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Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister

Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister

Titel: Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister
Autoren: Robert Quint
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Asen-Ger lächelte breit. »Ich dachte mir folgendes …«
     
    *
     
    Alles Blut war aus Davids Gesicht gewichen. Schweigend starrte er die beiden nur knapp einen Meter großen Insekten an, deren Facettenaugen groß und undurchdringlich auf ihn gerichtet waren. Der Kadaver des Raubinsektes lag reglos im Sand.
    Eine Schleuder! dachte der Treiber benommen. Das Insekt trägt eine Schleuder!
    Sein Blick fiel auf den Beutel.
    Sie sind intelligent, stellte er fest.
    Langsam schob er den Laser zurück in die Tasche an seiner Seite und suchte nach einer Möglichkeit, sich mit den Insekten zu verständigen. Seine vorsichtig tastenden psionischen Sinne stießen auf eine undurchdringliche Mauer, die die Gedanken der beiden Wesen umgab.
    Plötzlich bewegten sich die Fühler auf dem Schädel des kleineren Insektes.
    Ein Schwall unverständlicher, schmerzhaft fremdartiger Gedankenimpulse schlug über dem Treiber zusammen. Stöhnend trat er einen taumelnden Schritt zurück und schlug die Hände vor den Helm.
    Das Bild einer finsteren, verschwommenen Masse erschien in seinem Innern, dann rotes Licht, lange Späne aus glosendem Feuer – und dann ein Chaos verwirrender Visionen.
    Abrupt brach der Bilderfluß ab. Nur die psionische Mauer blieb zurück, trennender als die körperlichen Unterschiede. Es war unmöglich. David konnte die Insekten nicht erreichen – und sein von menschlichen Vorstellungen geprägtes Bewußtsein war nicht in der Lage, die fremden Symbole zu entschlüsseln.
    Die beiden Insekten schienen sich zu beraten. Schließlich löste sich das kleinere von seinem Begleiter, trat auf den toten Räuber zu und brach mit einem Ruck die Beißzangen aus den Chitinscharnieren des klaffenden dreieckigen Maules.
    Mit Entsetzen wurde dem Treiber bewußt, daß er sich schon viel zu lange an diesem Ort aufhielt. Die Energie des Laserschusses mußte von den Grauen gemessen worden sein. Bald würden sie hier auftauchen.
    Ein wenig traurig betrachtete er die unschlüssig verharrenden Insekten. Bisher hatten die Menschen nur auf wenigen Welten der Raumkugel intelligente Lebensformen entdeckt. Und alle befanden sich nur auf der Entwicklungsstufe irdischer Steinzeitkulturen. Aber diese Insekten hier … Die Löcher, die die Zwielichtzone bedeckten, mußten von ihnen angelegt worden sein!
    Unwirsch schüttelte David den Kopf.
    Später!
    Langsam, um die beiden seltsamen Wesen nicht zu erschrecken, hob er einen Arm und winkte ihnen zu. Dann wandte er sich ab und eilte weiter. Noch einmal sah er sich um und entdeckte, daß ihn die Insekten beobachteten. Kurz darauf verschwanden sie aus seinem Blickfeld.
    David rannte weiter, ignorierte seine Müdigkeit, seine Erschöpfung, und endlich lag die Trümmerwüste hinter ihm. Platt und leer breitete sich die Ebene vor ihm aus. Den Treiber fröstelte. Es war nicht schwer, dort einen fliehenden Mann zu entdecken. Aber es war seine einzige Chance. Am Horizont ging die Zwielichtzone in die Nachtseite über. Sie war sein Ziel.
    Er entsicherte den Laser und lief mit federnden Schritten weiter. Vor ihm tauchte mit einemmal ein runder, dunkler Klecks auf. Der Treiber blieb stehen und reckte neugierig den Kopf. Das Loch im Boden besaß einen Durchmesser von rund zwei Metern. Die Ränder wirkten glasiert und waren hart wie Stein, als er sie berührte. Die Öffnung, stellte er fest, führte steil in die Tiefe.
    Ein Pfeifen ließ ihn zusammenfahren. Den Bruchteil einer Sekunde später explodierte neben ihm der Sprengkopf einer Mikrorakete. David wurde von der Druckwelle ergriffen und fortgeschleudert. Schmerz pochte in seinen Rippen. Er biß die Zähne zusammen, kam mühsam wieder auf die Beine und stellte erleichtert fest, daß sein Raumanzug unbeschädigt war. Dicht neben dem Loch befand sich ein flacher Krater.
    Und hinter ihm erschienen graue Gestalten. Fern und klein noch, doch schnell kamen sie näher.
    Als eine zweite Mikrorakete dicht neben der ersten explodierte, warf sich der Treiber herum und rannte mit verzweifelter Kraft davon, hinein in das Gewirr der künstlichen Bodenöffnungen.
    Nicht mehr lange, dann würden ihn die Grauen erreichen.
     
    *
     
    Die Luft über Porto Novo summte von dem Geräusch der landenden Beiboote. Die Grauen hatten den Raumhafen geräumt, um Platz für ihre Invasionsstreitmacht zu bekommen, und der Strom des Nachschubs, der aus den Bäuchen der Fähren quoll, riß seit einer Stunde nicht mehr ab. Offenbar richteten sich die Grauen darauf ein, längere Zeit auf Zoe zu
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