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Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister

Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister

Titel: Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister
Autoren: Robert Quint
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Asteroidengürtel, dem wichtigsten und reichsten Rohstofflager des Sonnensystems.
    Quälend langsam wurden die Felsbrocken größer, und David mußte der Versuchung widerstehen, die Geschwindigkeit zu erhöhen. Das Anflugmanöver übernahm der Bordcomputer, denn nur die fast lichtschnellen Rechenoperationen des Elektronengehirns konnten das navigatorische Chaos in diesem Hexenkessel treibender Fels- und Trümmerstücke entwirren.
    Unerbittlich folgten die PULSAR und ihr Schwesterschiff. Wie mächtige Eisbrecher durchkreuzten die beiden Ringos den Weltraum, umzüngelt von den Blitzen der Prallfelder, die mühelos dem Bombardement der Meteoriten widerstanden.
    Saragossa des Alls … durchzuckte es den Treiber. Eines von drei Zentren, wo auf engsten Raum Myriaden Trümmer kreisten, viele kaum sichtbar, manche so groß wie Berge. Drei Raumschiffsfallen gab es im Asteroidengürtel, und eine davon hatte er bewußt angesteuert.
    Doch die Grauen gaben nicht auf.
    Und dann ragte der Asteroid wie eine Wand vor Davids Schiff auf. Noch einmal aktivierte der Bordcomputer die Korrekturdüsen, dann paßte sich die MIDAS I der Geschwindigkeit des Trümmerbrockens an und begleitete ihn auf seiner Bahn durch den interplanetaren Raum.
    Der Treiber schaltete hastig alle energieintensiven Systeme ab, schloß seinen Raumanzug, zögerte noch einen Augenblick und desaktivierte dann mit einem Ruck auch das Prallfeld.
    Nun war er schutzlos dem Trümmerregen ausgesetzt. Selbst ein fingerhutgroßer Meteorit genügte, wenn er das Triebwerk traf, um die MIDAS I zu sprengen. Aber ihm blieb keine andere Wahl, wenn er den Ortungsinstrumenten der Ringos entgehen wollte. Quälend verrannen die Minuten.
    Nichts.
    David fuhr sich mit der Zunge über die spröden Lippen, atmete in kurzen, knappen Zügen. Sein Herz hämmerte. Aber nichts geschah.
    Mit einem erleichterten Seufzer blickte er schließlich auf die Uhr. Eine halbe Stunde war vergangen, und das konnte bedeuten, daß ihn die Grauen verloren hatten. Trotzdem blieb ein Rest Ungewißheit. Die Grauen wußten, daß er sich irgendwo hier zwischen den Trümmern verbarg, und sie würden die Suche nicht aufgeben, bevor sie ihn fanden. Seine Hoffnung war, daß er genug Distanz zu ihnen besaß, um ungefährdet den Mars zu erreichen. Dort, so dachte David, mußte es für ihn eine Möglichkeit geben, unerkannt zu landen und Kontakt mit den dort lebenden Treibern aufzunehmen.
    Der Kurs war in dem Bordcomputer gespeichert. Seine einzige Aufgabe war es, das Programm zu aktivieren.
    Warte! riet ihm eine innere Stimme, noch ist das Risiko zu groß. Die Ringos lauem hier irgendwo in der Nähe! Aber der Treiber wußte, daß ihm nicht mehr viel Zeit blieb. Früher oder später würde die Garde Systemalarm geben, sollten sie ihn nicht bald überwältigen können. Und dann war ihm auch der Mars versperrt.
    Er mußte handeln!
    David terGorden preßte die Lippen zusammen und legte entschlossen den Hauptschalter um.
    Die MIDAS I erzitterte. In Bruchteilen von Sekunden wölbte sich wieder das schützende Prallfeld um den Diskus, dessen polierte Oberfläche bereits lange Narben aufwies. Die Triebwerke heulten auf, rissen das Schiff mit einem Satz aus dem Orbit um den Asteroiden, hinein in den Mahlstrom des Meteoritenschauers. Der Treiber wurde grau im Gesicht, als ihn der Andruck tief in seinen Sessel preßte und ihn mit einem Zentnergewicht zu belasten schien. Die Andruckabsorber des kleinen Schiffes reichten für diese extremen Werte nicht aus. Schriller und intensiver wurde das Geräusch der Triebwerke, und ein Feuerwerk prasselte hell und farbenprächtig in dem elektromagnetischen Netz des Prallfeldes.
    Ich schaffe es! zuckte der Gedanke durch terGordens träges, benommenes Bewußtsein. Ich …
    In dieser Sekunde zuckte von irgendwoher aus dem Dunkel des interplanetaren Raumes ein schenkeldicker Lichtblitz, durchschlug das schützende Prallfeld wie eine Metallfaust ein Spinnennetz, kochte über die Bauchseite des Diskus, verdampfte den gehärteten Stahl und zerfaserte dann fern in der kalten, stillen Nacht.
    David fühlte einen entsetzlichen, mörderischen Ruck und wirbelte hinaus in den Nebel der Bewußtlosigkeit. Verloren! dachte er mit erstaunter Trauer, ehe Zeit und Raum für ihn gegenstandslos wurden.
     
    *
     
    Lichtauge blinzelte bereits hoch am Himmel gegen die Schattenschwingen von Sturmwolke an, als Cruben der Erhörte seine Behausung unter den Ruheplätzen verließ und schuldbewußt die rohen Stufen
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