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Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister

Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister

Titel: Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister
Autoren: Robert Quint
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schnellte sich der Merunier von dem Felsklotz ab und segelte mit mörderischer Eleganz auf die Drohne zu.
    Ein Lichtblitz spaltete im gleichen Moment die Dämmerung am Fuß der Bergbarriere, fuhr fauchend in den Leib des Meruniers und verwandelte ihn in eine feurige Lohe. Der Blitz riß das Raubinsekt aus seiner Sprungbahn, schmetterte es dicht vor O’olkoy zu Boden und erlosch dann.
    Ein widerlicher Geruch ging von dem Kadaver des Meruniers aus. Er war tot. Das war nicht zu übersehen.
    Cruben der Erhörte senkte zögernd die Schleuder. Der Stein fiel ihm aus der Klaue und rollte davon.
    Dann tauchte hinter einer dünnen Steinnadel der Steinerne auf.
     
    *
     
    Asen-Ger biß mit verzerrtem Gesicht fester auf das Mundstück des Atemgerätes und rutschte tiefer in den flachen, vom Wind halb abgetragenen Kegel aus glasiertem Sand. Die gefleckte, raschelnde Montur, die er trug, schützte ihn sowohl vor der Hitze der Wüste als auch vor den Blicken der am Himmel kreisenden Patrouillenboote.
    Ein Diskus hatte sich gefährlich dem Versteck des Logenmeisters genähert.
    »Asen-Ger!« klang plötzlich ein unterdrückter Ruf auf.
    Der Logenmeister atmete in tiefen Zügen die kühle Luft aus dem Atemgerät ein und blinzelte noch einmal hinauf zur riesigen Scheibe Spilters, vor der sich die Boote der Garden wie schwarze Schatten abzeichneten. Dann kroch er vorsichtig zurück, schob sich durch die enge Öffnung und befand sich in einer fahlerleuchteten Höhle. Im Hintergrund führte ein enger Tunnel weiter in die Tiefe.
    Asen-Ger lächelte, als sich aus dem Zwielicht die Gestalten von Greeny und Whity schälten. Die beiden Treiberzwillinge wirkten erschöpft. Kein Wunder, dachte Asen-Ger, immerhin hatten die beiden Mädchen einen Fußmarsch von mehr als zehn Kilometern hinter sich – durch ein Gewirr unterirdischer Gänge, die bereits seit Jahrmillionen existierten. Die Insekten, die dieses Tunnelsystem errichtet und halb Zoe unterwühlt hatten, waren ungefähr zu dem Zeitpunkt von hier verschwunden, an dem die Barriere erbaut worden sein mußte, also vor Millionen Jahren. Trotzdem galt ein Großteil der Gänge als stabil. Nur weiter zur Tagseite hin waren die Stöcke der ausgestorbenen Insekten durch Erdbeben zerstört und unpassierbar.
    »Nun?« fragte Asen-Ger leise. »Wie sieht es in Porto Novo aus?«
    Greeny gähnte und nahm dankbar die Wasserflasche entgegen. Asen-Ger nahm die Atemmaske vom Mund und trank dann ebenfalls einen Schluck. Hier unter der Erde war die Luft kühl und angenehm – nicht heiß und trocken wie auf der Oberfläche.
    Das junge, knabenhaft schlanke Mädchen mit den grüngefärbten Haaren verzog das Gesicht. »Überall treiben sich Graue herum. Wir haben nur einen Teil der Leute evakuieren können. Alle anderen wurden von den Garden verhaftet und in der Ratshalle eingesperrt. Die Halle ist schwer bewacht. Ich glaube nicht, daß es uns gelingen könnte …«
    »Und B’ai Ching?« unterbrach der Logenmeister.
    »Inzwischen dürften sich dort rund zweitausend Treiber aufhalten«, berichtete das Madchen. »Rollo führt eine weitere Gruppe über den nördlichen Weg. Zum Glück wird er nicht verfolgt. Die Garden sind offenbar völlig verwirrt. Sie haben wohl mit Widerstand gerechnet, nachdem überall Barrikaden errichtet wurden. Die Ablenkungsmanöver haben ihren Zweck erfüllt.«
    »Was nicht ist, kann ja noch werden«, bemerkte Whity launig.
    »Später«, nickte Asen-Ger. »Zunächst müssen wir genug Treiber in den Grotten zusammengezogen haben. Was ist mit David?«
    »Narda ist inzwischen in B’ai Ching eingetroffen. Sie hat David hinter der Barriere abgesetzt und mußte dann vor einem Gleiter der Grauen fliehen. Seitdem haben wir keine Nachricht von ihm. Aber vermutlich wird er verfolgt.« Greeny fuhr sich über die Stirn. »Und noch etwas … Valdec ist in Porto Novo aufgetaucht. Die Queen Mandorla befindet sich bei ihm …«
    Asen-Ger blickte auf. »Weiß Valdec, daß David noch lebt …?«
    »Offenbar nicht. Nach unseren Informationen wartet er auf die Rückkehr Jaschinis und dieses Gram Ashmits.«
    Bei dem Namen des verräterischen Summacums verdüsterte sich Asen-Gers Gesicht. »Wenn Valdec erfährt, daß David lebt, ist Mandorla verloren«, murmelte er nachdenklich.
    »Sie ist eine Graue«, warf Whity ein. »Was kümmern uns die Grauen?«
    »Sie hat David das Leben gerettet«, erinnerte der Logenmeister sanft.
    Greeny nickte. »Wir sollten etwas unternehmen.«
    »Eine ausgezeichnete Idee!«
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