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Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Titel: Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers
Autoren: Conrad C. Steiner
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Planeten selbst«, erklärte er. »Der plötzliche Absturz unserer Raumboote ging nicht mit rechten Dingen zu. Der Orkan, der uns auf den Planeten herunter riß, kam im wahrsten Sinne des Wortes aus heiterem Himmel. Und dann das Versagen unserer PSI-Kräfte. Gut, so etwas soll es auch auf anderen Welten geben. Trotzdem, es beweist, daß dieser Planet in irgendeiner Form parapsychisch aktiv ist.«
    Auch jetzt schwieg David darüber, daß er schon einmal auf Rorqual gewesen war. Er hätte selbst nicht zu sagen vermocht, warum er daraus ein Geheimnis machte. Aber es schien ihm falsch, den Gefährten trügerische Hoffnungen zu machen, indem er ihnen davon erzählte, daß er auf dieser Welt den Samen Yggdrasils versteckt hatte. Ja, er war sich nicht einmal sicher, ob er mit diesem Samen wirklich eines Tages wieder eine Treiberraumfahrt wie früher entstehen lassen wollte. Sein erster Besuch auf Rorqual war allerdings so kurz gewesen und wirkte in der Erinnerung so unwirklich, daß ihm immer wieder Zweifel kamen, ob er hier wirklich auf dem selben Planeten war.
    Eine Bemerkung Farrells riß ihn aus seinen Gedanken. »Versuchen wir es doch noch einmal«, schlug der Treiber vor.
    »Was?«
    »Mit unseren PSI-Kräften zu arbeiten. Vielleicht bekommen wir Kontakt zu Aden-Ger«, hoffte Farrell.
    David wußte, daß es aussichtslos war. Wenn seine eigenen PSI-Kräfte mit ihrem ungeheuren Potential hier versagten, gab es wirklich keine Chance. Aber das wollte er dem Freund nicht sagen. Er zuckte resigniert die Achseln und reichte Farrell die Hände, um eine Körperverbindung zur Erleichterung der mentalen Zusammenarbeit herzustellen.
    Diesmal war es noch schlimmer als bei den letzten Versuchen. Sobald sie ihre PSI-Sinne öffneten, schien ihr Geist regelrecht von einer dumpfen, erstickenden Schwärze verschluckt zu werden. Gleichzeitig schien etwas Feuer in jede Nervenzelle ihres Gehirns zu gießen. Stöhnend lösten sie die Verbindung. Farrell schlug die Hände vor die Augen.
    »Auf weitere Versuche sollten wir wohl verzichten«, flüsterte er nach einer Weile.
    David nickte und starrte schweigend in die Dunkelheit.
    Er hatte die ganze Nacht kein Auge zugemacht und sehnte sich nach einem weichen und warmen Lager. Die Gondel bot ihnen zu wenig Platz. Sicher, fünf Leute konnten bequem in ihr reisen, aber nicht schlafen. Die drei Frauen – eine davon war kaum mehr als ein junges Mädchen – wälzten sich unruhig hin und her. Sie hatten sich eng aneinanderschmiegen müssen, um überhaupt die Beine ausstrecken zu können. David musterte sie. Riannas Nase wirkte ungeheuer spitz in diesem Moment. Ihr krauses Lockenhaar war zerzaust und verfilzt. Zandra van Heissig, die zusammen mit Farrell das Verlies auf dem Segler des schurkischen Kauffahrers Debussy geteilt hatte, schien noch dünner geworden zu sein. Thorna, das Mädchen von dem er kaum mehr wußte, als daß es vor etwa sechs Jahren auf einem fehlgeleiteten Treiberschiff nach Rorqual gekommen war, öffnete die Augen und sah ihn an.
    »Hallo«, sagte sie.
    »Hallo«, erwiderte David und lächelte. Die beiden anderen Frauen erwachten jetzt auch und nahmen an der Reling Aufstellung. Es wurde von Sekunde zu Sekunde heller, und das unter ihnen liegende Land offenbarte sich als leer und scheinbar unbewohnt. Der Strom, das entdeckte man eine halbe Stunde später, beförderte allerdings mehrere Schiffe nach Norden. Bald überflogen sie einen Dreimaster, auf dessen Deck sich beim Anblick des giftgrünen Ballons die Seeleute versammelten und aufgeregt durcheinanderschrien. Für Rorqual war ein solches Fortbewegungsmittel etwas völlig neues. Die meisten Bewohner des Planeten stammten von irdischen Kolonisten ab, die es irgendwann während der großen Auswanderungswelle von 2280 hierher verschlagen hatte. Die Leute hatten das technologische Erbe ihrer Vorfahren längst vergessen. Zudem war ihr Planet knapp an Metallen. Schiffe waren in dem Bereich, in dem David und seine Begleiter sich aufgehalten hatten, bisher das Nonplusultra gewesen; diejenigen, die mit dem gleichen Raumer gekommen waren, auf der auch das Mädchen Thorna gereist war, schienen sich über die ganze Welt verstreut zu haben.
    »Wir werden zu einem der Weltwunder Rorquals werden«, sagte Rianna Ross und strich sich durch das Haar.
    »Ja, als negatives Beispiel für Leute, die zu hoch hinaus wollen«, nickte David und erklärte ihr, daß man den Flug nicht mehr lange würde fortsetzen können. Die anderen nahmen die
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