auf jeden zugetroffen hatte? Vielleicht war Rogier clever genug gewesen, an Bord des Schiffes zu bleiben. Vielleicht war er sogar erst nach der Katastrophe aufgetaut worden. Auch ein völlig zerschmettertes Treiberschiff konnte einem Menschen wie ihm auf einer Welt wie dieser dienlich sein. Es gab Überlebenssätze und Kompasse an Bord eines jeden interstellaren Raumers. Ja, so mußte es gewesen sein. Rogier hatte (möglicherweise als einziger) die Nerven behalten. Er hatte sich, nachdem alle anderen von Bord gegangen und sich im Nebel verirrt hatten, ausgerüstet und die Umgebung erkundet. Irgendwie war es ihm gelungen, aus der Nebelzone herauszukommen – und dann hatte er nach und nach die Schiffstrümmer verwertet. Nur das konnte seinen raschen Aufstieg und Reichtum erklären. Rogier mußte wissen, wo das Wrack lag. Er hatte sich mit allem nötigen aus seinen Beständen versorgt und besaß vermutlich auch eine Menge Laserwaffen.
    Farrell schwindelte, als David ihm seine Vermutung mitteilte.
    »Warum hat er dann nicht andere Waffen gegen die Islahami eingesetzt?« fragte er dann. »Mit Lasern hätte er sie binnen kurzem zurückschlagen können!«
    »Das kann Dutzende von Gründen haben«, sagte David. »Seine Macht baut sich auf seinem Wissen auf. Er allein weiß möglicherweise, wo das Wrack liegt. Vielleicht hat er es bisher vorgezogen, das Schiff lediglich allein auszubeuten. Wem soll er trauen? Wenn er eine Expedition ausrüstet, könnten sich darunter Männer befinden, die schlau genug sind, um es ihm ein paar Tage später gleichzutun. Ein Mann wie Rogier geht kein Risiko ein. Er hat sicher nur das herangeschleppt, was er auf seinem eigenen Rücken tragen konnte.«
    »Dann kann er auch nicht über sehr viele Laserwaffen verfügen«, meinte Farrell nachdenklich. »Wir werden sehen.«
    Als die Nacht sich über die rote See niedersenkte, ließ David die Anker werfen. Samuel und der Rest der Besatzung machten plötzlich einen ängstlichen Eindruck. Genau vor ihnen lag die schmale Rinne, die in
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