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Die Terranauten 002 - Raumschiff der Rebellen

Die Terranauten 002 - Raumschiff der Rebellen

Titel: Die Terranauten 002 - Raumschiff der Rebellen
Autoren: Art Norman
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erfassen, »ist die Art, auf die man das Monopol brechen will. Die Kaiser-Energie soll billiger sein als der Preis für die Misteln!«
    »Kaiser-Kraft«, knurrte ein Logenmeister abfällig. »Der Teufel soll sie holen. Hat die Menschheit nicht schon genug schlechte Erfahrungen damit gemacht? Erinnert euch an die Lima-Katastrophe auf der Erde! Soll die Kaiser-Kraft uns ein zweites Lima bescheren?«
    Fast alle dachten ebenso wie er. Schon mit der Atomenergie hatte die Menschheit böse Erfahrungen machen müssen. Und die Treiber-Raumfahrt – gestützt auf die Kraft des Geistes – war die eleganteste und sauberste, auch ungefährlichste Art, kosmische Distanzen zu überbrücken.
    »Die Kaiser-Kraft hat keine Chance«, behauptete ein anderer Logenmeister. »Es wird sich rasch herausstellen, daß Treiberkraft immer noch am wirkungsvollsten ist – vorausgesetzt, das Biotroniks-Monopol erlischt erwartungsgemäß. Eine gesunde Konkurrenz wird den Mistel-Preis senken.«
    »Dein Wort in terGordens Ohr«, murmelte der Summacum Altainen. »Erwartet euch nicht zuviel vom Großen Fest. Es wird eine gigantische Pleite werden.«
    »Pessimist«, hielt Hadersen Wells ihm jetzt vor. »Das Große Fest gibt uns die Chance, frei zu werden!«
    »Das sagt Max von Valdec auch«, knurrte Altainen. »Nur bezieht er das auf seinen Geldbeutel. Er wird uns mindestens ebenso ausnehmen wie Biotroniks. Ob terGorden oder Valdec – Manags sind doch alle gleich!«
    »Vorurteil«, murmelte David leise. Niemand außer Hadersen Wells vernahm es. Er wußte, daß er ebenfalls in die Manag-Kaste gelangt wäre, hätte er nicht ein Leben als Treiber vorgezogen. Selbst wenn er – was unwahrscheinlich war – nicht die nötigen Qualifikationen erreicht hätte, wäre ihm die Einstufung in die Manag-Kaste sicher gewesen. Es ging nicht an, daß der Sohn eines Manag nicht mindestens ebenfalls Manag wurde. Es gab nur wenige Ausnahmefälle. Allein der Familienstolz und jede Menge Bestechung sorgten dafür. Im Bewußtsein, Manag-Qualitäten zu besitzen, unterschied sich David aber dennoch erheblich von Charakteren wie Max von Valdec. Der Chef des Kaiser-Konzerns war skrupellos, ging über Leichen, sofern es seinem Profit diente. Ein Beispiel dafür waren die Kidnapping-Aktion und der Mißbrauch der Grauen Garden für seine konzerninterne Suchaktion nach dem Sohn seines Konkurrenten. Valdec kam dabei zugute, daß er als Lordoberst zugleich gewählter Oberbefehlshaber der Grauen war. Er besaß Macht – doch er wollte noch mehr Macht. Er wollte den Gewinn, der bislang in die terGorden-Kassen floß, ebenfalls für sich. Biotroniks war zwar der kleinste der Konzerne, aber dabei nicht gerade arm. Growan terGorden hatte stets dafür gesorgt, daß er gut verdiente – am Verkauf der Yggdrasil-Misteln, an der Treiber-Raumfahrt. Ohne eine Mistel an Bord gelangte kein Treiberschiff zu einem anderen Sonnensystem.
    David wußte auch, daß es Manags gab, die nicht so dachten, die nicht nur auf den eigenen Vorteil bedacht waren. Aber für die Öffentlichkeit zählten nur die anderen. Sie stachen aus der Menge hervor.
    »Wir sollten langsam zu einer Entscheidung kommen«, sagte Altainen. »Wir können nicht bis in alle Ewigkeit um SYRTA kreisen. Wir müssen zu unseren Zielplaneten. Deshalb sollten wir zu einer Entscheidung kommen.«
    »Das ist richtig«, stimmte Hadersen Wells zu. Er überlegte, was er tun könnte, um die Treiber zu gemeinsamem Vorgehen zusammenzuschließen. Der Aufstand der Syrtaner gegen das Konzil war plötzlich nebensächlich geworden. Auf SYRTA schwiegen die Waffen. Die Kolonisten hielten sich zurück. Die Grauen Garden hatten sich dem Ultimatum der Treiberflotte beugen müssen. Seit diesem Moment herrschte wieder Ruhe. Sie würde auch andauern, wenn die Flotte wieder verschwand. David terGorden hatte den Treibern in einer kurzen. Ansprache Hoffnung gegeben.
    Auch die Syrtaner hofften auf die Wende, die das Große Fest bringen sollte. Wenn das Mistel-Monopol brach, konnten sie eigene Raumfahrt betreiben und waren nicht mehr von den Konzernen der Erde abhängig. Dann begann für sie die Freiheit, und nicht nur für die Treiber, sondern auch für die unzähligen Menschen auf den Kolonien eröffneten sich völlig neue Möglichkeiten und Perspektiven.
    Eine heiße Diskussion entspann sich unter den Logenmeistern. Sie beratschlagten, was auf die Schnelle zu tun sei. Doch es kam zu keiner Einigung. Hauptargumente waren immer wieder das Große Fest und das Ende des
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