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Die Stunde des Verfuehrers

Die Stunde des Verfuehrers

Titel: Die Stunde des Verfuehrers
Autoren: ABBY GREEN
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noch ein Höschen an. Anschließend holte sie eine Flasche Wein und ein Glas aus der Küche und setzte sich ins Wohnzimmer.
    Die Minuten verstrichen. Alanas Gefühlswelt änderte sich ständig. Von selbstbewusst zu trotzig, von unsicher zu allem bereit. Sie war fest entschlossen durchzuhalten. Selbst wenn Pascal sie zurückwies, war das immer noch besser, als diese kühle Distanz, die zwischen ihnen herrschte.
    Alana machte sich eine Tasse heiße Schokolade. Sie öffnete die Flasche, damit der Wein atmen konnte. Sie schaute die Nachrichten im Fernsehen. Sie sah einen französischen Film, von dem sie kein Wort verstand. Das Hemd fühlte sich eng am Hals an. Sie öffnete den obersten Knopf und lockerte die Krawatte. Irgendwann stieg Müdigkeit in ihr auf. Lange Zeit kämpfte sie dagegen an, doch die Kissen waren so weich, und es fiel ihr immer schwerer, sich nicht hineinsinken zu lassen. Nur ein bisschen, nur kurz. Nur für zwei Minuten würde sie die Augen schließen. Zuversichtlich, sie würde Pascal schon hören, wenn er käme, überließ sie sich dem Schlaf.
    Leise schloss Pascal die Tür zu seinem Apartment auf. Irgendetwas stimmte nicht. Im Wohnzimmer brannte noch Licht. Er schlich hinein und blieb wie angewurzelt stehen. Der Anblick raubte ihm den Atem. Alana lag schlafend auf dem Sofa. Sie trug eines seiner Hemden und eine Krawatte. Die langen nackten Beine hatte sie ausgestreckt, eine Hand lag auf ihrem Bauch, die andere neben ihrem Kopf. Das Bild strahlte eine völlige Unschuld aus … und war doch gleichzeitig so erotisch, dass ihm vor Lust ganz schwindelig wurde.
    Vorsichtig näherte er sich ihr, er wollte den Zauber nicht brechen. Hatte sie sich für ihn so angezogen?
    Alana glich der Fleisch gewordenen Versuchung. Ihre Lippen waren so weich, schienen ihn einzuladen, sich niederzubeugen und sie zu küssen. Es wäre so leicht. Er könnte neben ihr knien, seine Zunge in ihren Mund gleiten lassen, sie aufwecken, damit sie den sinnlichen Tanz erwiderte und das Spiel ihrer Zungen zu einem leidenschaftlichen Vorspiel wurde.
    Pascal focht den härtesten Kampf seines Lebens mit sich aus. Die Erinnerung, wie er sie gestern Abend ausgezogen hatte, ohne sie auch nur ein einziges Mal unsittlich zu berühren, brannte noch frisch und quälend in seinem Gedächtnis. Doch sein Entschluss stand fest. Er konnte sie ein zweites Mal entkleiden, auch wenn es sich anfühlte, als würde es ihn umbringen. All seine Selbstbeherrschung beschwörend, hob er die schlafende Alana in die Arme.
    Sie gab ein leises Geräusch von sich, ein Seufzen vielleicht, und kuschelte sich an ihn. Ihre Brüste drückten gegen seinen Oberkörper. Pascal erstarrte. Er biss die Zähne so fest zusammen, dass sein Kiefer schmerzte. Erregung flammte heiß in ihm auf. Er musste seine Lust besiegen. Für sein Seelenheil. Für Alana. Für sie beide.
    Alana wusste, dass es einen Grund gab, weshalb sie sich aus diesem himmlischen Traum kämpfte. Sie fühlte sich so sicher und warm, am liebsten wäre sie für immer hier geblieben. Doch da war noch ein anderes Gefühl, ein Gefühl der Dringlichkeit, das ein Prickeln über ihren Körper sandte. Als sie endlich aufwachte, bemerkte sie, dass starke Arme sie trugen und ihr Kopf an einer muskulösen Brust ruhte. Pascal. Und in genau diesem Moment beugte er sich vor und ließ sie auf eine weiche Oberfläche sinken. Nein! Alles in ihr schrie auf. Er sollte sie nicht loslassen.
    „Warte! Was tust du denn da?“, fragte sie schlaftrunken.
    Tief und samtig drang seine Stimme an ihr Ohr. „Du bist gar nicht wach. Schlaf weiter.“
    „Aber …“ Alana kämpfte gegen die Wogen der Müdigkeit, die sie zurück in ihren wundervollen Traum ziehen wollten. „Ich bin aufgeblieben, um dich zu verführen.“ Nur dank der Dunkelheit schaffte sie es, so ehrlich zu sein.
    Sie spürte, wie Pascal sich versteifte. Nach langem Schweigen erwiderte er nebulös: „Du brauchst mich nur anzusehen, und ich bin verführt. Schlaf jetzt, Alana.“
    Mit raschen Schritten durchquerte er ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Auf einmal war sie hellwach. Du brauchst mich nur anzusehen, und ich bin verführt. Hatte sie das geträumt?
    Sie schlug die Decke zurück und sprang aus dem Bett. Ihr Herz pochte wild, als sie auf der Schwelle zum Wohnzimmer haltmachte.
    Pascal stand am Fenster, eine Hand tief in die Hosentasche gesteckt, in der anderen hielt er das Weinglas.
    Als spüre er ihre Anwesenheit, versteifte sein Körper sich, noch bevor
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