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Die Stunde des Verfuehrers

Die Stunde des Verfuehrers

Titel: Die Stunde des Verfuehrers
Autoren: ABBY GREEN
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wie man die Räumlichkeiten am besten kindersicher gestalten könne.
    Anscheinend war er mehr als bereit, sich das neue Zuhause für sie und sein Kind etwas kosten zu lassen. Allerdings war Alana auch völlig klar, dass Pascal nicht mit einziehen würde. Von „wir“ war kein einziges Mal die Rede. Er fragte immer nur, ob ihr das Haus gefiel.
    „Ich muss zu einem Geschäftsessen“, eröffnet er ihr, kaum dass sie in sein Apartment zurückgekehrt waren. „Ich würde dich ja bitten mitzukommen, aber du bist bestimmt zu müde.“
    Fast hätte sie gelacht. In ihren Adern floss so viel Adrenalin, sie hätte einen Marathon laufen können. Den ganzen Tag über hatte Pascal geflissentlich darauf geachtet, Distanz zu ihr zu wahren. Als sie ihn einmal unabsichtlich berührt hatte, war er sogar zurückgeschreckt und hatte einen Schritt rückwärts gemacht, als könne er ihre Nähe nicht länger ertragen.
    „Hast du das eigentlich schon einmal gemacht? Was die Wohnungssuche für uns angeht, bist du ziemlich gut vorbereitet.“
    Er drehte sich zu ihr um und musterte sie misstrauisch. „Uns?“
    Automatisch legte Alana eine Hand auf ihren Bauch. „Für mich und das Baby. Woher willst du wissen, ob ich überhaupt in Frankreich bleiben möchte, Pascal? Ich habe nie gesagt, dass ich hier leben will.“
    „Unsinn. Du bekommst mein Kind. Ich erwarte, dass ich an jeder Entscheidung beteiligt bin.“
    „Du meinst, solange wir am anderen Ende der Stadt wohnen?“
    „Wovon sprichst du, Alana? Ich habe keine Zeit für diese Albernheiten.“
    „Ich auch nicht.“ Tränen brannten in ihren Augen. In diesem Moment wünschte sie sich nichts sehnlicher, als dass Pascal sein verwirrendes Verhalten aufgab und sie endlich in die Arme schloss. Dann sollte er eine Hand unter ihr Kinn legen und seine Lippen fest und leidenschaftlich auf ihre pressen, sodass sie nicht länger von diesen scheußlichen Gedanken an Einsamkeit und Verlassenwerden heimgesucht wurde.
    Bevor Pascal etwas erwidern konnte, klingelte sein Handy. Fluchend zog er es aus der Tasche und sprach dann in schnellem Französisch auf den Anrufer ein.
    Alana ging hinter ihm vorbei in die Küche. Nach ein paar Minuten folgte er ihr. Er sah müde und erschöpft aus. Sein Anblick schnürte ihr die Brust ein. Hastig schob sie das Gefühl von Sorge beiseite.
    „Ich muss jetzt gehen. Das Dinner wurde vorverlegt. Wir sprechen morgen über alles.“
    „Schön“, erwiderte sie betont fröhlich, wandte sich um und begann, wahllos Schränke und Schubladen zu öffnen. Als sie sich kurz darauf nach ihm umdrehte, war er fort.

9. KAPITEL
    Sobald sie sich sicher war, alleine zu sein, kamen die Tränen. Während sie weinte, schimpfte Alana unablässig mit sich. Was war nur los mit ihr? Sie wollte Pascal, und doch wollte sie ihn wieder nicht. Sie wollte unabhängig sein, und wenn er ihr Wohnungen zeigte, in denen sie unabhängig leben konnte, wollte sie die auch nicht.
    Dieses Gefühlschaos war einfach unerträglich. Sie wusste nur eins: dass in ihr ein Verlangen nach ihm aufflackerte, kaum dass sie in seiner Nähe war. Jede Nacht hatte sie erotische Träume von dem Abend in dem verruchten Restaurant. Würde er nur durch seine Küsse all ihre Unsicherheiten zum Verschwinden bringen können?
    Auf einmal kam ihr die Idee, Pascal zu verführen. Allein der Gedanke ließ das Blut schneller durch ihre Adern kreisen. Wärme breitete sich tief in ihrem Innern aus.
    Sie musste wissen, ob er sie nicht mehr attraktiv fand. Wenn das der Fall war, würde es die Dinge vereinfachen. Dann könnte sie nach Hause gehen und sich ihrem Schmerz stellen. Aber dazu brauchte sie Gewissheit.
    Nachdem sie geduscht hatte, überlegte sie hin und her, was sie anziehen sollte. Während sie noch im Kopf ihre Outfits durchging, fand sie sich unversehens in Pascals Zimmer wieder. Sie öffnete seinen Kleiderschrank. Augenblicklich hüllte sein Duft sie ein. Ihr Puls und ihre Atmung beschleunigten sich. Verflixt, er musste nicht einmal als Person anwesend sein, um sie zu erregen.
    Sie streckte die Hand aus und berührte seine Seidenkrawatten. Sie erinnerte sich an einen Film, in dem eine Frau, nur mit einer Krawatte bekleidet, auf ihren Mann gewartet hatte. Aber das traute Alana sich nicht. Also zog sie auch noch eines von Pascals Hemden vom Bügel.
    Sie schlüpfte in das Hemd und band einen lockeren Krawattenknoten. Dann trug sie einen Hauch Make-up auf, gerade genug, um die Augen zu betonen. In letzter Sekunde zog sie auch
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