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Die Terranauten 002 - Raumschiff der Rebellen

Die Terranauten 002 - Raumschiff der Rebellen

Titel: Die Terranauten 002 - Raumschiff der Rebellen
Autoren: Art Norman
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die unmittelbare Umgebung Asen-Gers vorzudringen. Aber Llewellyns Botschaft mußte den Fuchs aus seinem Bau locken. Caruga wußte seine Chance zu nutzen und machte sich mit der Skrupellosigkeit eines erfahrenen Schattens ans Werk.
     
    *
     
    Asi Caruga starrte gebannt zu der kleinen Bühne, auf der ein fantastisches Spektakel ablief. Schillernde Lichteffekte beleuchteten die schlanken, geschmeidigen Körper der Tänzer und Tänzerinnen auf gespenstische Weise, die einen seltsamen Reigen eigenartiger Bewegungen vollzogen. Die Musik riß die Menschen in ihren Bann. Es waren leise, fast verwehende Tonfolgen, die niemals einem menschlichen Hirn entsprungen sein konnten. Auch der Tanz war absolut fremdartig. Der Boy in der silbernen Kombination hatte behauptet, der Tanz und die Melodie entstammten einem magischen Ritus der primitiven Eingeborenen von URRANS STERN, welche sich in einer steinzeitartigen Epoche befanden. Vergeblich versuchte Caruga, die Art der Instrumente zu erkennen. Er konnte sie einfach nicht identifizieren.
    Blitzschnell fuhr seine Zunge über die spröde werdenden Lippen. Die Luft im »Siebengestirn« war schlecht, die Temperatur hoch. Kein Wunder in dem Menschengewühl, das sich aus Kolonisten, Raumschiffern und Treibern zusammensetzte. Ein paar sparsam bekleidete Mädchen wirbelten zwischen den Tischen hin und her und sorgten dafür, daß die Gläser der Gäste nicht leer wurden.
    Schließlich endete der Ritualtanz von URRANS STERN. Beifall brandete auf. Doch die Tänzer und Tänzerinnen waren blitzschnell verschwunden, so rasch, daß nicht einmal die scharfen Augen Carugas erkennen konnten, wie dieses Verschwinden bewerkstelligt wurde. PSI-Kräfte schieden aus; er hätte sie gespürt.
    Was ihm nicht entging, war die blitzschnelle Handbewegung eines Mannes am Nebentisch, der bewußt an Caruga vorbeisah. Dennoch lehnte Asi Caruga sich zufrieden zurück. Wenn der Dritte jetzt trank, war alles klar. Caruga hätte seine PSI-Kräfte einsetzen können, aber er befand sich hier unter Treibern. Anderen in die Gehirne zu schauen, galt als verpönt, und Caruga wollte um keinen Preis unangenehm auffallen.
    In einem Spiegel sah Caruga, wie der dritte Mann zu seinem Glas griff und erwartungsgemäß trank.
    Auf der Bühne wurde der nächste Auftritt vorbereitet. Caruga trank selbst und sah im Spiegel den Treiber, dessen Namen er nicht einmal kannte, lautlos in seinem Sessel zusammensinken.
    Er wartete weiter. Der Mann, der die blitzschnelle Handbewegung vollzogen hatte, wiederholte sie, als er an Carugas Tisch vorbeikam, um das »Siebengestirn« zu verlassen. Diesmal aber war seine Hand anschließend nicht leer, sondern umfaßte eine Rolle, in der sich eine Auszahlungsanweisung befand. Ein Mörder hatte seinen Sold erhalten. Die Menge verschluckte ihn.
    Ein paar Minuten später wurde eine Bedienung aufmerksam, weil der Treiber sich nicht mehr bewegte. Sie griff nach seinem Puls. Im nächsten Moment gellte ein spitzer Schrei durch den großen Raum.
    Die Gespräche verstummten abrupt. Köpfe wandten sich dem Ausgangspunkt des Schreis zu. Die, die am nächsten saßen, sprangen auf und eilten heran. Asi Caruga gehörte zu ihnen.
    »Was ist los?« fragte jemand laut.
    »Er ist tot«, schluchzte die Bedienung. Caruga sah sie an. Sie war ziemlich jung. Wahrscheinlich war es das erste Mal, daß ihr der Tod in dieser heimtückisch stillen Form gegenübertrat. Ihre Stimme war jedenfalls laut genug, die Worte bis in den letzten Winkel des »Siebengestirn« zu tragen.
    Irgendwo fiel polternd ein Stuhl um. Aus den Augenwinkeln sah Caruga, wie der Budiker sich hinter der Theke hochstemmte. Bud Warlowe, ein stämmiger Hüne mit Bärenkräften, hatte nicht gern Aufruhr in seinem Lokal und betätigte sich zuweilen auch als sein eigener Rausschmeißer, wenn ihm Gäste nicht gefielen. Aber auch ohne sein Eingreifen war oft genug Spektakel. Bei den Blauen, der Planetenpolizei von ZOE, stand das »Siebengestirn« ziemlich weit oben auf der Liste der suspekten Lokale.
    Und prompt trat auch ein Blauer ein. Es mochte Zufall sein, konnte aber auch sein, daß jemand ihn blitzschnell herbeigerufen hatte. Die blaue Uniform des Mannes genügte, ihm sofort Respekt zu verschaffen.
    Caruga wußte, daß der Mörder längst auf und davon war. Auch auf ihn selbst konnte kein Verdacht fallen. Die meisten Tischgäste hatten zur Bühne gesehen und zu ergründen versucht, wieso die Tanzgruppe so blitzartig und spurlos verschwinden konnte, wie
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