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Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Titel: Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers
Autoren: Conrad C. Steiner
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d’Guinne! Und Ihr? Wie steht’s mit Euch? Macht Ihr gute Geschäfte? Ich hörte, daß Ihr Euch in den Kilcat-Bergen einen uneinnehmbaren Landsitz zugelegt habt.«
    »Meine Neider reden viel, wenn der Tag lang ist und für sie wenig profitträchtig«, grinste Marcel d’Guinne. Er legte dem alten Markham eine Hand auf die Schulter. »Deinem Sohn Mark geht es, wie ich sehe, nicht besser als beim letztenmal. Es ist schade um ihn. Er wäre, würde er normal sein, sicher ein ebenso niederträchtiger Schurke geworden, wie du und der Rest deiner Brut.«
    »Wir brauchen uns das nicht länger gefallen zu lassen!« schrie plötzlich einer von Markhams Söhnen wütend. »Der Kerl ist genauso ein Pirat wie wir. Mäßigt Eure Zunge, Kaufmann, oder …«
    »Oder was?« Marcel d’Guinne blinzelte gegen die Sonnenstrahlen an.
    »Verzeiht ihm«, wandte der alte Markham hastig ein, »der Junge weiß doch gar nicht was er redet.« Er packte d’Guinnes Hand und schrie zu seinem Sohn hinüber »Halt das Maul, Sanford!« Dann führte er seinen Gesprächspartner einige Schritte vom Feuer weg in Richtung der immer noch auf dem Grasboden hockenden Sklaven.
    David spitzte die Ohren. Dieser d’Guinne schien aus keinem schlechten Holz geschnitzt zu sein. Zudem schien er über eine Machtposition zu verfügen, die den alten Banditenhäuptling unterwürfig werden ließ. Die Bande, die der alte Markham befehligte, schien sich unbeliebt gemacht zu haben, und es dauerte auch nicht lange, dann wußte David auch den Grund: sie hatten sich die Freiheit genommen, bei ihrem letzten Raubzug ein halbes Dutzend Freie zu entführen, unter denen auch der Neffe eines ziemlich reichen und mächtigen Kaufmanns aus der Stadt Aliruth gewesen war. Und dieser hatte nun einen hohen Preis auf Markhams Kopf ausgesetzt. Das war auch der Grund, weswegen er so schnell wie möglich aus dieser Gegend verschwinden wollte.
    Marcel d’Guinne schien jedoch nicht sonderlich begeistert von dem Geschäft zu sein, das der alte Markham ihm vorschlug. Als er einen Blick auf die erschöpften und ängstlich dasitzenden Sklavinnen warf, schüttelte er den Kopf und führte aus, daß er keinesfalls die Absicht habe, so weit in den Norden vorzudringen, wie er es würde tun müssen, um sie zu einem guten Preis loszuwerden. Die Frauen seien zu alt, fügte er hinzu, und Markham solle selber zusehen, wie er sie sich wieder vom Halse schaffte. Als er David und die anderen sah, leuchtete sein Blick allerdings auf. Er näherte sich der im Gras hockenden Gruppe, deutete auf Zandra, Rianna, Thorna, Farrell, David und die junge Frau, die während der Nacht offenbart hatte, daß sie nicht zu den Wasserträgerinnen gehörte und sagte: »Diese sechs da würde ich nehmen. Was verlangst du dafür?«
    Ehe Markham etwas entgegnen konnte, sprang Zandra van Heissig auf und schrie wütend: »Ihr seid die elendesten Hundesöhne, die mir je unter die Augen gekommen sind! Ihr behandelt uns wie Tiere! Wenn …«
    Farrell und Rianna zogen sie zurück, ehe sie sich auf d’Guinne stürzen konnte. Der Händler kniff die Augen zusammen. Im ersten Moment, hatte David den Eindruck, war der Fremde versucht gewesen, zu lachen; nun schien er es sich anders zu überlegen. Er ging mit Markham beiseite und tuschelte mit ihm. Ein kräftiger Händedruck zwischen den beiden Männern zeigte bald an, daß sie offenbar handelseinig geworden waren. Marcel d’Guinne zog eine kleine Flöte aus den Taschen seines Umhangs und stieß einen schrillen Pfiff aus. Zwei Minuten später wurde ein weiteres Boot von dem immer noch wartenden Segler aus abgefiert. Die Kinder des Schwarzen Drachen eilten zum Ufer hinab und nahmen die Waren in Empfang. Soweit David es beurteilen konnte, handelte es sich um Proviant, Waffen, Decken und mehrere Säckchen mit Metall.
    »Aufstehen, ihr da«, sagte d’Guinne kurz angebunden und deutete auf Zandra und die anderen. »Ihr steigt in das erste Boot.«
    David und Farrell wechselten einen raschen Blick. Über eine Transportmöglichkeit verfügten sie nun. Die Frage war nur, was sie am Ende ihrer Reise erwarten würde.
     
    *
     
    Es war für die unfreiwilligen Passagiere eine ziemliche Überraschung, als sie an Bord der Zweimastbark den alten Markham, seinen verrückten Sohn Mark und fünf weitere seiner Söhne wiederentdeckten. Allem Anschein nach hatte der Anführer der Kinder des Schwarzen Drachen sich nicht nur von den nicht mit ihm verwandten Räubern getrennt, sondern ihnen offensichtlich auch
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