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Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister

Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister

Titel: Die Terranauten 011 - Planet der Logenmeister
Autoren: Robert Quint
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daneben Sicherheitsmanag Glaucom, dessen kindliches, rundes Antlitz Vertrauen erweckte und dessen Augen kalt wie Trockeneis waren. Er und die Queen Mandorla neben ihm – auf sie würde er bauen, wenn die letzte Runde eingeläutet wurde und es galt, durchzugreifen. Hart durchzugreifen … Und auch Manag Frost, sein Nachrichtenmann, der dünnlippige asketische Mitvierziger, der für Valdec Kontakt mit den Schatten hielt, würde ihm nützen, ihm helfen, sein Ziel zu erreichen. Nur Summacum Homan fehlte heute. Er bereitete im All jenseits der Marsbahn einen neuen Transmitterversuch vor.
    Der Lordoberst wandte den Blick ab, lächelte verhalten.
    Die Würfel sind gefallen, der Rubicon bereits überschritten, dachte er in ironischer Erinnerung an jene ferne Vorzeit des römischen Reiches, nur hat es im Konzil noch niemand bemerkt. Weder Pankaldi noch Legrain oder die anderen eitlen Schwätzer und Intriganten, deren Verstand nur bis zu ihren Computerkonten und Mätressenbetten reichte …
    Seine Augen wanderten zu der schlanken, eindrucksvollen Frau, die steif und schweigend dasaß, mit undurchdringlichem Gesicht, wie es sich für eine Graue gehörte, und doch mit einem feinen Flackern in den Augen, das Valdec irritierte, ihn stutzig werden ließ. Cosmoral Jaschini war neu in dieser Runde, aber sie ließ sich keine Unsicherheit anmerken.
    Irgend etwas muß dort oben auf dem Mond geschehen sein, durchfuhr es ihn, was sie noch niemandem gesagt hat. Aber was?
    Der Lordoberst verengte die Augen. Evita Jaschini, ich werde es erfahren, dachte er spöttisch.
    Die Graue sah auf, als ob sie seine Gedanken gehört hätte, und begegnete gelassen seinem prüfenden Blick. Sie ist wirklich schön! dachte Valdec und war gleichzeitig verblüfft, daß ihn die Frau derart stark beeindruckte.
    Aber sie hatte einen Fehler gemacht; einen folgenschweren Fehler. Sie war eine Graue – und Graue durften sich keine Fehler erlauben.
    »Aufnahme läuft ab«, erklärte Manag Frost laut und lenkte die Aufmerksamkeit des Lordoberst auf den Tridiprojektor. Unvermittelt begann es in der Luft zu wallen, Farben, Formen, Gestalten lösten sich aus dem ungewissen Nebel.
    Frost kommentierte.
    »Sochades Epsilon, einziger Planet der gleichnamigen Sonne im Doppelkreuzsektor, achthundertsechzig Lichtjahre von der Erde entfernt. Eine typische Grenzwelt, dünn besiedelt, Gesamtpopulation knapp zehn Millionen.«
    Das Bild wechselte, die Projektion des mit nur wenigen kleinen Ozeanen bedeckten Planeten verschwand, machte der Silhouette einer mittelgroßen Stadt Platz.
    »Sochades Epsilon«, fuhr Manag Frost gleichgültig fort, »gehört zu den Kolonien, die von dem Aufstand der Treiber besonders hart getroffen wurden. Der Planet benötigt dringend weitere Importe, um als Kolonie zu überleben. Die auf Sochades Epsilon befindlichen Treiber – insgesamt hundert – wurden kurze Zeit verhaftet, dann jedoch wieder freigelassen, als sich herausstellte, daß sie zumindest nicht unmittelbar mit den Terranauten und den anderen aufrührerischen Gruppen zusammenarbeiten. Allerdings durften sie den Planeten nicht verlassen.«
    Frost machte eine Pause, räusperte sich. »In dieser Hinsicht ist Sochades Epsilon für rund fünfzig Prozent aller fraglichen Welten repräsentativ. Aus diesem Grund haben wir ihn als Testobjekt gewählt.«
    Wieder wechselte das Bild. Eine belebte Straße tauchte auf, im Hintergrund der Raumhafen, links die Kuppel eines Treiber-Gemeinschaftshauses. Menschen wimmelten umher, schreiend und aufgeregt. Irgendwo fiel ein Laserschuß.
    Der Strahl zuckte ungefährlich in den Himmel.
    »Die vorgesehene Operation – die hier im kleinen Maßstab vorexerziert wurde – dürfte nach meinen Erfahrungen und den Informationen der Schatten ein voller Erfolg werden. Auf Sochades Epsilon haben die Schatten nur mit einer einzigen Kolonne gearbeitet und trotzdem verblüffende Erfolge erzielt. Die Nahrungsmittelversorgung der Kolonie wurde künstlich beeinträchtigt und die Schuld den Treibern zugeschoben. Darüber hinaus rekrutierten die Schatten einige Einheimische, die das Treiberviertel am Raumhafen stürmten. Als die Lokalpolizei eingriff, hatte es schon sieben Tote gegeben; darunter fünf Treiber. Achtzig Prozent der Treiber stellten sich daraufhin der Garde für eine Schutzhaft. Man bot ihnen den Gehirneingriff an. Über die Hälfte akzeptierte. Die Einwohner von Sochades Epsilon sind über die wahren Hintergründe des Zwischenfalls nicht informiert; für sie sind
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