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Die Terranauten 010 - Revolte auf Luna

Die Terranauten 010 - Revolte auf Luna

Titel: Die Terranauten 010 - Revolte auf Luna
Autoren: Robert Quint
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Konzils zu diesem Experiment zu bekommen, und jetzt …
    »Ich verstehe, Lordoberst«, sagte sie leise. »Ihre weiteren Befehle?«
    »Befehle?« echote Valdec, legte die Stirn in Falten. »Für Sie? Ich habe keine Befehle, Cosmoral Jaschini. Sie werden nicht mehr gebraucht. Warten Sie. Das ist alles. Man wird Sie abholen, Cosmoral.«
    Der Bildschirm flackerte. Valdecs Gesicht verschwand.
    Evita Jaschini stand noch immer da und dachte nach.
    Man wird Sie abholen …, echote es in ihrem Schädel. Sie fröstelte. Sie werden nicht mehr gebraucht …
    Keuchend wandte sie sich ab und blickte durch die transparente Luke in der Pilotenkanzel des kleinen Ringos hinaus in die Finsternis.
    Irgendwo dort draußen befand sich der Psyter.
    Und die MIDAS.
    Evita Jaschini verstand, daß sie das Ende ihrer Karriere erreicht hatte. Geduldig wartete sie auf die Ankunft der Garden. Sie mußten bald hier sein.
     
    *
     
    Vor ihnen, am Rande des aufragenden Kraterwalls, schälte sich plötzlich ein Lichtfleck aus der Dunkelheit. Im Zentrum des erleuchteten Kreises erhob sich ein pfeilförmiges Raumschiff.
    »Teschnapur!« entfuhr es David terGorden. »Das Schiff ist in unserer Hand! Die Scheinwerfer sind das Zeichen.«
    Morgenstern nickte wortlos, brachte den Gleiter rasch nach unten und landete am Rande des Lichtkreises.
    In dem schwarzen Rumpf des Schiffes, dicht neben den glitzernden Lettern MIDAS, zeigte sich das gelbe Viereck einer Schleuse.
    Eine Gestalt in einem Raumanzug eilte mit großen, grotesk anzusehenden Sprüngen auf den Gleiter zu. Hastig verließen Morgenstern und terGorden den Diskus.
    Teschnapur stand vor ihnen. Das narbige Gesicht des hochgewachsenen Häftlings grinste sie an. »Es war fast ein Kinderspiel«, stieß er hervor. »Ich hätte nie gedacht, daß es so schnell gehen würde. Die meisten Grauen befanden sich in der Druckkuppel hinter dem Schiff, und als Leande Big Brother den Geist aus den Halbleitern trieb, saßen sie in der Falle. Und die wenigen, die um die MIDAS patrouillierten, machten kaum Schwierigkeiten.«
    David blickte zu dem Schiff hinüber und verharrte an den vier buckligen Erhebungen, die am unteren Drittel des pfeilförmigen Raumers zu erkennen waren. Unwillkürlich fragte er sich, was sie zu bedeuten hatten.
    In seinem Funkempfänger knackte es, dann sagte eine nervöse Stimme: »Gleiterflotte im Anflug. Sie strahlt das verabredete Signal aus. Cloud wird in wenigen Minuten hier sein.«
    Teschnapurs Grinsen wurde breiter. »Verstanden. Macht die MIDAS zum Start fertig. Es wird Zeit, daß wir dem guten alten Mond den Rücken kehren.«
    David terGorden spürte ein merkwürdiges Gefühl, als er sich dem Raumschiff näherte. Die MIDAS gehörte zu einem Typ, dem er bisher niemals begegnet war. Ein Kranz einziehbarer Landestützen hob den Schiffsrumpf hoch über den Boden. Wie gähnende Mäuler wirkten die Öffnungen des Strahltriebwerks, das die MIDAS aus dem Anziehungsbereich des Mondes befördern würde. Erst dann war es Zeit, eine Loge zu bilden und in den Weltraum II einzutauchen.
    Aber etwas irritierte ihn.
    Der Treiber bewegte unwillig den Kopf. Er blickte nach hinten und sah, wie sich Diskus auf Diskus aus der Finsternis schälte, landete und Menschen in Raumanzügen ausspuckte.
    »Ortung!« brüllte eine Stimme in seinem Ohrempfänger. »Feindlicher Ringo in Anflug auf Lunaport! Ortung!«
    David terGorden begann zu rennen.
    Sie waren verloren! durchzuckte es ihn. Nun blieb ihnen keine Zeit mehr, ihre psionischen Kräfte zusammenzuschließen und rechtzeitig in den Weltraum II einzutauchen. Der Ringo der Garde würde sie abschießen, ehe sie auch nur den freien Raum erreicht hatten.
     
    *
     
    Irgendwie gelangte David in die überfüllte Zentrale der MIDAS. Vertraute Gesichter umgaben ihn.
    Cloud, der Riemenmann, Angila Fraim …
    Die Maschinen im unteren Teil der MIDAS brüllten auf.
    Grelle Leuchtpunkte glitten über die Monitore des Ortungsgerätes. »Sie kommen immer näher«, knurrte Altamont O’Hale, der vor den Kontrollen saß. »Abstand noch fünf Minuten.«
    David sah zu Cloud, der im Pilotensessel Platz genommen hatte und mit zusammengekniffenen Augen die Dioden der Schleusenautomatik musterte. Endlich glomm, der letzte grüne Schimmer auf. Die Zentrale glich der eines Groß-Ringos. Von einer Treiberplattform war nichts zu sehen. Für eine Loge gab es hier keinen Platz. Merkwürdig, dachte der Treiber. Dieses Schiff …
    »Schleusen dicht!« brüllte Morgenstern
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