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Die Suche nach den Sternen

Die Suche nach den Sternen

Titel: Die Suche nach den Sternen
Autoren: Colin Kapp
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Teleskop der Shellback enthüllte, daß viele der schwachen Lichtpunkte keine Sterne waren, sondern Galaxien, die möglicherweise Billionen von Sonnen beherbergten. Nirgendwo fanden sie einen Hinweis auf ein Ende dieses prächtigen Anblicks. Ancors Konzept eines unendlichen Universums war damit bestätigt, aber er hätte sich nie vorgestellt, daß es so viele Sterne gab. Plötzlich erschien die Stellung der Menschheit in einem neuen Licht: Der Mensch war ein winziges, schwaches Wesen, und Solaria, Zeus’ gewaltiges Werk, war nicht mehr als ein Staubkorn in der Weite des Universums.

 
Kapitel 29
     
    Ancor wies Cherry an, die Shellback durch die mehrere tausend Kilometer durchmessende Öffnung in der Exis-Blase zu steuern und zu beschleunigen. Der Radar war in diesem Augenblick nutzlos, und sie mußten erst eine erhebliche Strecke zurücklegen, bevor Maq versuchen konnte, die Entfernung der Sterne per Triangulation zu ermitteln. Ancor hoffte, daß einige von ihnen sehr nahe waren, sonst würde der Menschheit der Sprung über die Abgründe zwischen den Sonnen verwehrt bleiben und ein neues Solaria würde nur ein Traum bleiben.
    Sie wußten jetzt, warum sich so viele von Zeus’ Robotschiffen in diesem Gebiet versammelt hatten. Sie hatten auf die Abschaltung des Exis-Feldes gewartet. Jetzt durchflogen sie die Öffnung, einige nahmen Kurs in den leeren Raum, während andere sich nah an der Außenseite der Exis-Blase hielten. Ancors Stirn legte sich in Falten; er fragte sich, welcher Aufgabe die letzteren nachgingen. Was immer dort hinter der Krümmung der gewaltigen Exis-Blase vor sich ging, nahm eine erhebliche Zusammenballung von Kräften in Anspruch.
    Sobald sie eine für die Triangulation ausreichende Strecke zurückgelegt hatten, wollte er in der verbleibenden Zeit Zeus’ Maschinen nachspüren. Die Exis-Blase war Ancor immer noch ein Rätsel. Selbst wenn der Weltraum vor umherfliegenden Meteoriten nur so wimmelte, war das noch lange kein Grund, eine undurchdringliche Barriere wie ein Exis-Feld zu errichten.
    Vierundzwanzig Stunden und knapp 20 Millionen Kilometer später nahmen sie die Messungen vor. Die Strecke war eigentlich viel zu kurz für eine Triangulation, aber ihnen blieb nicht mehr Zeit. Der Schiffscomputer verglich die winzigen Abweichungen der scheinbaren Positionen der Sterne miteinander. Die Ergebnisse waren eine einzige Enttäuschung: Die meisten Abweichungen waren so gering, daß sie nicht einmal mit den Präzisionsgeräten der Shellback meßbar waren. Ihnen blieb nur die Erkenntnis, daß das Universum sehr, sehr groß war und die Sterne sehr weit weg waren.
    Die nächste Sonne, auf die Ancor stieß, war so weit entfernt, daß ihr Licht jahrelang unterwegs war, bevor es Solaria erreichte. Die Shellback hätte für dieselbe Strecke mehrere Jahrtausende benötigt, und es war unwahrscheinlich, daß ein Raumschiff jemals mit Lichtgeschwindigkeit reisen oder ihr auch nur nahe kommen würde. Ancor vermutete, daß das der Grund war, warum Zeus Solaria erschaffen hatte. Die Menschheit saß für immer in der unmittelbaren Nachbarschaft jener Welt fest, auf der alles Leben begonnen hatte. Wahrscheinlich hatte der Computer-Komplex das gemeint, als er Solaria als einen endlichen Raum bezeichnet hatte: Das Solare Universum konnte nicht mehr vergrößert werden, und es gab keinen anderen Ort, an den man reisen konnte. Es war eine bittere Ironie, daß die Shellback diesen monatelangen, gefahrvollen Flug absolviert hatte, nur um zu bestätigen, was ihre Vorfahren bereits gewußt hatten, als sie Zeus entwarfen.
    Ancors Gedanken verweilten einen Moment bei dem Computer-Komplex, und plötzlich erkannte er, daß er etwas übersehen hatte. Solaria wurde von einer Exis-Blase eingehüllt, die es vollständig vom übrigen Universum abschottete. Aber das hieß, daß auch Zeus davon betroffen war, und hier wurde die Sache interessant.
    Bevor die Exis-Blase erschaffen wurde, hatte Zeus die Sammler in die Weite des Alls schicken können, um Material für den Bau der Schalen einzufangen. Jetzt existierte für den Computerkomplex aufgrund des Exis-Feldes das übrige Universum nicht mehr. Für Zeus schien Solaria nicht nur begrenzt, es war es: Eine undurchdringliche Barriere umhüllte es. Nur wenn kurzzeitig eine Öffnung geschaffen wurde, konnten Schiffe und Maschinen Solaria verlassen. Ihre Erfahrungen deuteten darauf hin, daß diese Maschinen nicht mehr auf Zeus’ Befehle reagierten. Aber wenn diese Vermutung zutraf, auf
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