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Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Titel: Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers
Autoren: Conrad C. Steiner
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Scharlachmeer, wie die Feudalherrn uns nennen. Vorsicht!«
    Vor ihnen taumelte ein Behelmter herum, der offenbar jegliche Orientierung verloren hatte und mit seinem Schwert die Luft zersäbelte. Einer von d’Guinnes Begleitern stieß ihn an und der Mann fiel um und landete unsanft auf dem steinernen Korridorboden.
    Es ging eine Treppe hinauf. Am Ende eines weiteren Flurs warteten sechs Frauen und ein schlanker, schnauzbärtiger Mann mit einem Federhut auf sie. Die Frauen kreischten auf, als sie die Fremden bemerkten, aber d’Guinnes Begleiter beruhigten sie. Der einzige wartende Mann – er mußte La Ramee sein – sagte hastig:
    »Hinter der Wandtäfelung! Der Gang ist ziemlich dunkel, aber irgendwohin wird er ja schließlich führen!«
    Die Frauen eilten voraus. La Ramee und d’Guinnes Begleiter folgten ihnen, dann eilte ihnen auch Catherine nach.
    David terGorden und Farrell blieben vor dem Eingang stehen. »Hören Sie, Marcel«, sagte David, nachdem er einen Blick in den dunklen Gang geworfen und einen kühlen Luftzug verspürt hatte, »wir haben keinen Grund, vor den Islahami zu flüchten. Wir sind hier, weil wir die Absicht haben, unsere Freunde zu befreien – und Sie werden uns jetzt sagen, wo wir sie finden!«
    »Rogier weiß alles«, stieß d’Guinne aufgeregt hervor. »Er weiß, wer Sie sind und daß sie ein Raumschiff haben, das diesen Planeten umkreist. Er wird nicht so dumm gewesen sein und diejenigen, von denen er sein Wissen hat, hier zurücklassen!«
    »Meinen Sie, er hat Zandra und die anderen mitgenommen?« fragte Farrell heiser.
    Marcel d’Guinne nickte. »Und ob! Er muß verhindern, daß Sie ihm bei der Suche nach dem vermißten Teil Ihrer Besatzung zuvorkommen.«
    Rogier beabsichtigte also, sich in den Besitz ihres immer noch um Rorqual kreisenden Fluchtschiffes zu bringen! David biß sich auf die Unterlippe. In den Händen eines Mannes wie diesem, mußte das Schiff einen unerhörten Machtfaktor darstellen. Und er benötigte Asen-Ger, um mit dessen Hilfe das Beiboot wieder flott zu kriegen.
    »Wohin führt dieser Gang?« fragte David. »Schnell, wir haben keine Zeit zu verlieren!«
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte d’Guinne, »wirklich nicht. Aber ich vermute, daß er irgendwo im Hafenviertel endet. Rogier will die Dunkle Dame erreichen. An Bord des Schiffes verfügt er über die einzigen Männer, auf die er sich verlassen kann. Allem Anschein nach hat er nur ein paar persönliche Vertraute mitgenommen, denn sämtliche Gäste befinden sich noch in der Burg! Wenn wir ihm nicht sofort folgen, verspielen wir die letzte Chance!«
    »Welche Rolle spielen Sie eigentlich in diesem Spiel, Marcel?« fragte David. »In Hayvant erklärten Sie mir, es interessiere Sie nicht, was auf diesem Planeten vor sich gehe. Sie …«
    »Keine Zeit«, sagte d’Guinne und betrat den Gang. »Entweder kommen Sie jetzt oder nicht.« Er verschwand in der Dunkelheit.
    »Ich gehe ihm nach«, sagte David kurzentschlossen zu Farrell. »Du bleibst hier und sagst Chalid, daß er sich eine Durchsuchung des Schlosses sparen kann. Dann geh auf dem schnellsten Weg zum Hafen. Laß die Dunkle Dame nicht aus den Augen, hörst du? Und sorg dich nicht um mich. Ich komme schon irgendwie durch!«
    Farrell wollte protestieren, aber er kam nicht mehr dazu. Innerhalb von Sekunden hatte die Schwärze des geheimen Fluchtwegs auch seinen Gefährten verschluckt.
     
    *
     
    Der Gang mußte kilometerlang sein. David gönnte sich keine Pause. Er hastete ununterbrochen hinter den Leuten d’Guinnes her und stieß sich mehrmals an der gelegentlich niedriger werdenden Decke den Kopf. Der Gang schien zwar natürlichen Ursprungs zu sein, war aber ausgearbeitet und geglättet worden. Hier und da lief Wasser an den Felswänden herab. Der Boden wurde glitschig, und David mußte aufpassen, daß er sich nicht die Beine brach.
    Trotz der herrschenden Kühle floß David der Schweiß in Strömen vom Körper. Sein Haar war verklebt, er konnte kaum etwas sehen. Die Leute vor ihm hatten zum Glück Fackeln entzündet, so daß er sich nach den kleinen Lichtpunkten richten konnte, die sie verbreiteten.
    Dann verlor er unerwartet den Boden unter den Füßen. Es klatschte laut. Wasser. Richtiges Wasser, in dem man ertrinken konnte. David fiel zwei Meter tief, verlor seine Waffe und arbeitete sich mit aller Macht nach oben vor. Er schien in einem unterirdischen Teich zu schwimmen. Verhaltenes Klatschen von Paddeln zeigte ihm, daß er nicht allein war. »Hier!«
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