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Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister

Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister

Titel: Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister
Autoren: Robert Quint
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ohrenbetäubenden Rumpeln und Fauchen schoß Sekunden danach eine Feuerlohe aus der Öffnung im Boden, stieg steil in den Himmel, vierzig, achtzig, hundert Meter, spritzte dann auseinander und warf glühendes Gestein über die Ebene. Die Grauen versanken hinter dem Glutvorhang.
    Lava! dachte der Treiber benommen. Lava aus dem glutflüssigen Kern des Planeten! Das Insekt mußte dafür verantwortlich sein. Es hatte sich geopfert, um ihm das Leben zu retten. Aber seine Entdeckung bedeutete gleichzeitig, daß auch die übrigen Schächte tief in die Erde reichten – Kilometer tief …
    Das Grollen und Röhren der hervorschießenden Lava schmerzte in den Ohren. Die Luft war von dichten Ascheflocken und Glutfunken erfüllt. Flüssiges, kochendheißes Gestein floß über den Sand. Wie eine flammende Säule stand der Strahl des glühenden Erdreichs über der Wüste.
    Der Treiber kroch keuchend zurück, hob vorsichtig den Kopf. »Nein!« stieß er hervor.
    Eine Gestalt löste sich aus den Rauchschwaden. Der Raumanzug brannte an mehreren Stellen, war hier und da aufgerissen. Der Graue mußte bereits mehr tot als lebendig sein, aber unbeirrt taumelte er auf terGorden zu. Und dann erkannte der Treiber die Gestalt.
    Evita Jaschini!
    Der Cosmoral hatte ein rußgeschwärztes Lasergewehr in den Händen. Zitternd hob sich der Lauf und richtete sich auf den Treiber.
    David warf sich zur Seite. Ein rauchender Stein traf ihn an der Seite und ließ ihn stolpern.
    Fauchend schoß ein Laserstrahl an ihm vorbei.
    Benommen hastete der Treiber weiter, auf die Graue zu, die sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Er hatte sie fast erreicht, als sich plötzlich ein kopfgroßer Glutbrocken aus dem Feuervorhang löste und mit der Grauen zusammenprallte.
    Würgend wandte sich David ab und taumelte davon.
    Langsam sank die Glutsäule in sich zusammen. Die Lava kühlte ab, hinterließ breite Ströme erstarrten Gesteins.
    Von den Grauen war nichts mehr zu sehen.
    Nur in der Feme entdeckte David eine graue Gestalt, die hinkend auf die Bergbarriere zueilte. Einer der Gardisten – oder war es Ashmit? – hatte überlebt.
    Ein Pfeifen am Himmel ließ ihn nach oben blicken.
    Ungläubig weiteten sich seine Augen. Rasend schnell näherte sich ihm ein Schweber. Unsichtbare Hände griffen nach ihn und trugen ihn durch die Luft.
    Und dann erreichte ihn der Gedankenimpuls. David! Ich bin es, Asen-Ger!
    David lächelte dankbar. Gerettet!
    Der Schweber landete. »Mandorla!« ächzte der Treiber verblüfft. »Wie kommen Sie …«
    Asen-Ger winkte ab. »Später!« zischte er ungeduldig. »Wir müssen sofort in die Höhlen von B’ai Ching!«
     
    *
     
    »Entführt?« ächzte Lordoberst Valdec und starrte die Queen Bell Tyer mit bleichem Gesicht an. »Wie ist das möglich?«
    Die Queen berichtete hastig den Zwischenfall und schloß: »Der Schweber ist verschwunden. Unsere Gleiter haben ihn nicht einholen können. Er war zu schnell …«
    Der Lordoberst versank in brütendes Schweigen.
    Etwas wie Furcht keimte in ihm auf. Es war unmöglich! Praktisch unter ihren Augen hatten die Treiber von Zoe die Queen Mandorla entführt – und die Garden hatten es nicht verhindern können! Zum erstenmal wurde ihm die ungeheuerliche Macht bewußt, die die Treiber auf Zoe repräsentierten. Nur zu deutlich waren ihm die Ereignisse auf Syrta bewußt, wo ihm schon einmal eine Superloge die vermeintlich sichere Beute vor der Nase weggeschnappt hatte.
    »Noch immer keine Nachricht von Cosmoral Jaschini?« fragte er müde.
    Die Queen fuhr sich erschöpft über die Augen und versuchte ihre Müdigkeit zu verbergen. Der gepanzerte Gleiter in ihrem Rücken verbarg einen Teil der roten Kuppel, in der die gefangenen Summacums und Treiber ihr Schicksal erwarteten.
    Valdec rang sich zu einem Entschluß durch. »Wir müssen ein Exempel statuieren«, verkündete er düster. »Asen-Ger soll sehen, was es heißt, sich dem Konzil zu widersetzen.« Er deutete auf die Halle des Rates. »Ich gebe Ihnen den Befehl, Queen, sämtliche Gefangenen hinzurichten.«
    Die Graue gab nicht zu erkennen, was sie über die Anordnung dachte. »Ich höre und gehorche«, flüsterte sie und wandte sich dem Gleiter zu. »Rufen Sie die Legion PULSAR zusammen«, rief sie dem Gardisten hinter den Kontrollen zu. »Rasch!«
    Valdec nickte zufrieden. Ein humorloses Lächeln stahl sich auf seine Züge. So wie hier auf Zoe würde es allen Treibern ergehen. Ihre Zeit war abgelaufen. Unwiderruflich vorbei.
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