Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst

Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst

Titel: Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
Stundenkilometern unserer Position nähern. Notruf von Geschwader II. Heftige energetische Aktivität. Geschwader II zieht sich zurück. Fünf Gleiter sind aus unbekannten Gründen explodiert. Ortungssonde Ce hat seismische Erschütterungen der Stärke 11 in nordwestlicher Richtung angemessen. Das Erdbebengebiet verlagert sich und wird in zwanzig Minuten den Transmitter erreichen.«
    Ein fremdes Gefühl zitterte in Ayden Sins Nerven: Furcht. Furcht vor einem Feind, der nicht faßbar war, den man nicht bekämpfen konnte, weil seine Waffen aus Gedanken bestanden, seine Bomben aus PSI-Energie.
    Bei der Grauen Arda!
    Die Queen unterdrückte einen Entsetzensruf. Die Raketen! Was geschah mit den Raketen?
    Auf dem Ortungsschirm hatten sich die Bewegungen der nuklearen Geschosse abrupt verlangsamt.
    »Sie drehen ab, Queen«, stieß der Pilot entsetzt hervor. »Sie verlassen ihren Kurs. Unmöglich, das ist völlig unmöglich! Sie kehren zurück! Die Raketen kehren zurück!«
    Die Queen Ayden Sin spürte, wie Ruhe sie überkam, die kühle Präzision einer Soldatin, die ihre Befehle hatte und sie ausführen würde.
    »Die Laserstellungen sollen die Raketen abschießen«, befahl, sie knapp.
    Sekunden später zuckten die ersten konzentrierten Lichtblitze aus den Geschützrohren, bohrten sich in den rosafarbenen Himmel, trafen die sich rasend schnell nähernden Atomraketen.
    Kleine Sonnen entstanden über der Wüste, leckten mit ihren Flammenzungen hinunter zu den Dünen, verkochten den Sand und schufen grollende Druckwellen.
    Der Gleiter erbebte, als die erhitzte Luft heranschoß und wirbelnde, glühendheiße Sandwolken den Himmel verdunkelten. Langsam ließ das Beben nach, verstummten die Laserkanonen, verblaßten die Atomsonnen am Himmel.
    Die Queen entspannte sich. »Kontakt mit der STERN VON TERRA?« fragte sie leise.
    »Zu viele Störungen.« Mosko zuckte die Achseln. »Ich ver …« Der Gardist verstummte. Seine Augen wurden groß.
    Wie eine Riesenfaust riß eine schmutzigweiße Säule die Staubwolken um den Transmitter auseinander. Ein entsetzliches Rohren und Brüllen machte jede Verständigung unmöglich. Trotz der hervorragenden Isolation des Gleiters wurden die Trommelfelle von dem Lärm der aufgewirbelten Naturgewalten in Mitleidenschaft gezogen.
    Ayden Sin preßte die Hände auf die Ohren, der nutzlose Kopfhörer baumelte an ihrem Hals. Sie schrie unwillkürlich, aber der Lärm verschluckte selbst ihre Schreie.
    Eine Luftsäule zog eine breite Schneise der Verwüstung durch das Lager der Grauen. Schwere Kampfgleiter taumelten haltlos umher, stürzten krachend in den Sand, barsten auseinander, wurden von dem Sandsturm verschluckt.
    Unbeirrt feuerten die Laser, fingen die letzten Raketen ab. Aber die nuklearen Explosionen verstärkten noch die Katastrophe.
    Kalt und unversehrt leuchtete das Ellipsoid des Kaiserkraftfeldes zwischen den Staubmassen hervor.
    Eine verschwommen sichtbare Gestalt huschte dicht an Ayden Sin vorbei, scharrte fast über die durchsichtige Gleiterkanzel und verschwand dann irgendwo in dem Nebel aus feinkörnigem Sand.
    Sie fühlte eine Hand auf ihrem Arm, drehte den Kopf und blickte in das bleiche Gesicht des Piloten. Er gestikulierte heftig.
    Die Queen stieß eine Verwünschung aus. Unvermittelt waren im Boden breite Spalten entstanden, tanzten die Dünen auf und ab, hob und senkte sich die Erde.
    Die Ortungssonde! durchfuhr es die Graue. Die Ortungssonde hat uns vor den Beben gewarnt.
    Der Gleiter ächzte, als der Pilot alle Energie des MHD-Triebwerkes darauf verwandte, ihre Position im Sog der tosenden Luftmassen zu stabilisieren. Trotzdem konnte er nicht verhindern, daß sie sich immer mehr von dem Transmitter entfernten.
    Plötzlich wurde der Gleiter von einem heftigen Schlag erschüttert, torkelte mehrere schreckliche Sekunden steuerlos durch die lärmerfüllte Hölle, fing sich dann wieder und stieg zögernd in die Höhe.
    Feine Risse zeigten sich in dem Rund der Kanzel. Automatisch schloß die Graue ihren Helm. Der Lärm klang nun ein wenig gedämpft, verhinderte aber noch immer alle Gespräche.
    Unvermittelt verschwand der Staubnebel um den Kampfgleiter. Das Röhren der Luftmassen verebbte.
    Ayden Sin beugte sich nach vorn. Der Höhenmesser stand auf zweihundert Meter. Unter ihnen brodelte ein finsteres, trockenes Meer, eine sturmgepeitschte See aus Sand und Geröll, zerstörten Gleitern und verbogenen Metallteilen.
    Immer wieder rannte der Wirbelsturm gegen die flimmernde
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher